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11:45 Uhr, 12.03.2024

Habeck: Start von Klimaschutzverträgen gut für Industriestandort

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat das erste Gebotsverfahren des Förderprogramms Klimaschutzverträge gestartet. Unternehmen der energieintensiven Industrie, die erfolgreich am vorbereitenden Verfahren im Sommer 2023 teilgenommen hätten, könnten sich innerhalb der nächsten vier Monate um eine 15-jährige Förderung ihrer großen Transformationsprojekte bewerben, teilte das Ministerium weiter mit. Das Fördervolumen belaufe sich auf insgesamt 4 Milliarden Euro. "Heute ist ein guter Tag für den Industriestandort Deutschland, den Klimaschutz und nachhaltige Arbeitsplätze in unserem Land", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Mit den Klimaschutzverträgen fördere die Regierung erstens moderne, klimafreundliche Industrieanlagen von morgen. Dadurch entständen neue Technologien, Wertschöpfungsketten und Infrastrukturen. Das helfe zweitens der Industrie weltweit dabei, auf klimafreundliche Produktion umzuschalten. "Und drittens setzen wir mit den Klimaschutzverträgen international neue Standards für eine effiziente und bürokratiearme Förderung", betonte Habeck. "Mit den Klimaschutzverträgen stellen wir sicher, dass die Transformation in den Unternehmen gelingt."

Deutschland ist laut Habecks Ministerium der erste EU-Mitgliedsstaat, der eine Förderung durch Klimaschutzverträge an den Start bringt. Das neue und innovative Förderinstrument hatte zuvor erfolgreich das beihilferechtliche Genehmigungsverfahren durch die Europäische Kommission durchlaufen. Klimaschutzverträge sollten moderne, klimafreundliche Produktionsverfahren in den energieintensiven Industriebranchen anstoßen, zum Beispiel in der Papier-, Glas-, Stahl- und Chemieindustrie. Dafür glichen Klimaschutzverträge dort, wo klimafreundliche Produktionsverfahren gegenwärtig noch nicht konkurrenzfähig betrieben werden könnten, die Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Verfahren aus - für eine Laufzeit von 15 Jahren.

Dadurch würden unmittelbar große Mengen an Treibhausgasen vermieden. Insgesamt sollen laut dem Ministerium Emissionen in Höhe von rund 350 Millionen Tonnen CO2 über die Laufzeit des Förderprogramms bis 2045 vermieden werden. Dies entspreche Treibhausgasreduktionen von bis zu 20 Megatonnen im Jahr, also etwas über einem Drittel des Sektorziels für die Industrie für das Jahr 2030. "Allein die geförderten Anlagen aus der ersten Gebotsrunde werden mehrere Millionen Tonnen CO2 einsparen", sagte Habeck.

Vor allem aber sollten die Klimaschutzverträge die dringend notwendige Markttransformation anstoßen: Klimaschutzverträge setzten einen Anreiz, die erforderlichen neuen Technologien und dafür notwendige Infrastrukturen schon jetzt in Deutschland zu entwickeln und zu bauen, etwa Produktionsanlagen und Pipelines für Wasserstoff. Auch das Know-how in der Finanzierung, beim Bau und dem Betrieb von klimafreundlichen Anlagen sowie Märkte für klimafreundliche Endprodukte (grüne Leitmärkte) würden entwickelt. Klimaschutzverträge sicherten damit die Stärke des Industrie- und Innovationsstandorts Deutschland, so das Wirtschaftsministerium.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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