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09:52 Uhr, 27.04.2009

HWWI-Chef erwartet mittelfristig hohe Inflation

Berlin (BoerseGo.de) - Das Hamburger Wirtschaftsforschungsinstitut HWWI rechnet mittelfristig mit deutlich steigenden Preisen. "Die Preise werden sich in diesem Jahr allenfalls für kurze Zeit leicht nach unten bewegen. Für die Jahre nach 2010 wird heute aber die Saat ausgesät, die zu höheren Inflationsraten führen wird. Ich rechne mittelfristig mit Inflationsraten von deutlich über fünf Prozent", sagte HWWI-Direktor Thomas Straubhaar der "Berliner Zeitung".

Straubhaar geht ferner davon aus, dass "wir die Talsohle in diesem Jahr durchschreiten werden". 2010 werde dann eine Art Übergangsjahr mit positiven, wenn auch noch bescheidenen Wachstumsraten, und ab 2011 werde sich die wirtschaftliche Entwicklung sehr schnell wieder nach oben bewegen. Dabei sieht der HWWI-Chef die USA als eine Konjunkturlokomotive. "Dort dürften die Konjunkturpakete und die expansive Geldpolitik schon im nächsten Jahr Wirkung zeigen. Und das wird sich auch positiv auf Europa auswirken."

Wirtschaftsweiser Peter Bofinger schätzt die Lage dagegen gegensätzlich ein: "Die Inflationsraten in Deutschland sind schon jetzt nahe null. Die deutlich steigende Arbeitslosigkeit wird nun bald zu rückläufigen Löhnen führen", sagte er zur "Berliner Zeitung". Und weil die Löhne der wichtigste Einflussfaktor für die Preisentwicklung seien, "rechne ich für längere Zeit mit einer deflationären Grundtendenz in Deutschland". Was die wirtschaftliche Entwicklung angeht, äußerte sich Bofinger wesentlich pessimistischer als Straubhaar. Er sei davon überzeugt, "dass wir diese ungünstige wirtschaftliche Entwicklung nicht nur 2009 und 2010 haben werden sondern dass die Stagnation bis 2013 andauern kann, so dass die Arbeitslosigkeit mindestens bis dahin hoch bleiben wird".

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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