Hoher Bonus und trotzdem gut geschützt
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Von Christian Scheid
Analysten halten die im DAX notierte Volkswagen-Aktie für fundamental unterbewertet. Dennoch ist der Titel des Autobauers anfällig für Rückschläge. Ein Capped Bonus-Zertifikat schützt vor Verlusten.
Volkswagen hat mit seinen vorläufigen Zahlen für 2010 auf ganzer Linie überzeugt: Mit rund 7,2 Mio. Fahrzeugen hat der Automobilkonzern nicht nur um 13,6 Prozent mehr verkauft als im von der Rezession geprägten Jahr 2009, sondern erstmals auch die Marke von 7 Mio. übertroffen. Der Umsatz legte um 20,6 Prozent auf knapp 127 Mrd. Euro zu. Damit hat Volkswagen den Analystenkonsens klar geschlagen. Die Experten waren im Schnitt lediglich von Erlösen von 124 Mrd. Euro ausgegangen. Noch positiver fiel die Überraschung beim Gewinn aus: Nach 2,43 Euro je Vorzugsaktie 2009 verdiente Volkswagen im vergangenen Jahr 15,23 Euro je Anteilschein, ein Plus von 535 Prozent! Hier waren die Analysten im Schnitt nur von 10,80 Euro je Aktie ausgegangen.
Im laufenden Jahr geht die Rekordfahrt ungebrochen weiter: Im Januar und Februar 2011 hat Volkswagen den weltweiten Autoabsatz um mehr als 16 Prozent auf rund 1,2 Mio. Fahrzeuge nach oben gehievt. Auch für das Gesamtjahr geht das Management davon aus, Absatz, Umsatz und Gewinn gegenüber 2010 zu steigern. "Die Aussagen klingen besser als bei den französischen Wettbewerbern", urteilen die Analysten der DZ BANK. Positive Volumeneffekte dürften zwar teilweise durch volatile Wechselkurse und höhere Rohstoffpreise abgeschwächt werden, so die Experten. Das neue modulare Baukastensystem sollte sich jedoch zunehmend positiv auf die Kostenstruktur auswirken und die Margen verbessern. Daher bestätigte die DZ BANK ihr Anlageurteil "Kaufen" mit einem fairen Wert von 166 Euro.
Auch wenn die Volkswagen-Aktie mit einem 2012er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 8 sicherlich alles andere als teuer ist, besitzt der Titel dennoch ein gewisses Rückschlagspotenzial: Allein in den vergangenen zwölf Monaten ist die DAX-Aktie um mehr als 70 Prozent gestiegen und hat damit die Anteile des Wettbewerbers Daimler und viele andere DAX-Aktien deutlich hinter sich gelassen. Angesichts dieser Kursentwicklung wäre eine Korrektur nicht ungewöhnlich. Schon in den vergangenen drei Monaten ist der Titel nicht mehr vom Fleck gekommen, das charttechnische Bild hat sich spürbar eingetrübt (siehe rechts).
Anleger, die sich bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlusten schützen wollen, können statt zum Direktinvestment zu einem Bonus-Zertifikat mit Cap auf Volkswagen greifen. Durch die eingebaute Obergrenze (Cap) ist ein besonders komfortabler Sicherheitspuffer möglich - ohne die Chancen nach oben zu stark zu beschneiden. Aktuell sind die Konditionen für strukturierte Anlageprodukte wieder attraktiver, denn die Volatilitäten befinden sich nun nicht mehr auf dem Niedrigstniveau, auf welchem sie vor wenigen Wochen noch verharrten. Bonus-Zertifikate mit Cap profitieren besonders von hohen Volatilitäten bei der Emission und von fallenden Volatilitäten während der Laufzeit. Die Vorzugsaktie von Volkswagen zeigt hier nützliche Eigenschaften: Sie weist aktuell die zweithöchste Schwankungsbreite im DAX auf, zudem fällt die Volatilität tendenziell.
Konkret bietet sich ein Capped Bonus-Zertifikat (ISIN DE000DZ2MXN1) auf Volkswagen von der DZ BANK an. Es bietet bei knapp 16 Monaten Laufzeit die Chance auf eine Rückzahlung von 141,50 Euro, was auf Basis des aktuellen Briefkurses einer Bonusrendite von 17,8 Prozent bzw. 13,7 Prozent p.a. entspricht. Die Barriere von 77 Euro ist aktuell 33,6 Prozent vom Kurs des Basiswerts entfernt und bietet selbst bei größeren Korrekturen der Volkswagen-Aktie einen ausreichenden Schutz. Auch für die beiden Dividendenzahlungen von insgesamt schätzungsweise knapp 5,00 Euro, die bis zum Ende der Laufzeit des Zertifikats noch anfallen und vom Aktienkurs abgeschlagen werden, sollte der Puffer mehr als ausreichend sein.
Fazit: Das Capped Bonus-Zertifikat von der DZ BANK ist derzeit attraktiver als die Volkswagen-Aktie selbst: Das 16 Monate laufende Papier bietet eine maximale Auszahlung von 141,50 Euro, was einer annualisierten Rendite von 13,7 Prozent entspricht. Der Sicherheitspuffer gegen mögliche Kursverluste beträgt satte 33,6 Prozent. Somit bietet das Papier auch bei größeren Kurskorrekturen einen ausreichenden Schutz. Wir empfehlen einen Depotanteil von 6 Prozent.
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