Kommentar
18:00 Uhr, 16.01.2020

DAX tritt auf der Stelle - Trump droht Europäern mit neuen Strafzöllen - US-Börsen setzen Rekordjagd fort

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  • Philly Fed-Index springt nach oben
  • Türkische Notenbank senkt Zins erneut
  • USA und China besiegeln Handelsabkommen
  • Impeachment-Sitzung im US-Senat
  • Varta baut Produktionskapazitäten stark aus
  • 2,6 Mrd. Entschädigung für RWE vom Staat
  • Streit um Huawei wird zur Chefsache

DAX & Wall Street

  • Der Deutsche Leitindex bleibt weiter auf hohem Niveau und damit auch über der Marke von 13.381 Punkten. Leichten Schwung zeigte der Index heute aber nur zu Handelsbeginn. Ansonsten setzte sich die Lethargie fort. Zum Ende des Handels verlor der DAX 0,02 Prozent auf 13.429 Punkte. Besonders die Autowerte bremsten den Gesamtindex. US-Präsident Trump droht offenbar den Europäern mit neuen Strafzöllen. Einem Medienbericht zufolge will er die Europäer im Konflikt mit dem Iran unter Druck setzen und auf seine Seite zwingen. Sein Druckmittel sollen Importzölle auf europäische Autos sein.
  • Die Wall Street eilt von einem Rekordhoch zum nächsten. Der Dow überwand erstmals die Marke von 29.200 Punkten. S&P 500 und die Technologieindizes erreichten im Handelsverlauf ebenfalls neue Bestmarken. Neben guten Zahlen von Morgan Stanley sorgte das am Mittwochabend unterzeichnete Teilabkommen im Handelsstreit zwischen USA und China für Erleichterung.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Aktie von Wirecard hat sich diese Woche zeitweise zweistellig zugelegt. Heute hat sich der Aufschlag nochmals beschleunigt. Ein Händler führt für die Kursgewinne das Eindecken leer verkaufter Aktien als einen Grund an. So habe beispielsweise der Short-Seller Coatue Management die Short-Position jüngst reduziert.
  • Der südkoreanische Autokonzern Hyundai investiert 100 Mio. Euro in den britischen Elektroauto-Entwickler Arrival und wollen auf seiner Plattform kleine und mittelgroße E-Lieferwagen bauen. Der Partnerschaft könnten aber auch "andere Produkte für Logistik-, Fahrdienst- und Pendelservice-Unternehmen" entspringen, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten.
    Die US-Großbank Morgan Stanley hat 2019 von einem starken Wachstum im Anleihehandel. Im 4. Quartal verdoppelten sich die Gebühreneinnahmen hier im Vorjahresvergleich sogar. Im Gesamtjahr stieg der Überschuss um 4 Prozent auf 8,5 Mrd. Dollar, wie die Bank mitteilte. Die Erträge wuchsen 2019 um 3 Prozent auf 41,4 Mrd. Dollar. Die Bank habe ihre Ziele in allen Segmenten erreicht, sagte Morgan-Stanley-CEO James Gorman.
  • Im US-Prozess um den Zusammenschluss der Telekom-Tochter T-Mobile US mit Sprint steht die Entscheidung kurz bevor. Das Urteil werde "so schnell wie möglich" gefällt, sagte der zuständige US-Richter Victor Marrero am Mittwoch nach Verkündung der Abschlussplädoyers in New York. 13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington wollen den im April 2018 vereinbarten Zusammenschluss verhindern.
  • Tesla hat bei Neuzulassungen in Kalifornien Rückschläge verzeichnet. Der aktuelle Bericht des KFZ-Marktdaten-Analysten Dominion Cross-Sell zeigt, dass die Zulassungen in dem US-Bundesstaat im Quartal um 46,5 Prozent auf 13.584 gesunken sind. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 25.402. Der massive Rückgang sei laut Bericht auf die ausgelaufene Steuergutschrift in 2019 für Tesla-Käufer zurückzuführen.
  • Ein Flugzeug von Delta Airlines hat Treibstoff über einer Grundschule in Kalifornien abgelassen. Dabei wurden mehr als 40 Menschen leicht verletzt. Bei dem Flug von Los Angeles nach Shanghai waren kurz nach dem Start technische Probleme aufgetreten, weshalb die Crew Kerosin abließ und umdrehte, wie ein Delta-Sprecher mitteilte. Der Treibstoff ging auf dem Spielplatz einer nahe gelegenen Schule nieder.
  • Apple hat sich offenbar durch eine weitere Übernahme verstärkt. Berichten zufolge hat der iKonzern das Start-Up Xnor.ai übernommen, ein Unternehmen aus Seattle, das sich KI-Anwendungen für Geräte verschrieben hat. Eine dem Unternehmen nahe stehende Quelle habe den 200 Mio. schweren Deal inzwischen bestätigt, heißt es bei GeekWire.
  • Für Aktionäre von RWE eine gute Nachricht, für den Steuerzahler weniger. Für den Kohleausstieg erhält der Energieversorger RWE nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) eine Entschädigung von 2,6 Mrd. Euro. Bundesregierung und Länder hatten sich in der Nacht zum Donnerstag auf einen Zeitplan für die Abschaltung der Braunkohle-Kraftwerke in Deutschland geeinigt. Die Abschaltungen bis 2022 umfassen eine Gesamtleistung von rund drei Gigawattstunden. Das ist etwa ein Drittel der Braunkohlekapazitäten von RWE. Die Zahlung beginne bei Abschaltung der Braunkohle-Kraftwerke und laufe bis zum endgültigen Ausstieg, hieß es.
  • Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Der Umsatz stieg um 5,8 Prozent auf 7,65 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Organisch lag das Plus bei 4,1 Prozent und damit im Rahmen der Prognose von 3 bis 5 Prozent Wachstum. Die operative Umsatzrendite (Ebit) dürfte etwa 14,5 Prozent erreichen, was ebenfalls im Rahmen der Unternehmenserwartungen liegt (Vorjahreswert 15,4 Prozent).
  • Der Kochboxenversender HelloFresh hat im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt. Der Umsatz werde vorläufigen Berechnungen zufolge bei 1,808 bis 1,811 Mrd. Euro liegen, teilte das Unternehmen mit. Dies entspreche einem währungsbereinigten Plus von etwa 36 Prozent. Hellofresh selbst hatte mit 31 bis 33 Prozent gerechnet. Das bereinigte Ebitda dürfte zwischen 45 und 48 Millionen Euro liegen und die entsprechende Marge zwischen 2,5 und 2,7 Prozent.
  • Im vergangenen Jahr wurden in der Europäischen Union insgesamt gut 15,3 Mio. Pkw neu zugelassen und damit 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag mitteilte. Dafür sorgte vor allem das Plus von 21,7 Prozent auf 1,22 Mio. Neuzulassungen im Dezember. Die deutschen Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler konnten ihre Zulassungen und auch den Marktanteil steigern.
  • Delivery Hero hat mit neuen Aktien und zwei Wandelanleihen 2,3 Mrd. Euro für die Übernahme des südkoreanischen Konkurrenten oowa Brothers eingesammelt. Der Essens-Lieferdienst platzierte zwei Anleihen mit Laufzeiten von vier und sieben Jahren über jeweils 875 Mio. Euro. Zudem brachten die Berliner eine Kapitalerhöhung um 4,3 Prozent bei großen Investoren unter und erlöste damit 571 Mio. Euro.
  • Der Batteriehersteller Varta fährt wegen der hohen Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen seine Produktion schneller hoch als zunächst geplant. Für den Aufbau von rund 600 neuen Arbeitsplätzen in Deutschland kündigte der Konzern zusätzliche Investitionen von rund 125 Mio. Euro an. Die Produktionskapazitäten sollen ab 2022 auf 200 Mio. Zellen jährlich ausgebaut werden, wobei die Erweiterung bereits bis Ende 2021 umgesetzt werden soll. Bereits bis Mitte dieses Jahres will Varta mindestens 100 Mio. Zellen jährlich herstellen.
  • Der Streit um Huawei wird zur Chefsache: Für Donnerstag hat das Bundeskanzleramt führende Bundestagsabgeordnete der Union in die Regierungszentrale geladen. Wie das "Handelsblatt" aus Parlamentskreisen erfuhr, will auch Kanzlerin Angela Merkel an der Sitzung teilnehmen. Es gilt die Frage zu klären, ob umstrittene chinesische Technologiekonzerne wie Huawei und ZTE Komponenten für das deutsche Mobilnetz der fünften Generation (5G) liefern können.
  • Der französische Alstom-Konzern hat im dritten Quartal im Zeitraum Oktober bis Dezember neue Aufträge für 3,6 Mrd. Euro an Land gezogen. Das war der höchste Wert in einem Quartal im bisherigen Geschäftsjahr 2019/20 und ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von rund 5 Prozent.

Konjunktur & Politik

  • Der NAHB-Hausmarktindex in den USA ist im Januar um einen Punkt auf 75 Zähler gefallen, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) am Donnerstag mit. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 74 Punkte gerechnet. Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen.
  • Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins weiter zurückgenommen. Wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte, sinkt der einwöchige Leitzins um 0,75 auf 11,25 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten die Währungshüter ihren Leitzins um insgesamt 12 Prozentpunkte reduziert ganz zur Freude von Staatspräsident Erdogan, der die Notenbank in diese Richtung drängt.
  • Der US-Einzelhandel hat im vergangenen Jahr an Dynamik verloren. Die Erlöse lagen 3,6 % über dem Vorjahresniveau. 2018 hatte der Zuwachs 5 Prozent betragen. In Dezember erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Das Umsatzplus im November wurde von 0,2 auf 0,3 Prozent korrigiert.
  • Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich bei seiner letzten Zinssitzung am 12. Dezember dazu entschieden, die weitere Konjunkturentwicklung abzuwerten. „Die Ratsmitglieder stimmten überwiegend dem Vorschlag von (EZB-Chefvolkswirt Philip) Lane zu, die geldpolitische Ausrichtung unverändert zu lassen", heißt es in dem heute veröffentlichten Protokoll der Sitzung. Zwar werde die Wirksamkeit der Politikmaßnahmen und die Angemessenheit des eingeschlagenen Kurses beobachtet, doch wolle man den Maßnahmen Zeit geben, ihre volle Wirkung zu entfalten, hieß es weiter.
  • Der Indikator der Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed-Index) ist im Januar von 2,4 Punkten im Vormonat auf 17,0 Zähler gestiegen, wie die regionale Zentralbank mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit Mai 2019. Analysten hatten einen Anstieg auf 3,8 Punkte erwartet.
  • Die Preise von in die USA importierten Gütern legten im Dezember wie erwartet um 0,5 % zu, teilte das US-Handelsministerium mit. Im Vormonat waren die Einfuhrpreise noch um 1,3 % gefallen. 

  • Ein Geschäftspartner von Rudy Giuliani, dem persönlichen Anwalt des US-Präsidenten, hat Donald Trump in der Ukraine-Affäre belastet. Der Präsident habe „exakt" über seine Aktivitäten in der Ukraine Bescheid gewusst, sagte Lev Parnas zu MSNBC. Parnas soll bei Giulianis Bemühungen, in der Ukraine belastendes Material zu Trumps politischem Rivalen Joe Biden zu finden, eine zentrale Rolle gespielt haben.
  • Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sank in der vergangenen Woche um 10.000 auf 204.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Anstieg auf 218.000 Erstanträge erwartet.
  • Der US-Senat kommt heute zur ersten Sitzung im historischen Amtsenthebungverfahren gegen Präsident Donald Trump zusammen. Die Senatoren stimmten gestern dem Vorschlag des republikanischen Mehrheitsführern Mitch McConnell zu, die Anklagevertreter des Repräsentantenhauses am Mittag im Senat zu empfangen, um die Anklagepunkte ‚Machtmissbrauch‘ und ‚Behinderung von Ermittlungen‘ gegen Trump darzulegen.
  • Fast zwei Jahre nach Beginn des Handelskriegs haben die USA und China ein erstes Handelsabkommen besiegelt. US-Präsident Donald Trump und Chinas Vizepremier Liu He unterschrieben das inhaltlich auf bestimmte Themen begrenzte Teilabkommen im Weißen Haus. Mit dem Abkommen werde die Handelsbeziehung der beiden größten Volkswirtschaften fairer und intensiver, sagte Trump.
  • Im Iran wird derzeit mehr Uran angereichert als vor dem Abschluss des internationalen Atomabkommens im Jahr 2015. Das sagte Präsident Hassan Rohani in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Laut Atomabkommen ist dem Iran eine Uran-Anreicherung nur in engen Grenzen erlaubt. Seitdem die USA den Vertrag einseitig aufgekündigt haben, hat der Iran aber mehrfach dagegen verstoßen.
  • Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2019 um 1,4 Prozent gegenüber 2018, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteile. Die die Jahresteuerungsrate 2019 lag damit niedriger als im Vorjahr (2018: +1,8 %). Im vergangenen Dezember war die Inflationsrate auf Verbraucherebene höher als in den Vormonaten und erreichte einen Wert von 1,5 Prozent.
  • Bund und Länder auf einen Abschaltplan für Braunkohlekraftwerke geeinigt. Die Regierung habe den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg einen Stilllegungspfad vorgestellt, dem diese zugestimmt hätten, hieß es am Donnerstagmorgen. Nun wolle der Bund diesen Pfad mit den Betreibern der Braunkohle-Kraftwerke und -Tagebaue vertraglich festlegen. Noch im Januar soll der Gesetzentwurf für den Kohleausstieg demnach auf den Weg gebracht werden. Bis spätestens 2038 ist nun Schluss. Noch einmal klar gestellt wird in dem Papier, dass die Länder Hilfen für den Strukturwandel in Höhe von 40 Mrd. Euro bis 2030 erhalten.
  • Ende November 2019 waren in Deutschland knapp 5,7 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit nahm die Zahl der Beschäftigten gegenüber November 2018 um 21.000 ab (-0,4 %).
  • Im Jahr 2018 wünschten sich rund 2,2 Mio. Erwerbstätige in Deutschland im Alter von 15 bis 74 Jahren eine längere Arbeitszeit (Unterbeschäftigte), während gut 1,4 Mio. kürzer arbeiten wollten (Überbeschäftigte), teilte das Statistische Bundesamt mit. Unterbeschäftigte kamen Personen im Durchschnitt eine gewöhnlich geleistete Wochenarbeitszeit von 28,9 Stunden und wünschten sich Mehrarbeit von 10,6 Stunden. Überbeschäftigte arbeiteten dagegen durchschnittlich 41,6 Stunden pro Woche und wünschten sich eine Verkürzung um 10,8 Stunden.

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