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17:26 Uhr, 23.02.2024

Habeck sieht in Beihilfegenehmigung für Arcelormittal Schub für Wasserstoff

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BERLIN (Dow Jones) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erhofft sich von der nun erfolgten EU-Beihilfegenehmigung für die grüne Stahlproduktion von Arcelormittal einen Schub für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland. Zuvor hatte die Europäische Kommission die beihilferechtliche Genehmigung für die staatliche Förderung der Dekarbonisierung der Stahlproduktion von Arcelormittal an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt erteilt. Damit kann das Wirtschaftsministerium das Vorhaben mit rund 1,3 Milliarden Euro unterstützen. Das Land Bremen beteiligt sich an dieser Förderung den Angaben zufolge mit rund 250 Millionen Euro.

Das Projekt von Arcelormittal soll bis 2041 Kohlendioxid-Einsparungen von insgesamt über 70 Millionen Tonnen realisieren, wie das Wirtschaftsministerium erklärte. Es handelt sich bei dem Vorhaben um das vierte große Förderprojekt zur Dekarbonisierung eines Stahlstandortes in Deutschland im Rahmen von Projekten, die für das IPCEI Wasserstoff ausgewählt wurden. 2023 haben bereits die Salzgitter, Thyssenkrupp Steel Europe sowie die Unternehmen der Stahl-Holding-Saar eine Förderung erhalten.

"Ich freue mich besonders, dass mit diesem Vorhaben industrielle Leuchttürme auch in Nord- und Ostdeutschland geschaffen werden. Dies ist ein kräftiger Schub für die wirtschaftliche Entwicklung und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in diesen Regionen", sagte Habeck mit Blick auf Arcelormittal. "Wir werden nun umgehend den Förderbescheid vorbereiten."

Das Projekt "DRIBE2" der Arcelormittal Bremen besteht aus mehreren Teilprojekten. Der Bau einer Direktreduktionsanlage in Bremen wurde im Rahmen des "IPCEI Wasserstoff" (Important Projects of Common European Interest - H2) ausgewählt. Diese Anlage wird drei Elektrolichtbogenöfen mit direktreduziertem Eisen versorgen, einen in Bremen sowie zwei weitere in Eisenhüttenstadt.

Geplant ist eine Inbetriebnahme der neuen Anlagen im Jahr 2026. Der Wasserstoffeinsatz wird dem Ministerium zufolge stetig zunehmen, am Ende ist der Einsatz von mehr als 135.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs im Jahr geplant. Damit sollen mehr als 3,8 Millionen Tonnen grüner Stahl produziert werden.

Die CO2-Einsparungen durch das Projekt DRIBE2 von bis zu 5,8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zum Ende der Projektlaufzeit entsprechen mehr als 10 Prozent der Emissionen der gesamten Stahlindustrie in Deutschland, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums hieß. Die Stahlindustrie wiederum ist für ein Drittel der industriellen Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/sha

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