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13:10 Uhr, 22.04.2009

Horrorszenario: Konjunkturforscher erwarten Mega-Minus

München (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute wird die Konjunktur in Deutschland in diesem Jahr noch weit stärker einbrechen als bislang angenommen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) aus Kreisen zeichnen die Institute mittlerweile ein Horrorszenario, nach dem die deutsche Wirtschaft um sechs Prozent einbrechen könnte. Für 2010 rechnen die Institute dem Vernehmen nach noch mit einem leichten BIP-Rückgang von 0,5 Prozent. Das Frühjahrsgutachten der acht großen Wirtschaftsforschungsinstitute wird offiziell am Donnerstag veröffentlicht.

Dem Bericht zufolge rechnen die Forscher mit einem Verlust von mehr als einer Million Arbeitsplätzen in diesem Jahr. Die Arbeitslosigkeit werde im Herbst die Marke von vier Millionen Menschen überschreiten, hieß es. Nach der Prognose der Institute werden demnach die Arbeitslosenzahlen auf durchschnittlich 3,7 Millionen in diesen Jahr und knapp 4,7 Millionen 2010 steigen.

Wegen des Konjunktureinbruchs rechnen die Institute laut SZ mit erheblichen Fehlbeträgen in den öffentlichen Haushalten. Für 2009 veranschlagen sie das Finanzierungsdefizit auf 89 Milliarden Euro. Dies entspricht 3,7 Prozent des prognostizierten Bruttoinlandsprodukts (BIP). Für das nächste Jahr erwarten die Institute dem Vernehmen nach sogar einen Fehlbetrag von mehr als 132 Milliarden Euro. Die Defizitquote würde damit auf 5,5 Prozent des BIP anziehen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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