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10:23 Uhr, 30.08.2013

High Yield bleibt bevorzugte Assetklasse

Frankfurt (BoerseGo.de) - Im Juli stabilisierten sich die Rentenmärkte wieder. Dem war eine wechselhafte Phase vorausgegangen, deren Volatilität vor allem durch die Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Geldpolitik in den USA bedingt war. Inzwischen sind die Spreads auf vielen Märkten bereits wieder auf ihr vorheriges Niveau gesunken. Die Zinsen auf zehnjährige Bundesanleihen und US Treasuries sind seit Ende Juni dagegen weiter gestiegen. Die Renditeaufschläge bei Hochverzinslichen gingen zurück, während die Anleiherenditen zulegten, wie die Experten von ING Investment Management in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.

„Die Kombination aus höheren Renditen und engeren Spreads macht Sinn, da höhere Anleiherenditen häufig Ausdruck besserer Wirtschaftsdaten sind. Eine dynamische Wirtschaft ist auch für die Unternehmensgesundheit positiv. Insofern dürften Unternehmensanleihen von solideren Bilanzen und geringerem Ausfallrisiko profitieren. So schätzen wir die Situation auch jetzt ein. An den entwickelten Märkten verbessern sich die Konjunkturdaten, während die Unternehmenserträge die Talsohle hinter sich haben. Stabile Wirtschaftsindikatoren sind letztlich gleichbedeutend mit fallenden Spreads und einer Outperformance gegenüber Staatsanleihen“, heißt es.

Die negative Korrelation zwischen Credit-Spreads und Treasury-Renditen impliziere, dass die Wirkung steigender Staatsanleiherenditen auf die Erträge von Kreditinstrumenten davon abhänge, inwieweit die Spread-Verengung ein Gegengewicht bildet. Hier gebe es einen klaren Unterschied zwischen Investment Grade Credits (IGC) und High Yield (HY) Bonds. Man habe 15 Perioden seit 1988 untersucht, in denen die Staatsanleiherenditen gestiegen seien. High Yields hätten in einem solchen Umfeld tendenziell positive (annualisierte) Ergebnisse abgeworfen. Grund sei vor allem der relativ große Renditeabstand gegenüber Staatsanleihen (die sogenannte „Carry“) und die Verengung der Spreads gewesen, so ING Investment Management .

„Bei IGC konnten die engeren Spreads den Anstieg der Anleiherenditen nicht ausgleichen. Im Ergebnis kam es zu höheren Renditen und negativen Erträgen. Der strukturelle Vorteil Hochverzinslicher gegenüber anderen Anleiheformen ist der Anlegerschaft nicht entgangen. Nach beträchtlichen Abflüssen im Mai und Juni verzeichnen Hochverzinsliche jetzt wieder erhebliches Interesse. Solide Unternehmensbilanzen, historisch niedrige Ausfallraten und relativ hohe Spreads sind die Hauptgründe, warum wir Hochverzinslichen im Anleiheuniversum den Vorzug geben. Bei IGC sind wir neutral“, so der Marktkommentar.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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