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09:12 Uhr, 03.03.2010

HB: EZB soll eigenes Länderrating aufbauen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge soll die Europäische Zentralbank (EZB) ein eigenes Länderrating für die Euro-Staaten aufbauen, um sich nicht mehr auf die Bonitätsprüfung von Moody's, Standard & Poor's und Fitch verlassen zu müssen. "Die Agenturen haben sich im Fall Lehman total geirrt. Wer sagt uns, dass sie es nicht wieder tun?" zitiert das "Handelsblatt" aus Kreisen der EU-Finanzminister. In der EZB soll dieser Ansatz auf viel Zustimmung stoßen. Der Unmut in der Zentralbank sei groß, dass das Schicksal Griechenlands mittlerweile in der Hand einer einzigen Ratingagentur, nämlich Moody's, liege, argumentieren Notenbankkreise.

Moody's ist die einzige Ratingagentur, die die Bonität Griechenlands noch mit "A2" einstuft. Standard & Poor's und Fitch haben ihre Noten längst auf BBB-Niveau gesenkt. Laut EZB-Regel akzeptiert die Notenbank bei der Ausleihung von Geld an die Banken nur dann Staatsanleihen als Sicherheit, wenn zumindest eine der drei Ratingagenturen den jeweiligen Staat mit einer A-Note bewertet. Senkt Moody's also als letzte Agentur ihr Rating, würde das die Refinanzierung Griechenlands deutlich erschweren, da Banken Griechenland-Anleihen in den meisten Fällen nur dann kaufen, wenn sie diese als Sicherheit bei der EZB hinterlegen können.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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