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14:42 Uhr, 11.03.2025

Hellofresh-Aktie mit Aussicht auf Umsatzrückgang MDAX-Verlierer

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Von Ulrike Dauer

DOW JONES--Bei Hellofresh lagen am Dienstag Aussichten auf einen Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr bleischwer auf dem Kurs, die Aktie verlor in der Spitze rund 15 Prozent. Der Kochboxen- und Fertiggericht-Versender hatte am Montagabend mit einer Ausweitung des Effizienzprogramms angekündigt, dass er für 2025 mit einem Umsatzrückgang rechnet, der währungsbereinigt zwischen 3 und 8 Prozent liegen dürfte. Analysten hatten einen Anstieg erwartet, zuletzt um 2,7 Prozent.

Am Dienstag sackte die Hellofresh-Aktie zweistellig ab, sie verlor bis zum frühen Nachmittag in der Spitze knapp 15 Prozent basierend auf einem Tagestief von bis dato 8,55 Euro. Die Aktie war damit der Verlierer im MDAX, der etwa 0,3 Prozent im Plus handelte.

"Vorzeichenwechsel hasst die Börse", kommentierte ein Händler noch am Montagabend. Metzler zufolge hat der Ausblick die Erwartungen der Buy-Side-Analysten verfehlt. Hellofresh habe offenbar Probleme, Kunden zu halten, schreiben die Analysten. Sie bezweifeln, ob es dem Unternehmen gelingen wird, mittelfristig auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Die Analysten von Baader Europe verwiesen auf die unsichere Entwicklung vor allem im nordamerikanischen Markt, die die negative Dynamik verstärke. Der Markt hätte zuvor ein moderates Umsatzplus erwartet.

Jefferies zufolge hat der Ausblick beim Umsatz enttäuscht, beim bereinigten EBITDA aber positiv überrascht. Die Kernbotschaft laute, dass Hellofresh "weiterhin darauf fokussiert ist, ein nachhaltiges und substanzielles langfristiges Wachstum des bereinigten EBIT und des Free Cashflow zu erzielen". Während die Entwicklung in Nordamerika das Wachstum der Gruppe bremse, ziehe das Unternehmen Kapital aus dem US-Kochboxgeschäft zugunsten der Gewinne ab. Hellofresh befinde sich in einer Übergangsphase; das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Free Cashflow werde noch ausgelotet.

Im vierten Quartal sank der Umsatz nach vorläufigen Zahlen währungsbereinigt um 3,3 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro. 2024 insgesamt lag der Umsatz mit 7,66 Milliarden Euro währungsbereinigt knapp 1 Prozent über dem Vorjahr.

Das bereinigte EBITDA stieg im Schlussquartal auf gut 164 Millionen Euro von 114 Millionen. Das bereinigte EBIT konnte Hellofresh signifikant steigern, auf gut 95 Millionen Euro von knapp 50 Millionen. Die entsprechende bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 5,3 Prozent von 2,7.

Im Gesamtjahr waren sowohl die bereinigte EBITDA-Marge als auch die EBIT-Marge noch rückläufig. Die bereinigte EBITDA-Marge verschlechterte sich auf 5,2 Prozent von 5,9, die EBIT-Marge auf 1,8 Prozent von 3,0.

Im laufenden Jahr soll das bereinigte EBIT auf 200 bis 250 Millionen Euro steigen von 136 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte EBITDA, das im vergangenen Jahr noch sank, soll von 399 Millionen Euro auf 450 bis 500 Millionen zulegen. Direkte Produktivitätssteigerungen, eine Verringerung der Produktionskapazitäten für Kochboxen sowie der Personalkosten sollen dies unterstützen. Der durchschnittliche Bestellwert soll steigen, unter anderem durch einen höheren Anteil der margenstärkeren Fertiggerichte am Gesamtumsatz.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/mgo

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