Kommentar
07:41 Uhr, 27.02.2015

Historischer Inflationsmoment für die USA

Die USA sind seit Jahrzehnten mit einer Inflationsrate "gesegnet", die der Notenbankdefinition von Preisstabilität nahekommt. Daran ändern auch die neuesten Daten nichts, die einen Preisrückgang im Januar zeigen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Januar 2014) sind die Preise um knapp 0,2% gesunken. Im Vergleich zu Dezember 2014 betrug der Preisrückgang 0,7%. Der Rückgang im Vergleich zum Vormonat ist nicht außergewöhnlich. Die Inflation kann von Monat zu Monat durchaus größere Schwankungen durchmachen. Das hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Ölpreisentwicklung oder auch Nahrungsmitteln. Die negative Preisbewegung im Vergleich zum Vorjahresmonat ist hingegen durchaus erwähnenswert. In den letzten 60 Jahren gab es das nur einmal zuvor. Das war 2009.

Im Gegensatz zur EZB macht die Fed deswegen allerdings kein Fass auf. Das Deflationsgespenst wird nicht ausgepackt. Das liegt auch daran, dass die Kerninflation, die Energie und Nahrungsmittel nicht berücksichtigt, mit 1,65% noch immer recht stabil ist. Hier macht sich keine deflationäre Entwicklung bemerkbar. Die Preise sind hier sogar leicht gestiegen. Die Kerninflationsrate hält sich seit knapp 2 Jahren relativ stabil bei 1,5 bis 1,8%. Das ist eine sehr komfortable Situation. Konsumenten haben vor allem gefühlt durch den Rückgang des Ölpreises mehr in der Tasche. Die zugrunde liegende Tendenz ist jedoch wie von der Notenbank gewünscht. Auch der stärkere Dollar ändert nichts daran.

Die Notenbank kann mit diesen Daten weiter der Vision einer Zinserhöhung nachgehen. Gleichzeitig hat sie aber auch die Argumente, um weiterhin "geduldig" sein zu können. Alles in allem sind die Daten in den USA fast schon ein Nicht-Thema. Das finde ich gut und angebrachter als eine Notenbank, die versucht Bürger und Politik mit Deflationsphantasien in Angst und Schrecken zu versetzen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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