Herausfordernde Zeiten stehen bevor
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Wien (GodmodeTrader.de) - Der von den USA vom Zaun gebrochene Handelskrieg scheint mit den jüngsten Entwicklungen etwas an Brisanz verloren zu haben. Die Frist von 90 Tagen für Verhandlungen entschärft zumindest vorübergehend eines der dominierenden Themen des Jahres 2018, selbst wenn es in Bezug auf die Substanz der Gespräche sehr unterschiedliche Auslegungen gibt. Auch der Budgetstreit zwischen Italien und der EU-Kommission hat sich zuletzt entspannt, wie Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Ohne dass es am Markt zu einer maximalen Eskalation kommen musste, zeige sich die italienische Regierung nunmehr etwas konzilianter. Dafür könnte sich die budgetäre Lage in Frankreich wieder zuspitzen, nachdem Präsident Emmanuel Macron Geringverdienern stärkere soziale Unterstützung versprochen habe. Beim Thema Brexit werde – ungeachtet der Verschiebung der Abstimmung – ohnehin ein Scheitern erwartet, sodass die Märkte dadurch nicht mehr in besonderem Ausmaß unter Druck kommen würden, heißt es weiter.
„Jedes dieser Themen hat, nicht zuletzt aufgrund der handelnden Personen, das Potenzial, ohne Vorwarnung wieder hochzukochen und am Markt Stress zu verursachen. In Summe ist der Themenbereich politisches Risiko zumindest kurzfristig etwas in den Hintergrund getreten. Die Unsicherheit an den Märkten bleibt weiterhin aufrecht. Wir haben unsere Aktienquote spürbar reduziert. Die Begründung dafür liegt jedoch überwiegend in anderen Einflussfaktoren abseits der Politik. Hier ist die Abschwächung der Konjunktur anzuführen, die für 2019 zu erwarten ist“, so Szeiler.
Auch die Unternehmensgewinne, die sich im Jahresverlauf – sicher auch aufgrund der Steuersenkung in den USA – sehr gut entwickelt hätten, verlören zuletzt an Momentum. Die Investorenstimmung sei zwar etwas vorsichtiger, aber bei weitem nicht so negativ, wie es für eine dauerhafte Bodenbildung notwendig sei. Von den Charts kämen jüngst immer mehr Verkaufssignale und diverse weitere Indikatoren deuteten auf eine anhaltende Phase der Risikoaversion hin. Das übergeordnete und damit wichtigste Thema sei jedoch der Liquiditätsentzug durch die Notenbanken, das uns noch weit ins Jahr 2019 hinein begleiten werde, heißt es abschließend.
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