Kommentar
14:35 Uhr, 29.10.2009

Herbstbelebung und Kurzarbeit: Weichzeichner für den deutschen Arbeitsmarkt

1. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann der erneute Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland im Oktober als Überraschung gewertet werden. Saisonbereinigt wurden 26 Tausend registrierte Arbeitslose weniger gezählt als noch im Vormonat. Damit ist die Anzahl der Arbeitslosen saisonbereinigt seit dem diesjährigen Hochpunkt im Juni um 57 Tausend auf 3,427 Millionen Menschen gesunken. Nicht saisonbereinigt kam es zu einem Vormonatsrückgang um 118 Tausend, während der Vorjahresvergleich ein Plus von 232 Tausend Personen auf aktuell 3,229 Millionen anzeigt. Selbst wenn man den Sondereffekt infolge der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente berücksichtigten würde, die in diesem Jahr für statistische Verzerrungen sorgt, wäre die saisonbereinigte Anzahl der Arbeitslosen gesunken. Ein weiterer Grund für die moderate Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt ist, wie schon das ganze Jahr über, das Instrumentarium der Kurzarbeit. Der rechnerische Entlastungseffekt des Vollzeitäquivalents der Kurzarbeiter beträgt rund ½ Million nicht in die Arbeitslosigkeit entlassene Beschäftigte.

2. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sank von 8,2 % auf 8,1 %. Nicht saisonbereinigt fiel die Arbeitslosenquote auf 7,7 % zurück, den niedrigsten Wert in diesem Jahr.

3. Mit den Zahlen zur Erwerbstätigkeit im September wurde heute Morgen auch die im Oktober routinemäßige Revision für das laufende Jahr bekannt gegeben. Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres und der im September beginnenden „Herbstbelebung“ auf dem Arbeitsmarkt kam es nicht saisonbereinigt im September zu einem Vormonatsanstieg um 285 Tausend Erwerbstätige auf rund 40,6 Millionen Personen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das allerdings einen Rückgang um 104 Tausend Erwerbstätige. Dies ist der darbenden Konjunktur geschuldet. Saisonbereinigt kam es nach sechs Monaten mit rückläufigen Erwerbstätigenzahlen zu einem leichten Vormonatsanstieg um 5 Tausend Personen. Die Revision der Erwerbstätigenzahlen von Januar bis August brachte bis auf den Januar nur Aufwärtskorrekturen. Im Durchschnitt dieser acht Monate betrug der Anstieg der Erwerbstätigkeit 43 Tausend gegenüber dem bisherigen Ergebnis. Besonders die Änderungen im 2. Vierteljahr könnten ein Indikator dafür sein, dass das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal (+0,3 %) nach oben revidiert werden wird.

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Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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