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18:25 Uhr, 18.12.2009

Hexensabbat: DAX rutscht unerwartet ins Minus

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) - Ein schwacher Handelsverlauf an der Wall Street hat am Freitagnachmittag auch den deutschen Aktienmarkt zunehmend unter Druck gesetzt. Nachdem der DAX zeitweise 5.900 Punkte erreicht und damit ein neues Jahreshoch nur knapp verfehlt hatte, rutschte er kurz vor Handelsschluss sogar noch ins Minus und ging 0,23 Prozent schwächer mit 5.831,21 Punkten ins Wochenende.

Verantwortlich für das unerwartete Abtauchen ins Minus war wohl auch der heutige große Verfallstermin ("dreifacher Hexensabbat") bei Futures und Optionen, der häufig zu stärkeren Kursschwankungen führt, da einzelne Marktteilnehmer kurz vor Ablauf der Terminkontrakte die Kurse noch in die jeweils gewünschte Richtung bewegen wollen.

Neuigkeiten von der Konjunkturfront spielten damit eine eher untergeordnete Rolle, zumal aus den USA heute keine wichtigen Daten veröffentlicht wurden. Für gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt hatte allerdings zunächst noch der besser als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex gesorgt. Das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft stieg von 93,9 Punkten im Vormonat auf 94,7 Punkte im Dezember und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2008. Volkswirte hatten im Vorfeld nur mit einer Verbesserung auf 94,5 Punkte gerechnet. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen wurden von den Unternehmen positiver beurteilt als vor einem Monat. Damit scheint sich die konjunkturelle Erholung weiter fortzusetzen.

Im DAX konnten sich die Infineon-Aktien mit einem Plus von 4,22 Prozent auf 3,58 Euro an die Spitze setzen. Die Analysten von J.P. Morgan schraubten das Kursziel von 4,25 auf 5,50 Euro hoch und bestätigten das Rating "Overweight". Die Commerzbank beförderte den Chip-Titel von "Hold" auf "Add" mit einem neuen Kursziel von 3,80 Euro.

Wenig gefragt waren am Freitag Finanzwerte. Die Banken leiden darunter, dass die Eigenkapitalvorschriften bereits ab 2012 verschärft werden. Außerdem sieht die EZB weiterhin Risiken für die Stabilität des Finanzsystems. Die Aktien der Commerzbank verloren 2,80 Prozent auf 5,90 Euro. Die Papiere der Deutschen Bank gingen mit einem Minus von 2,16 Prozent auf 49,90 Euro aus dem Handel. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kündigte gegenüber der "Financial Times" an, dass die in London tätigen Banker der Deutschen Bank die vom britischen Staat geplante Sondersteuer auf Bonuszahlungen vermutlich nicht alleine bezahlen müssen. Ein Teil der Belastungen solle auch von den anderen Mitarbeitern der Bank sowie vom Unternehmen selbst getragen werden, kündigte Ackermann an.

Mit einem Minus von 4,69 Prozent auf 76,25 Euro waren die Volkswagen-Stammaktien am Freitag der schwächste Wert im DAX. Das Emirat Katar hat seinen Anteil an Volkswagen auf 17 Prozent erhöht. Sollte der Streubesitz (free float) der VW-Stammaktien unter zehn Prozent sinken, würden die Aktien aus dem DAX verbannt. Porsche-Papiere wurden ebenfalls gemieden. Der Stuttgarter Sportwagenbauer verbuchte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen drastischen Umsatz- und Absatzeinbruch.

In der zweiten Reihe legten die Papiere von Roth & Rau um 8,22 Prozent auf 30,67 Euro zu. Das Photovoltaik-Unternehmen hat einen Auftrag aus Indien über 68,0 Millionen Euro erhalten. Zudem besteht die Option einer Aufstockung auf etwa 80,0 Millionen Euro innerhalb der nächsten zwei Jahre.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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