Analyse
10:55 Uhr, 15.05.2023

HOCHTIEF - MDAX-Rückkehrer mit hohem Auftragsbestand

Die Hochtief-Aktionäre hatten dieser Tage gleich doppelt Grund zur Freude. Zum einen notiert der Baukonzern seit dem 10. Mai wieder im MDAX und zum anderen fielen die Zahlen zum ersten Quartal gut aus.

Erwähnte Instrumente

  • HOCHTIEF AG
    ISIN: DE0006070006Kopiert
    Kursstand: 76,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • HOCHTIEF AG - WKN: 607000 - ISIN: DE0006070006 - Kurs: 76,900 € (XETRA)

In den ersten drei Monaten stieg der Konzernumsatz des Essener Global Player um 16 Prozent auf 6,19 (VJ 5,33) Mrd. EUR. Der Großteil entfiel mit 4,05 (VJ 3,51) Mrd. EUR traditionell auf die Region Amerika. Wachstum wurde dort vor allem in den Bereichen Industrie, Rechenzentren und Verkehr generiert. Prozentual am stärksten war der Zuwachs im Raum Asien-Pazifik mit 18,3 Prozent auf 1,79 (VJ 1,52) Mrd. EUR. In Europa erlöste Hochtief 300,0 (VJ 276,6) Mio. EUR. Der Auslandsanteil lag bei 97 (VJ 96) Prozent.

Sehr hoher Auftragsbestand

Der Auftragseingang stieg im ersten Quartal um 31 Prozent auf 8,53 (VJ 6,51) Mrd. EUR, so dass sich der Auftragsbestand per 31. März auf sage und schreibe 51,80 (VJ 50,24) Mrd. EUR erhöhte. Das Unternehmen ist also für die kommenden Monate mehr als gut ausgelastet. Vor allem im Bereich Hightech-Infrastruktur, Energie, Digitalisierung und neue Mobilitätskonzepte gewinnt Hochtief neue Projekte.

Der operative Gewinn wurde um 13,1 Prozent auf 203,0 (VJ 179,5) Mio. EUR erhöht und das operative Konzernergebnis stieg um 16,3 Prozent auf 137,5 (VJ 118,2) Mio. EUR, was einem Gewinn je Aktie von 1,83 (VJ 1,74) Euro entspricht. Der um Sondereffekte bereinigte Quartalsgewinn lag bei 127,5 (VJ 106,1) Mio. EUR.

Bilanzqualität lässt noch zu wünschen übrig

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit lag mit minus 733,2 (VJ minus 534,7) Mio. EUR traditionell im negativen Bereich. Die Nettofinanzschulden stiegen auf 390,1 (VJ 350,7) Mio. EUR. Dabei waren Mittelabflüsse in Höhe von 534 Mio. EUR aus M&A-Aktivitäten zu verzeichnen, was vor allem an der Übernahme der restlichen Anteile der australischen Tochter CIMIC lag sowie am Erwerb des australischen Rohstoffunternehmens MACA. Die Eigenkapitalquote betrug zum Quartalsende ausbaufähige 7,3 (VJ 6,7) Prozent.

Die Jahresprognose, welche einen operativen Konzerngewinn in Höhe von 510 bis 550 Mio. EUR vorsieht, sollte angesichts des guten Auftaktquartals erreichbar sein. Der Vorstand sieht Hochtief jedenfalls gut aufgestellt aufgrund der geografischen Diversifikation und des hohen und stark risikominimierten Auftragsbestands.

Fazit: Seit Jahresbeginn hat die Hochtief-Aktie um mehr als 40 Prozent zugelegt. Fundamental betrachtet ist die Aktie mit einem erwarteten 2024er-KGV von etwa 10 aber immer noch nicht hoch bewertet. Was mich jedoch stört ist die recht schwache Eigenkapitalausstattung.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 26,22 26,89 27,49
Ergebnis je Aktie in EUR 7,24 6,79 7,35
KGV 11 11 10
Dividende je Aktie in EUR 4,00 4,14 4,40
Dividendenrendite 5,19 % 5,38 % 5,71 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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