Holprige Erholung
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- Eine Vielzahl von Faktoren üben weiterhin Einfluss auf die Produktion und den Vertrieb von Gütern sowie auf die Arbeitsmärkte aus
- Die Produktionszahlen könnten hierdurch ebenfalls beeinträchtigt und die Stimmung der Anleger durch die schwächeren Daten getrübt werden. Dennoch ist die Zuversicht groß, dass sich die wirtschaftliche Erholung auch 2022 fortsetzt
- Die Engpässe in den Lieferketten sollten weiterhin im Auge behalten werden, die Zentralbanken werden auch in naher Zukunft zurückhaltend sein
- Die Signale der Unternehmen sind klar, hohe Nachfrage und florierende Gewinne. Vor diesem Hintergrund sind Aktien nach wie vor die richtige Wahl
Holprig
Die Delta-Variante - und möglicherweise weitere Varianten - gibt weiterhin Anlass für Besorgnis, da sich die Krankheit unter nicht Geimpften rasch ausbreitet und die Wirksamkeit der Impfstoffe des Jahrgangs 2021 in Frage gestellt wird. Dies trägt zu einer anhaltenden Störung der globalen Lieferketten und Arbeitsmärkte bei. Wir gehen nicht davon aus, dass die Erholungs- und Wachstumsaussichten dadurch beeinträchtigt werden, aber die Datenlage und die Stimmung der Anleger könnten dadurch etwas getrübt werden. Zudem werden die Sorgen vor der Inflation und die Aussicht auf das Tapering beim Management der Portfolios zu berücksichtigen sein.
Engpässe
Der jüngste Bericht des „Institute for Supply Management“ (ISM) über die verarbeitende Industrie in den USA verdeutlichte die aktuellen Versorgungsengpässe. In diesem Zusammenhang ist es sogar denkbar, dass sich das etablierte System der "Just-in-Time"-Logistik zu einem System mit höheren Lagerbeständen wandeln könnte – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Logistiksektor.
Wachstum verlängert
Die Versorgungsengpässe haben einige makroökonomische Implikationen. Zum einen kann die Produktion beeinträchtigt werden und Produktionsstops und Entlassungen zur Folge haben. Zum anderen könnte sie auf aggregierter Ebene Konsequenzen für die Industrieproduktion und die Beschäftigungsdaten nach sich ziehen. Auf der Mikroebene könnte sich dies auf die Unternehmensgewinne auswirken. Aus zyklischer Sicht betrachtet hätte dies zur Folge, dass sich die Erholung in die Länge zieht. Die Lagerbestände werden wieder aufgebaut und die Beschäftigung wird weiter zunehmen. Die Inflation mag zwar länger anhalten, aber dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass wir uns in einem neuen Inflationsregime befinden.
Rekordergebnisse
Die Unternehmen können sich in diesem Jahr über Rekordgewinne freuen. In den S&P500-Halbjahresberichten wurde deutlich, dass die Margen erneut gestiegen sind. Was auch immer an Kosten anfällt, wird weitergegeben. Der Unternehmenssektor kann demzufolge die aktuellen Versorgungsengpässe verkraften, auch aufgrund der starken Nachfrage, wie sie im ISM-Bericht widergespiegelt wird. Zudem werden die Produktionspläne für ein besseres Risikomanagement in der Lieferkette umgestaltet, um globale Faktoren des Angebots (COVID, Brexit, allgemeiner Protektionismus) abzufedern. Die besten Unternehmen werden damit klarkommen und die Situation als Chance nutzen, um den Übergang zu mehr Nachhaltigkeit zu beschleunigen - Automobilunternehmen könnten zum Beispiel Produktionsstillstände nutzen, um auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umzurüsten.
Noch keine Straffung
Für die Straffung der Geldpolitik ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. In der Rede von Jerome Powell in Jackson Hole wurde angedeutet, dass es zwei Entscheidungen über Tapering und Zinserhöhungen zu treffen gilt. Die Entscheidung über das Tapering basiert auf den Fortschritten bei der Erreichung der wirtschaftlichen Ziele der Fed, die es bereits gibt. Dies ermöglicht eine gewisse Flexibilität in Bezug auf den Zeitpunkt und das Ausmaß der Einschränkung der Wertpapierkäufe. Für Zinserhöhungen werden zum einen eine Vollbeschäftigung und zum anderen eindeutige Beweise der Erreichung der Inflationsziele benötigt - diese Bedingungen sind noch in weiter Ferne.
Bei Aktien bleiben?
Da sich die Aktienmärkte auf einem Rekordhoch befinden, könnte es durchaus verlockend sein, das Engagement zu reduzieren, zumal sich die Angebotsproblematik in den kommenden Monaten auf die Makrodaten auswirken könnte. Allerdings halten wir es nicht für sinnvoll, dass Anleger in Erwartung einer Marktkorrektur ihre Positionen jetzt schließen sollten, um später günstiger wieder einzusteigen. Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass Aktien derzeit die einzige Anlageklasse sind, die eine Risikoprämie bietet. Wie immer ist die Kombination von Aktien und langen Laufzeiten in einem ausgewogenen Portfolio eine Strategie, die sich bewähren sollte.
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