Hitzewelle in der Geldpolitik
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- BNY Mellon Global Equity Income Fund USD BKursstand: 2,14 $ (Fonds) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
New York (GodmodeTrader.de) - Weite Teile Europas stöhnen unter der Hitzewelle. Auch an den Märkten erhitzen sich die Gemüter, sobald die Diskussion auf die Geldpolitik kommt. Zinssenkungen werden sowohl für die Eurozone als auch die USA erwartet, und die Märkte sind schon dabei, zusätzliche Lockerungsmaßnahmen einzupreisen, wie Nick Clay, Manager des BNY Mellon Global Equity Income Fund bei Newton Investment Management – einer Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Clay geht davon aus, dass das schwächere Wirtschaftswachstum weiteren Druck ausüben wird: „Wenn die EZB und die Fed reagieren, könnte sich die Inversion der Zinsstrukturkurve stärker ausprägen und damit weitere Zinssenkungen auslösen. Die aktuelle Botschaft ist klar: Die nächste QE-Welle wird anders aussehen als in den letzten zehn Jahren. Es ist nicht mehr akzeptabel, nur die Finanzmärkte zum Nutzen weniger Menschen zu unterstützen. Geldpolitische Anreize müssen jetzt breiteren Bevölkerungsschichten zugutekommen – denn sonst erhalten populistische Parteien noch weiter Auftrieb.“
Für manche Großkonzerne, die sich aktuell vor den Behörden rechtfertigen müssten, koche die Stimmung schon jetzt. Anreiz- und Bonusmodelle würden zukünftig auf den Faktor Arbeit anstatt Kapital ausgerichtet sein, und die verfügbare Liquidität werde eher Staaten als Unternehmen zugutekommen. Sowohl Margen als auch Geschäftsmodelle dürften damit unter Druck geraten. Die Phase, in der es an den Märkten stets nach oben gegangen sei, neige sich wohl ihrem Ende zu, und wir würden volatileren Zeiten entgegen gehen, heißt es weiter.
„Die Konsequenz: Der Fokus verlagert sich von QE auf haushaltspolitische Maßnahmen, wie Steuersenkungen, Infrastrukturprojekte etc., und damit zur Finanzierung staatlicher Freigebigkeit – die Modern Monetary Theory liefert die theoretische Begründung für die extreme Variante dieses Ansatzes. Der übliche Pawlowsche Reflex der Zentralbanken, immer weiter die Märkte zu füttern, wird damit nicht mehr angebracht sein“, so Clay.
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