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09:23 Uhr, 29.01.2010

HB: Banken drohen Milliardenlasten

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die drohende Belastung für die Banken durch die unter dem Stichwort Basel III geplanten Eigenkapitalregeln ist offenbar deutlich höher als bislang erwartet. Sollten die geplanten Regeln Realität werden, entstehe nach internen Berechnungen verschiedener Geldhäuser bei allen europäischen Banken ein Kapitalbedarf von bis zu 300 Milliarden Euro, wie das "Handelsblatt" aktuell berichtet. "Würde der Baseler Vorschlag ohne Änderungen umgesetzt, dann müssten die Banken mit erheblichen Belastungen rechnen", zitiert die Zeitung Stefan Best, Bankenexperte bei der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P).

Den Anstoß zu den neuen Kapitalregeln hatten die größten Industrie- und Schwellenländer (G20) im September 2009 auf dem Pittsburgh-Gipfel gegeben. Die Regierungen wollen die Risiken der Banken durch strengere Regulierung begrenzen und damit künftigen Krisen vorbeugen. Die Vorschläge des Baseler Ausschusses, in dem die Aufsichtsbehörden und Notenbanken von 27 Staaten vertreten sind, sollen nach eingehender Prüfung möglichst bis Ende 2012 umgesetzt werden.

In Zukunft sollen bei Beteiligungen über 50 Prozent die Risiken der Töchter voll konsolidiert werden, während das Eigenkapital nicht mehr bei der Mutter angerechnet werden kann. "Dahinter steht die Überlegung, dass das Kapital der Alteigentümer bei Verlusten der Mutter nicht zur Abdeckung der Fehlbeträge zur Verfügung stehen könnte", sagt Best laut "Handelsblatt".

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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