Analyse
12:30 Uhr, 21.03.2023

HENSOLDT - Von der Bundeswehr in den Vorstand

Wenn am morgigen Mittwoch der deutsche Rüstungskonzern Hensoldt seine endgültigen Zahlen präsentieren wird, dürfte es keine Überraschungen geben.

Erwähnte Instrumente

  • HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: HAG000 - ISIN: DE000HAG0005 - Kurs: 32,900 € (XETRA)

Das Unternehmen hatte bereits im Februar vorab gemeldet und auch einen ersten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben. Somit geht es nur noch um Details; der große Schlachtplan steht aber schon länger. Spannend ist die heute gemeldete Nachbesetzung des Vorstandes.

Bundeswehr-Insider kommt

Der langjährige CEO und Vorstand bei den Vorläufergesellschaften von Hensoldt, Thomas Müller, verabschiedet sich kommendes Jahr mit 65 Jahren in den Ruhestand. Sein Nachfolger soll Oliver Dörre werden. Derzeit leitet Dörre das Deutschlandgeschäft beim Mitbewerber Thales. Der studierte Informatiker verbrachte immerhin 22 Jahre in der Bundeswehr, ehe er 2010 den Weg in die freie Wirtschaft einschlug.

Mit 53 Jahren und zahlreichen Stationen im Bereich der Wehrtechnik ist er der perfekte Kandidat, um Hensoldt auf die nächste Stufe zu führen. In den kommenden Jahren hat sich der Konzern im Zuge der Zeitenwende ein strammes Wachstumsprogramm verordnet.

Der Umsatz der Taufkirchener soll bis 2026 auf 2,53 Mrd. EUR ansteigen. Zuletzt wurden an dieser Stelle 1,7 Mrd. EUR vermeldet. Das entspricht einem Umsatzwachstum von im Schnitt etwa 10 Prozent. Das Nettoergebnis soll überproportional um rund 20 Prozent pro Jahr ansteigen und im Jahr 2026 bei etwa 2,50 EUR pro Aktie liegen. Für das Jahr 2023 werden derzeit auf bereinigter Basis etwa 1,55 EUR Gewinn je Aktie erwartet.

Damit ist die Aktie, im Gegensatz zu der Zeit nach dem Börsengang, kein Kind von Traurigkeit mehr. Ich würde sie noch nicht als überteuert bezeichnen, aber zu einer Kaufempfehlung kann ich mich hier auch nur noch schwerlich durchringen. Die größten Anteilseigner der Gesellschaft sind bekanntlich mit 25,1 Prozent die Bundesrepublik Deutschland und ebenfalls 25,1 Prozent der italienische Rüstungskonzern Leonardo. Der Rest ist breit gestreut.

Fazit: Hensoldt wird morgen solide Zahlen vermelden. Die Nachfolgelösung dürfte am Markt gut ankommen. Nach der jüngsten Kursrally wird die Luft aber mittlerweile ziemlich dünn. Trotz viel Fantasie und Großaufträgen sollten nicht investierte Anleger dem Kurs nicht mehr nachjagen. Langfristig orientierte Anleger können aber investiert bleiben.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,71 1,86 2,06
Ergebnis je Aktie in EUR 1,20 1,55 1,85
KGV 28 21 18
Dividende je Aktie in EUR 0,30 0,40 0,50
Dividendenrendite 0,90 % 1,21 % 1,51 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N.
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Der Autor hält Aktien von Hensoldt.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
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Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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