Hat Buffett es auf diese Aktien abgesehen?
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Die Aktien von Konsumgüterproduzenten gehören zu den Favoriten von US-Starinvestor Warren Buffett. Kein Wunder: Konsumgüterkonzerne haben meist ein langweiliges, aber bewährtes Geschäftsmodell mit stabilen Erträgen, geringer Konjunkturabhängigkeit und einer niedrigen Kapitalintensität.
Kein Wunder, dass Buffett sich im Jahr 2013 vom brasilianischen Milliardär Jorge Paulo Lemann überzeugen ließ, zusammen mit dem Finanzinvestor 3G Capital die Mehrheit am Ketchupproduzenten H.J. Heinz zu übernehmen. Zwei Jahre später orchestrierten Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway und 3G Capital die Fusion von H.J. Heinz mit Kraft Foods. Am fusionierten Konzern Kraft Heinz halten Berkshire Hathway und 3G zusammen etwas mehr als 50 Prozent der Anteile. Nach der Übernahme setzten die Manager von 3G ein drastisches Sparprogramm bei Kraft Heinz durch und senkten die Kosten.
Nun, erneut zwei Jahre später, könnten Buffett und Lemann auf der Suche nach dem nächsten Übernahmeziel im Nahrungsmittelsektor sein, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Indizien dafür gibt es mehrere: Der Cashbestand von Berkshire Hathaway ist auf gigantische 85 Mrd. Dollar angewachsen, bei Kraft Heinz wurde inzwischen der Großteil von geplanten Sparmaßnehmen umgesetzt und 3G Capital soll sich bereits um eine Finanzierung für den nächsten Deal bemüht haben.
Laut Bloomberg könnte Mondelez International, der drittgrößte Nahrungsmittelkonzern der Welt und aus dem internationalen Geschäft von Kraft Foods hervorgegangen, das nächste Ziel von Buffett und Lemann sein.
Mondelez ist aktuell nicht mehr günstig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen für 2017 beträgt 20,9 und für 2018 18,6. Trotzdem könnte der Kauf attraktiv sein, denn 3G Capital hat bei sämtlichen Übernahmezielen aggressive Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt, die den Gewinn erheblich gesteigert haben. Die Arbeitsteilung ist klar: Buffett zeigt den Kameras sein freundliches Gesicht, während 3G Capital drakonische Sparmaßnahmen ergreift und das übernommene Unternehmen wieder flott macht. Bei Heinz schloss 3G Capital fünf Fabriken, strich 7.000 Stellen und erhöhte so die EBITDA-Marge von 18 auf 26 Prozent.
Alternativ zu Mondelēz International könnten es Buffett und Lemann auch auf den Nahrungsmittelproduzenten General Mills, den Frühstücksflockenhersteller Kellogg's oder den Suppenkonzern Campbell Soup abgesehen haben. Alle drei Konzerne konnten den operativen Cashflow seit 2008 deutlich steigern und haben ihre Dividende in den vergangenen Jahren kontinuierlich angehoben.
Die folgenden beiden Grafiken aus dem Fundamentalcharts-Widget der Investment- und Analyseplattform Guidants für Kellogg's untermauern dies.
Alternativen Spekulationen zufolge könnten Buffett und 3G Capital auch eine Komplettübernahme von Coca-Cola im Schilde führen. Berkshire Hathaway hält hier bereits seit langer Zeit gut neun Prozent der Aktien. Gegen eine Übernahme spricht aber die sehr hohe Marktkapitalisierung von 178 Mrd. USD. Coca-Cola könnte selbst für Buffett und Lemann eine Nummer zu groß sein.
Gegen eine baldige Übernahme eines der genannten Unternehmen durch Buffett und Lemann sprechen ohnehin die insgesamt ambitionierten Bewertungen. Denn Buffett kauft ungern bei neuen Allzeithochs, sondern vor allem in der Krise, wenn die Kurse am Boden sind. Die hohen Bewertungen sind entscheidend dafür verantwortlich, dass sich die Cashreserven von Berkshire auf dem Rekordniveau von knapp 85 Mrd. Dollar befinden. Buffett findet aktuell einfach kaum noch günstig bewerteten Übernahmeziele.
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