Analyse
10:20 Uhr, 14.02.2018

HENKEL – Aktie seit Sommer 2017 im Abwärtstrend. Wie geht es weiter?

Die Aktie des Konsumgüterkonzerns musste in den letzten Wochen deutliche Verluste hinnehmen und setzte damit eine Abwärtsbewegung fort, die bereits im Juni 2017 eingesetzt hat.

Erwähnte Instrumente

  • Henkel AG & Co. KGaA Vz - WKN: 604843 - ISIN: DE0006048432 - Kurs: 103,950 € (XETRA)

Henkel zählt sicherlich eher zu den soliden, dafür weniger prominenten Aktien am deutschen Markt. Aber jeder kennt das Unternehmen, auch wenn er es nicht weiß. Henkel steht hinter Marken wie Somat, Perwoll, Bref, Fa und Pattex. Allerdings hat sich die Aktie in den letzten Jahren als ein mehr als solides Investement herausgestellt. Seit Monaten schwächelt sie. Wie lange könnte diese Schwächephase noch andauern?

Wie stellt sich das Chartbild dar?

Henkel fiel im Februar 2009 auf ein Tief bei 17,50 EUR zurück. Dort startete eine mehrjährige Rally. Diese führte den Wert bis Juni 2017 auf das aktuelle Allzeithoch bei 129,90 EUR.

Seit diesem Hoch befindet sich Henkel in einer Abwärtsbewegung. Im Rahmen dieser Bewegung vollendete der Wert bereits im November 2017 eine SKS-Topformation, nachdem er bereits im Juli den langfristigen Aufwärtstrend gebrochen hatte. Anschließend versuchte er noch mehrmals die Nackenlinie wieder zurückzuerobern. Aber diese Rallyversuch scheiterten spätestens am Widerstand bei 115,85 EUR. In den letzten Wochen stand Henkel deutlich unter Druck. Der Aktienkurs fiel fast auf den EMA 200 bei aktuell 103,14 EUR zurück. Seit letzter Woche kratzt die Aktie auch an einer möglichen unteren Begrenzung des Abwärtstrends seit Juli 2017. Diese verläuft aktuell bei 104,39 EUR. Aus der SKS ergibt sich ein Ziel bei knapp über 95 EUR. Die nächste große Unterstützungszone liegt allerdings erst bei 86,96 EUR.

Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten

Für 2018 wird für Henkel ein Gewinn von 6,10 EUR je Aktie erwartet. Nach dem Gewinneinbruch in 2009 wäre 2018 dann das 9. Jahr in Folge, in denen der Gewinn je Aktie zulegen würde. Bei einem aktuellen Kurs von 103,95 EUR liegt das KGV für 2018 bei rund 17. Zu deutlich niedrigeren KGVs wurde die Aktie nur in den Jahren 2004, als es einen kurzfristigen Gewinnsprung gab, und in 2008 gehandelt. Die Dividende soll für 2018 bei 1,86 EUR liegen. Die Dividendenrendite ist damit auf dem aktuellen Kursniveau eher moderat. Allerdings hielt Henkel die Dividende seit 1999 zumindest konstant. Es gab also keinen Rückgang der Dividende.

Fazit

Zwar kann es kurzfristig zu einer Erholung in Richtung 108,20 EUR kommen, aber auf mittlere Sicht macht das Chartbild der Henkel-Aktie aktuell keinen guten Eindruck. Abgaben bis knapp an die 95 EUR Marke sind in den nächsten Wochen zu erwarten. Eine Ausdehnung der Abwärtsbewegung in Richtung 86,96 EUR kann nicht ausgeschlossen werden.

Ein Anstieg über 108,20 EUR würde das Chartbild nur kurzfristig verbessern. Immerhin wäre dann ein Anstieg in Richtung 115,85 EUR möglich. Aber größere Kaufsignale ergäben sich erst mit einem Ausbruch über 115,85 EUR.

Von Seiten der Fundamentaldaten erscheint ein derartiger Abverkauf auf rund 95 EUR oder sogar in Richtung 86,96 EUR nicht „unbedingt notwendig“. Denn auf dem aktuellen Niveau ist Henkel im Vergleich zu den letzten Jahren nicht teuer. Sollte Henkel aber zu diesen Zielen abfallen, würde die Aktie unter der Voraussetzung, dass die Gewinnschätzung für 2018 einigermaßen akkurat ist, sogar billig werden. Bei 86,96 EUR würde das KGV bei 14,25 liegen. Das wäre abgesehen von den beiden Sonderjahren 2004 und 2008 die niedrigste Bewertung in diesem Jahrtausend.

Henkel AG & Co. KGaA Vz
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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