Analyse
10:25 Uhr, 09.09.2024

HERMÈS – Bleibt die Aktie ein Branchen-Outperformer?

Es gibt Luxus-Unternehmen wie LVMH, Dior oder auch Kering und dann gibt es noch Hermès, die in einer eigenen Liga zu spielen scheinen.

Erwähnte Instrumente

  • Hermes International S.C.A. - WKN: 886670 - ISIN: FR0000052292 - Kurs: 1.919,000 € (XETRA)

Im Gegensatz zu der ebenfalls in Frankreich ansässigen Konkurrenz schlägt sich Hermès in der aktuelle Krise der Luxusgüterunternehmen deutlich besser und konnte in einem schwierigen ersten Halbjahr Umsatz und Ergebnis weiter steigern.

Das liegt in erster Linie daran, dass sich das Traditionsunternehmen auf die Wohlhabendsten dieser Welt fokussiert, die sich auch mal eine Handtasche ab 10.000 EUR aufwärts oder eine Sitzgruppe zum Preis einer Eigentumswohnung gönnen. Ein Blick in den Online-Shop von Hermès lädt zum Staunen ein…

Der Umsatz stieg auf Konzernebene um rund 12 % auf 7,50 (VJ 6,70) Mrd. EUR. In Europa kletterten die Erlöse um 15,6 % auf 1,65 (VJ 1,43) Mrd. EUR und in Amerika war ein Plus von 12,1 % auf 1,33 (VJ 1,19) Mrd. EUR zu verzeichnen. Mehr als verdoppelt auf 311 (VJ 151) Mio. EUR wurde der Umsatz in der noch kleinen Region Andere/Mittlerer Osten.

In Asien fiel der Umsatzzuwachs mit 7,1 % auf 4,21 (VJ 3,93) Mrd. EUR aufgrund der Bremsspuren in China geringer aus. Japan konnte hier überproportional um 9 % auf 693 (VJ 636) Mio. EUR zulegen. Wie andere Unternehmen der Branche profitierte Hermès in Japan von der Yen-Schwäche, was vor allem von Touristen aus anderen asiatischen Ländern für Einkäufe genutzt wurde.

Ergebnis legt weniger stark zu

Das operative Ergebnis stieg im ersten Halbjahr um 6,8 % auf 3,15 (VJ 2,95) Mrd. EUR und damit weniger kräftig als der Umsatz. Der Vorstand begründete das mit negativen Effekten aus Währungssicherungsgeschäften. Die operative Marge ging folglich auf 42,0 (VJ 44,0) % zurück, bewegt sich damit aber immer noch auf einem eindrucksvollen Niveau. Das Nettoergebnis legte um 6,3 % auf 2,37 (VJ 2,23) Mrd. EUR zu, was einem Ergebnis je Hermès-Aktie von 22,58 (VJ 21,26) EUR entspricht.

Der operative Cashflow wurde auf 2,24 (VJ 2,11) Mrd. EUR und der freie Cashflow auf 1,78 (VJ 1,72) Mrd. EUR erhöht. Der Netto-Cashbestand stellte sich auf 9,47 (Ende 2023: 10,63) Mrd. EUR. Die Eigenkapitalquote lag bei nach wie vor sehr üppigen 73,5 (Ende 2023: 74,3) %. Auch bilanziell ist Hermès immer noch branchenweit führend.

Per 30. Juni verfügte Hermès über 295 (Ende 2023: 294) Geschäfte in 45 Ländern. Erwähnenswert ist auch noch die Tatsache, dass 74 % der Produkte in Frankreich hergestellt werden.

Einen greifbaren Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gibt es von Unternehmensseite leider nicht. Analysten erwarten für 2024 ein Umsatzplus von ca. 12 % auf 15 Mrd. EUR bei einem um rund 8 % höheren operativen Ergebnis von 6,1 Mrd. EUR.

Fazit: Trotz der Herausforderungen, denen die Hersteller von Luxusgütern derzeit ausgesetzt sind, kann Hermès weiterhin überzeugen. Die herausragende Position zeigt sich auch darin, dass die Hermès-Aktie auf Sicht von 12 Monaten ein kleines Plus vorweisen kann, wohingegen andere Luxus-Aktie zum Teil herbe Verluste verzeichnen müssen. Die Bewertung des Anteilsscheins ist traditionell luxuriös. Barclays hat das Kursziel heute zwar von 2.260 auf 2.220 EUR reduziert, billigt der Aktie damit aber dennoch ein Potenzial von gut 15 % zu. Ich sehe in der Aktie derzeit eine Halteposition. Eine weitere Abschwächung des Umfeldes, vor allem in China, könnte den Sektor weiter unter Druck setzen. An schwachen Tagen kann über einen Einstieg nachgedacht werden.

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 13,43 15,02 16,73
Ergebnis je Aktie in EUR 41,12 44,07 49,14
KGV 47 44 39
Dividende je Aktie in EUR 25,00 17,11 21,10
Dividendenrendite 1,30 % 0,89 % 1,10 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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