HSBC sieht Weltkonjunktur schwächer
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Die Experten der HSBC sehen die Weltkonjunktur im kommenden Jahr schwächer, für eine weltweite Rezession fehlten aber die Voraussetzungen. Während in den USA fallende Immobilienpreise und hohe Zinsen die Wirtschaftsdynamik fast auf Rezessionsniveau abbremsen dürften, überwiegen in Teilen Europas und vor allem in Asien die Aufschwungkräfte. Der Inflationsdruck bleibe auch weiterhin weltweit gering. Strukturelle Faktoren wie die anhaltende Globalisierung und der Siegeszug des Internets überlagern nach wie vor zyklische Faktoren wie hohe Rohstoffpreise und gestiegene Kapazitätsauslastung. Der zunehmende Protektionismus und die Folgen der überaus üppigen Liquiditätsversorgung würden jedoch den Spielraum für weltweit rückläufige Inflationsraten begrenzen. Die Geldpolitik werde ihren moderat restriktiven Kurs auch in 2007 fortsetzen.
In Europa und Asien dürfte die Zinserhöhungspolitik im neuen Jahr hingegen zumindest in verlangsamter Form weiter gehen, im Gegensatz zu den USA. Nach vier Jahren zweistelligen Gewinnanstiegs in Folge, drohen vor allem bei den Unternehmensgewinnen Enttäuschungen.
Auch bei den Rentenmärkten sei der Ausblick trotz rückläufiger Konjunkturerwartung keineswegs durchweg positiv. Angesichts teilweise bereits inverser Zinsstrukturkurven, eröffne lediglich eine wenig wahrscheinliche Weltrezession Spielraum für deutliche Kursgewinne. Nach Meinung der HSBC ist jedoch eine Seitwärtsbewegung an den Rentenmärkten die wahrscheinliche Entwicklung, so dass die Rendite für 2007 im Rahmen der laufenden Verzinsung liegen dürfte.
Insgesamt sehen die Finanzprofis eine allgemeine Übergewichtung von Aktien gegenüber Renten als nicht mehr angesagt. Cash biete eine im Vergleich zu den Vorjahren attraktive Verzinsung und bleibe im Jahresverlauf als Anlagealternative interessant. Die Rohstoffe dürften die in 2006 begonnene Konsolidierung fortsetzen und seien erst bei einem generellen Wechsel der Notenbankpolitik wieder von Interesse. Bei den Aktienmärkten blieben Euroland und einige Emerging Markets erste Wahl. Die USA seien vor allem währungsbedingt wenig attraktiv, der japanische Aktienmarkt dürfte aus seiner Tradingrange zunächst nicht herauskommen. Niedrige Bewertungen machten hingegen Brasilien, aber auch Thailand für Neuengagements attraktiv, so die HSBC.
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