Kommentar
21:51 Uhr, 04.04.2018

Handelskrieg USA - China: Das ist der wahre Grund!

Es wird immer deutlicher, dass sich die US-Politik vor allem gegen China richtet. Der wahre Grund hat nichts mit Billigprodukten und der Handelsbilanz zu tun.

Auch wenn es die wenigsten offen zugeben: sie haben Angst. Sie haben Angst vor einer Nation, die es in wenigen Jahren geschafft hat, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu werden. In nicht allzu ferner Zukunft dürfte China sogar die USA überholen. Das stellt die bisherige Weltordnung auf den Kopf.

Es geht am Ende nicht nur um Wirtschaftsleistung, sondern auch militärischen Einfluss. Wirtschaftlich hat sich China bereits großen Einfluss gesichert. Insbesondere der große Rohstoffhunger hat zu engen Verflechtungen in Südamerika und Afrika geführt. Durch die Neuauflage der Seidenstraße werden die Verflechtungen auch in Südost- und Zentralasien größer.

China hat das gigantische Infrastrukturprojekt ins Leben gerufen. Die Hoffnungen für viele Länder sind groß. Von alleine baut sich die Infrastruktur natürlich nicht. Sie muss finanziert werden. China gibt dafür bereitwillig Kredite, sodass sich viele Staaten durch Schulden von China abhängig machen.

Die militärischen Ambitionen sind auch nicht mehr zu ignorieren. Vordergründig geht es teilweise nur um ein paar Felsbrocken, die aus dem Meer ragen, doch sie werden von China mit großem Eifer besetzt. Stück für Stück expandiert China auch territorial.

Leisten kann sich China die Expansion in der Welt nur, weil es sehr erfolgreich Produkte exportiert. China kann nicht ewig die Werkbank der Welt bleiben. Dafür sind die Löhne zu stark gestiegen. Doch auch dafür hat China eine Lösung. Es will hochwertigere Produkte herstellen.

Inzwischen ist China in vielen Bereichen gleichauf mit westlichen Ländern. Made in China war einmal ein Synonym für Billigwaren ohne Qualität. Davon sind viele Branchen inzwischen weit entfernt. Es wird noch Jahre dauern, bis China die gleiche Qualität erreicht wie einige westliche Länder, doch der Weg dahin ist geebnet.

China wird in einigen Jahren größte Wirtschaftsmacht sein. Vermutlich wird China auch das größte Militär haben und ganz nebenbei in vielen Bereichen die Technologieführerschaft übernehmen. Genau davor haben vor allem die USA Angst. Es ist kein Geheimnis mehr, dass es im Konflikt nur vordergründig um Warenexporte geht. Im Kern geht es um geistiges Eigentum. Je weniger dieses China respektiert, desto schneller werden sie zu den USA aufschließen.

China hat nicht alles gestohlen, auch wenn es vereinfacht manchmal so dargestellt wird. China beantragt inzwischen mehr Patente als alle anderen Länder der Welt zusammen (Grafik 1). Das macht vielen anderen Ländern Angst.

Patentanträge sind eine Sache, die Genehmigung die andere (Grafik 2). Hier hinkt China noch deutlich hinterher, holt aber auf. Setzt sich der Trend so fort, ist China in wenigen Jahren in allem groß: Wirtschaft, Militär, Technologie. Was bleibt dann den anderen Ländern noch?

Nun, bisher waren die USA der Spitzenreiter. Historisch gab es immer wieder Wechsel an der Spitze. Die USA wehren sich aber dagegen. Das ist auch verständlich. Verhindern lässt sich Chinas Aufstieg nicht mehr. Auch ein paar Zolldrohungen und evtl. besserer Schutz des geistigen Eigentums werden daran nichts ändern. Die Weltordnung verändert sich.

Clemens Schmale

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2 Kommentare

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  • BuZZT1337
    BuZZT1337

    Tja ja, ich sage es ja immer... Stromberg hat schon gewusst wovon er redet: DER CHINESE SCHLÄFT NICHT!

    09:16 Uhr, 05.04.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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