Analyse
12:33 Uhr, 17.01.2024

HAPAG-LLOYD – Geht der Aktie nun die Luft aus?

Hapag-Lloyd und der dänische Mitbewerber Maersk haben eine Kooperation vereinbart. Blicken wir auf die relevanten Eckdaten, die heute veröffentlicht worden sind.

Erwähnte Instrumente

  • Hapag-Lloyd AG
    ISIN: DE000HLAG475Kopiert
    Kursstand: 156,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Hapag-Lloyd AG - WKN: HLAG47 - ISIN: DE000HLAG475 - Kurs: 156,000 € (XETRA)

Als Ziel haben sich die beiden Logistikfirmen die Schaffung eines führenden Servicenetzwerks im Seeverkehr gesetzt. Die Zusammenarbeit soll im Jahr 2025 mit dem blumigen Namen „Gemini Cooperation“ an den Start gehen.

Derzeit ist Hapag-Lloyd noch Mitglied bei „The Alliance“, einem Reederei-Verbund, dem auch einige asiatische Schifffahrtslinien angehören. Die Hamburger haben aber bereits angekündigt, den Verbund Anfang 2025 zu verlassen. Maersk betreibt aktuell noch die „2M-Alliance“ mit dem Konkurrenten MSC, die jedoch im Januar 2025 beendet wird. Dadurch wird der Weg frei für die gemeinsame Kooperation.

Von der Zusammenarbeit verspricht man sich bei den beiden Firmen die Qualität der Dienstleistungen weiter zu erhöhen und Effizienzsteigerungen zu erreichen. Außerdem soll die Dekarbonisierung der Schifffahrtsbranche weiter vorangetrieben werden. Maersk will ab 2040 die Marke von Netto-Null-Emissionen erreichen und Hapag-Lloyd bis 2045. Ein zusätzliches Ziel ist das Erreichen einer Fahrplanzuverlässigkeit von mehr als 90 %.

Wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist, soll der gemeinsame Flottenpool ca. 290 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 3,4 Mio. Standardcontainern (TEU) umfassen. Davon wird Hapag-Lloyd rund 40 % zur Verfügung stellen und Maersk die restlichen 60 %.

Rebellen-Angriffe belasten

Derzeit hat Hapag-Lloyd unter den Huthi-Angriffen auf Schiffe im Roten Meer zu leiden. Aufgrund der Attacken meiden die Containerschiffe der Hamburger Reederei seit Dezember die Passage im Suez-Kanal und nehmen stattdessen die deutlich längere Route um das Kap der Guten Hoffnung. Das führt jedoch zu deutlichen Verspätungen und kostet das Unternehmen pro Monat einen zweistelligen Millionenbetrag. Auf der anderen Seite hat dies dazu geführt, dass die Preise für Containerfracht deutlich angestiegen sind. Dabei dürfte es sich jedoch nur um einen temporären Effekt handeln. Die Branche dürfte tendenziell eher weiter unter den Überkapazitäten zu leiden haben.

Fazit: Die Reedereien stehen derzeit vor großen Herausforderungen. Die Kooperation der beiden größten europäischen Branchenvertreter kann vor diesem Hintergrund durchaus Sinn machen. Rein fundamental drängt sich ein Einstieg in die Hapag-Lloyd-Aktie derzeit dennoch nicht auf, zumal das Papier im letzten Monat über 50 % auf aktuell 157 EUR zugelegt hat. Die Analysten sind ebenfalls skeptisch gestimmt. Stifel hat als Kursziel 125 EUR ausgegeben und Barclays sogar nur 65 EUR! Demzufolge wäre das Abwärtspotenzial sehr hoch.

Jahr 2023e* 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 17,91 15,75 15,89
Ergebnis je Aktie in EUR 16,88 3,64 5,30
KGV 9 43 30
Dividende je Aktie in EUR 8,70 2,83 2,91
Dividendenrendite 5,51 % 1,79 % 1,84 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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