Halten und hoffen – wie Bitcoin-Anleger dem Fiskus (noch) entkommen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Einfach halten und abwarten: Für viele deutsche Bitcoin-Anleger ist die Einjahresfrist ein Steuerparadies auf Zeit. Gewinne sind steuerfrei – sofern man Geduld hat. Das haben auch prominente Köpfe der hiesigen Bitcoin-Szene längst verinnerlicht. Doch die Idylle könnte bald vorbei sein. Denn ausgerechnet die SPD plant, die steuerfreie Haltefrist abzuschaffen. Was das für Bitcoin-Anleger bedeutet.
Haltefrist: Das Steuerprivileg für Hodler
Wer in Deutschland Bitcoin kauft und sie mindestens zwölf Monate hält, muss beim Verkauf keine Steuern auf Kursgewinne zahlen. Diese Regelung fällt unter die sogenannten privaten Veräußerungsgeschäfte gemäß § 23 EStG. Sie gilt nicht nur für Bitcoin, sondern etwa auch für physisches Gold.
Entscheidend ist, dass der Verkauf außerhalb der Spekulationsfrist erfolgt – also nach Ablauf eines Jahres. Innerhalb dieser Frist hingegen greift der persönliche Einkommensteuersatz, was je nach Höhe der Gewinne eine erhebliche Steuerlast bedeuten kann. Viele Anleger verzichten daher ganz bewusst auf kurzfristige Verkäufe.
Die Stimmen der Szene: Halten statt handeln
Für Julius Thiele, Gründer von Nerdminer.de, ist die Sache klar: “Ich halte länger als ein Jahr – und dann hat man in Deutschland kein Problem.” Ähnlich sieht es Christian Wind von Seedor, der gegenüber BTC-ECHO betont, dass ihn die Steuerfrage ohnehin kaum berührt: “Ich bin froh, dass ich meine Bitcoin über die Bärenmärkte hinweg behalten konnte und sie jetzt theoretisch steuerfrei veräußern könnte.”
Lest auch
Kritik am System So denken Bitcoiner über die deutsche Politik
Auch Joe Martin, Organisator des 3. BitcoinForums, bleibt gelassen: “Ich verkaufe sowieso nie.” Und Rachel Geyer, Vorsitzende der European Bitcoin Energy Association (EBEA), bringt es auf den Punkt: “Ich verkaufe meine Bitcoin nicht und muss daher auch keine Steuern zahle”, sagt sie im Interview mit BTC-ECHO. Kurzum: Die Haltefrist hat sich in der Community als steuerstrategisches Mittel etabliert. Doch wie lange noch?
SPD will Haltefrist kippen – das steckt dahinter
Mit dem neuen Strategiepapier des “Seeheimer Kreises” nimmt die SPD die Krypto-Haltefrist ins Visier. Unter dem Titel “Gerechtigkeit schafft Stärke” fordert der konservative Parteiflügel, Gewinne aus Krypto-Verkäufen künftig unabhängig von der Haltedauer zu besteuern. Die Argumentation: “Einkommen ist Einkommen – egal ob aus Aktien, Krypto oder Immobilien.”
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jens Behrens nennt die bestehende Regelung “nicht sachgerecht” und fordert eine steuerliche Gleichbehandlung mit klassischen Kapitalanlagen. Das Ziel: mehr “Leistungsgerechtigkeit”.
Steuersoftware-Vergleich – Test & Erfahrungen 2025
In unseren BTC-ECHO Reviews vergleichen wir 12 renommierte Anbieter von Krypto-Steuersoftware. Entdecke über 800 Erfahrungsberichte von echten Nutzerinnen und Nutzern und finde die für dich am besten geeignete Krypto-Steuersoftware.
Jetzt zum Steuersoftware-Vergleich 2025
Widerstand kommt unterdessen von der Union. CDU-Finanzexperte Fritz Güntzler sieht keinen Anlass, die Haltefrist zu ändern, und warnt vor einem Bruch im steuerlichen Systemvergleich – etwa mit Gold oder Fremdwährungen. Auch sei der Vorstoß derzeit nicht Teil des Koalitionsvertrags.
Fazit: Bitcoin-Anleger müssen wachsam bleiben
Zwar steht die steuerfreie Haltefrist aktuell noch – politisch jedoch wackelt sie zunehmend. Für viele Bitcoin-Anleger wäre ein Wegfall ein echter Einschnitt. Denn steuerfreies Hodln ist ein starker Anreiz, langfristig investiert zu bleiben. Sollte sich die SPD mit ihrem Vorstoß durchsetzen, könnten steuerliche Vorteile für Langzeitinvestoren bald Geschichte sein.
Du bist überzeugt von Bitcoin, willst dein Kapital aber auch auf andere Kryptowährungen verteilen? Das geht beispielsweise über EU-regulierte Börsen wie Bitvavo. Aktuell erhältst du einen Willkommensbonus von 20 Euro. Dafür musst du dich nur verifizieren und mindestens 20 Euro einzahlen.
Empfohlenes Video
Fällt Bitcoin unter $100.000? Warum der Markt bald alle schocken könnte
Du willst auch die Artikel mit dem + lesen? Dann hol Dir BTC-ECHO Plus+
Mit Deinem Abo bekommst Du:
- Unbegrenzten Zugang zu allen Inhalten
- Exklusive Artikel, Interviews & Analysen
- Detaillierte Reports & Hintergrundberichte
- Technische Chartanalyse & Kursziele
Es sollen noch mehr Vorteile sein? Via Web und App hast Du geräteübergreifend Zugriff auf alle Beiträge. Damit verschaffen wir Dir ein optimales Lesevergnügen und du bleibst jederzeit flexibel.

