Haben Aktienanlagen überhaupt noch Zukunft?
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die Aktienindizes fallen an einem Tag wie ein Stein, und am darauf folgenden Tag geht eine Rallye los, wie sie auch langjährige Marktteilnehmer noch nicht gesehen haben. Aber nicht nur an den Finanzmärkten überschlagen sich die Ereignisse, auch die Konjunkturprognosen für 2009 werden immer pessimistischer. Es sei vor allem die Geschwindigkeit der Stimmungsverschlechterung, die Investoren Anlass zur Sorge gibt, so die Meinung von Bernhard Fünger, Geschäftsführer der Monega KAG in Köln. Die Folge seien hoch volatile Aktienmärkte.
Psychologische Elemente, also Hoffnungen Erwartungen und Ängste, spielen auch in normalen Börsenphasen immer mit. Aber derzeit sei das psychologische Moment extrem und die Informationen am Markt teilweise sehr widersprüchlich. "Da lässt auf der einen Seite eine Staatsgarantie die Anleger aufatmen, während auf der anderen Seite ein Stimmungsbarometer, wie z.B. der Ifo-Index, die Anleger wieder panisch werden lässt", so der Fondsexperte in einem aktuellen Marktkommentar. Hinzu komme das berüchtigte Herdenverhalten, vor dem auch Profis nicht gefeit sind, wie das Beispiel der Kurs-Kapriolen der VW-Aktie gezeigt hat. "All dies vernebelt Anlegern aktuell den Blick auf eine gut durchdachte und auf ihre persönliche Situation abgestimmte Anlagestrategie", erklärt Fünger.
Jedoch Geld auf dem Sparbuch oder im heimischen Tresor anzulegen, sei keine sinnvolle Alternative und vernichtet Vermögen. Anleger sollten nach einem ausgewogenen Depot mit möglichst vielen nicht korrelierten Anlageprodukten streben, die transparent sind und die sie vor allem verstehen, empfiehlt der Fondsmanager. Und zu so einem ausgewogenen Depot gehören eindeutig auch Aktien. "Ja, wir sind derzeit in einer schwierigen Lage, was Aktien angeht. Aber die Welt wird auch jetzt nicht untergehen und die Aktienmärkte werden sich früher oder später von ihren derzeitigen Ständen erholen", so Fünger. Auch in diesen Zeiten komme es bei Aktienanlagen auf den Anlagehorizont an. "Wer heute 30 oder 40 Jahre alt ist und die Anlage als Altersvorsorge sieht, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Zeitpunkte finden, zu denen er seine Aktienpositionen mit gutem Gewinn auflösen kann." Umso sinnvoller sei es, die Chancen am Aktienmarkt noch vor dem 31. Dezember 2008 zu nutzen, um der Abgeltungssteuer zu entkommen.
Privatanleger sollten wegen der Risikostreuung jedoch nicht in Einzelwerte investieren, sondern in Aktienfonds, die ganze Märkte oder Regionen abbilden, empfiehlt Fünger. "Auch wenn das Wachstum weltweit eine Pause einlegt, lohnt es, sich in ausgewählten Märkten bereits jetzt zu positionieren." Auch für Deutschland sieht der Fondsexperte gute Chancen: "Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wird Deutschland mit seinen führenden, exportorientierten Unternehmen in dem nächsten Aufschwung eine zentrale Rolle spielen."
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