Kommentar
12:12 Uhr, 23.10.2012

Hohe „Best-Express“-Chance im Seitwärtsmarkt

Erwähnte Instrumente

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Auch wenn der Euro STOXX 50 Kursindex in diesem Jahr mit einem Plus von rund zehn Prozent noch klar der DAX-Performance von knapp 25 Prozent hinterherhinkt, hat die Euroland-Benchmark in der 6-Monatswertung bereits wieder zum Deutschen Leitindex aufgeschlossen. Zu verdanken ist dies in erster Linie der Ankündigung der Notenbanken, die Märkte unbegrenzt mit Geld fluten zu wollen, was für viele Anleger offenbar auch der Startschuss für die Investition in bislang als weniger sicher geltende Peripheriestaaten war. So geht beispielsweise der griechische Aktienmarkt durch die Decke, seitdem geäußert wurde, dass man das quasi bankrotte Land um keinen Preis der Welt fallen lassen wird. Wer an dieses Szenario glaubt, könnte auch weiterhin gerade auf den europäischen Markt setzen.

Eine interessante Möglichkeit dazu, bieten die sogenannten Best-Express-Zertifikate, die im Gegensatz zu herkömmlichen Vertretern der „schnellen Truppe“ nicht nach oben gedeckelt sind und so dem Anleger alle Möglichkeiten offen lassen. Die Commerzbank hat bereits in diesem Jahr zwei entsprechende Papiere auf den Euro STOXX 50 (CZ35DP, CZ35E8) emittiert, die bei Einhaltung des Startlevels am jährlichen Stichtag automatisch gekündigt werden und mit einem Mindest-Betrag von fünf Euro für jedes bis dahin verstrichene Jahr zurückgezahlt werden. Darüber hinaus partizipiert der Investor eins zu eins an weiter steigenden Kursen. Außerdem verfügen die Produkte über sehr konservative Barrieren von 798,19 bzw. 1.002,42 Punkten, die ebenfalls auf Stichtagsbasis am Lautzeitende zumindest den Nennbetrag schützen würden, sollte es doch nicht zu einer vorzeitigen Fälligstellung kommen. Allerdings müssten Anleger bei diesem Negativ-Szenario noch bis 2017 ausharren.

Ein alternatives Produkt wurde bereits im Mai 2009 von der HypoVereinsbank aufgelegt. Der nächste und gleichzeitig auch finale Bewertungstag befindet sich bei diesem Zertifikat bereits am 13. Dezember 2013. Auch hier ist die Barriere mit 1.231,20 Punkten sehr konservativ gewählt. Niedrigere Kurse hatte es zuletzt 1993 gegeben. Wie bei den beiden Commerzbank-Papieren schützt der Puffer von knapp 52 Prozent auch bei dem HVB-Best-Express den Nennwert von 100 Euro zu Laufzeitende auf Stichtagsbasis. Da das Zertifikat der Münchner derzeit aber mit einem Briefkurs von 113,04 Euro gehandelt wird, ist bei Berücksichtigung des aktuellen Indexstandes ein Aufgeld von rund zehn Prozent eingepreist. Sollte der Index am Bewertungstag bei Fälligkeit zwar unter dem Auflageniveau von 2.462,39 Zählern notieren, gleichzeitig aber die Kursschwelle verteidigen, würde dem Investor deshalb ein Verlust von rund 13 Prozent entstehen, der sich aber selbst bei einem Absturz von mehr als 51 Prozent nicht weiter vergrößern würde. Erst beim „Worst-Case“ unterhalb von 1.231,20 Punkten würde noch einmal ein Betrag entsprechend der tatsächlichen Indexentwicklung auf das Minus oben drauf gepackt.

Interessanter sind jedoch die Szenarien auf der Oberseite, denn bereits die Einhaltung des Startlevels von 2.462,39 Punkten würde hier zu einer Rückzahlung von 132 Euro und damit zu einer Seitwärts-Rendite von knapp 17 Prozent führen. Der Index könnte dabei auf dem aktuellen Niveau sogar noch gut drei Prozent nachgeben. Sollten die Märkte wie von immer mehr Experten erwartet im nächsten Jahr kein Halten mehr kennen, würde der Anleger auch bei diesem Produkt weiter an steigenden Kursen partizipieren. Dies wäre allerdings dann erst wieder ab einem Index-Niveau von etwa 3.250 Punkten über der Marke von 132 Prozent der Fall.

Der BörseGo Tipp:

Das nur noch etwas mehr als ein Jahr laufende Zertifikat bietet eine attraktive Seitwärtsrendite bei einem vertretbaren partiellen Abwärtsrisiko, solange es zu keinem finalen Index-Absturz von knapp 52 Prozent auf Schlusskursbasis kommt. Allerdings sollte die Kurserwartung wegen des geringen Abstandes zum wichtigen Emissionsniveau zumindest verhalten positiv sein. Wer im nächsten Jahr mit sehr starken Kurszuwächsen beim Euro STOXX 50 rechnet, könnte alternativ dazu eines der beiden näher am Index gepreisten Commerzbank-Produkte präferieren, bei denen die ersten Stichtage bereits im Juni bzw. September anstehen.

Euro STOXX 50 Best-Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5AQY

Laufzeit:

20.12.2013

Preis: (22.10.2012)

Geld / Brief: 111,92 € / 113,04 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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