Kommentar
20:12 Uhr, 19.06.2020

Haben wir aus 2008 nichts gelernt?

Die Welt war schon vor der Coronakrise ist eine Zweiklassengesellschaft geteilt. Die Krise verschlimmert diese Spaltung. Man fragt sich, ob das vor allem die EU und Eurozone überstehen.

Die Reaktionen der Regierungen auf der Krise sind klar in zwei Klassen geteilt. Es gibt die, die reagieren können und diejenigen, denen die Hände gebunden sind. Kaum etwas bringt das so auf den Punkt wie die Konjunkturprogramme. Während der Finanzkrise reagierten Italien, Spanien, Portugal und andere heutige Krisenländer mit großen Konjunkturprogrammen. Sie gehörten zu den größten in Europa und der Welt. Heute ist es genau umgekehrt. Hatten Länder wie Kanada, Deutschland und die Schweiz damals eine vergleichsweise kleinere Antwort, wird diesmal geklotzt. Die Mehrausgaben in den Krisenländern sind praktisch Rundungsfehler. Sie sind kaum von den normalen jährlichen Schwankungen der Budgetdefizite zu unterscheiden. Diese Zweiklassengesellschaft ist schnell erklärt. Es gibt Länder, die sich hohe Ausgaben leisten können und Länder, die es sich eben nicht leisten können. Leistbarkeit ist dabei relativ.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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