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07:14 Uhr, 23.09.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

KLIMAPOLITIK - Mercedes-Chef Ola Källenius fordert in der Klimapolitik ein Entgegenkommen der Politik. "Wir müssen über die CO2-Regulierung in Europa reden", sagte Källenius im Interview. Zwar stehe Mercedes zum Ziel der Dekarbonisierung der Autoindustrie, "doch die Schätzungen der EU-Kommission waren zu optimistisch, wie sich jetzt zeigt", sagt Källenius. "Wir können die Kundenwünsche nicht ignorieren." Zur Zeit stagniere der Absatz von Stromautos bei 10 Prozent. Weil die meisten europäischen Hersteller zu wenig Elektrofahrzeuge verkaufen, drohen der Industrie milliardenschwere Strafzahlungen. Zuvor hatten sich bereits Renault und Volkswagen für ein Aufweichen der Ziele ausgesprochen. Erst am Donnerstag hatte Mercedes seine Gewinnziele für das laufende Jahr kassiert. Zuvor hatten BMW und Volkswagen ihre Ziele für 2024 gesenkt. (Handelsblatt)

AUTOINDUSTRIE - Die Autoindustrie am Standort Deutschland wird mittelfristig schrumpfen. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach droht eine Entwicklung wie in Italien und Frankreich, wo die Fahrzeugproduktion bereits in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gesunken ist. Die deutsche Autobranche werde "ihre Rolle als industrielle Wachstumslokomotive kaum mehr wahrnehmen können", heißt es in der IW-Studie. Aktuell trägt der Sektor inklusive der Zulieferer demnach rund 8 Prozent zur deutschen Wirtschaftsleistung bei. Die globale Autobranche hat sich der IW-Studie zufolge verlagert. Sowohl Produktion als auch Nachfrage hätten ihren Schwerpunkt inzwischen in Asien. (Handelsblatt)

AUTOBRANCHE - Vor dem Autogipfel am Montag fordert der Vorstandsvorsitzende des Zulieferers Continental die Autoindustrie zu mehr Kooperation auf. "Für die Branche ist in einem solchen Umfeld wichtig, dass wir noch enger zusammenarbeiten, vor allem in der Softwareentwicklung", sagte Nikolai Setzer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Da ist eine Komplexität entstanden und nimmt noch weiter zu, die kein Unternehmen allein beherrschen kann." Trotz Branchenkrise sei er "zuversichtlich", die Elektroniksparte Automotive wie geplant bis Ende kommenden Jahres abzuspalten. Auch in der Industriesparte Contitech rückt eine Ausgliederung näher. Bis Ende 2025 soll eine "schlanke, fokussierte Holding" entstehen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

AUTOBRANCHE - Vor dem Krisengipfel im Bundeswirtschaftsministerium zur Zukunft der Automobilbranche am Montag mehren sich die Forderungen nach staatlicher Unterstützung für den Kauf von E-Autos. Die SPD schlägt eine "Abwrackprämie" von 6.000 Euro für Autofahrer vor, die ihr Fahrzeug mit Verbrennermotor abschaffen und dafür ein E-Auto kaufen. Für ein gebrauchtes E-Auto soll es 3.000 Euro geben. Eine solche Abwrackprämie hatte es bereits in der Finanzkrise 2009 gegeben. Ihr Nutzen war allerdings beschränkt: Sie sorgte nur kurze Zeit dafür, dass die Menschen neue Fahrzeuge kauften. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

KLIMAPOLITIK - Nur wenige Ressorts der Bundesregierung erreichen der Auswertung einer Umfrage zufolge derzeit gute Werte in der Energieeffizienz. Die FAZ hat bei der für die Liegenschaften des Bundes zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) die wichtigen Parameter zur Energiebilanz der Ministerien abgefragt - jeweils für deren Hauptsitz. Die Ergebnisse halten Fachleute aus der Branche für verbesserungswürdig. "Insgesamt ist es um die Vorbildfunktion des Bundes nicht so gut bestellt", sagt Henning Ellermann, Geschäftsführer der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz. Bis 2030 soll die Bundesverwaltung klimaneutral organisiert sein. Laut Energieeffizienzgesetz kommt der öffentlichen Hand beim Energieeinsparen eine Vorbildfunktion zu. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

DEUTSCHLANDTICKET - Kunden des öffentlichen Nahverkehrs müssen sich auf einen höheren Preis für das Deutschlandticket einstellen. Von derzeit 49 Euro im Monat könnte es auf bis zu 64 Euro steigen. Eine konkrete Entscheidung dazu könnte an diesem Montag auf einer digitalen Sondersitzung der Verkehrsminister der Länder fallen. Grund dafür sind die gestiegenen Personal- und Energiekosten. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

STAHLBRANCHE/EU - Europäische Stahlhersteller appellieren an Brüssel, gegen den Anstieg der chinesischen Stahlexporte vorzugehen, der die europäischen Preise unter die Produktionskosten gedrückt hat. Ein neues, umfassendes System von Zöllen sei notwendig, um die marktverzerrenden Auswirkungen der weltweiten Überkapazitäten zu bekämpfen und die heimischen Hersteller zu schützen, die von schwacher Nachfrage und hohen Energiekosten gebeutelt sind, so die Hersteller und Europas wichtigster Handelsverband gegenüber der Financial Times. China, der weltweit größte Stahlproduzent, wird dieses Jahr voraussichtlich mehr als 100 Millionen Tonnen Stahl exportieren, mehr als in jedem anderen Jahr seit 2016. Dieser Anstieg hat bereits zu Handelsspannungen geführt und mehrere Länder dazu veranlasst, Einfuhrzölle zu erheben. (Financial Times)

LIEFERKETTEN/US-HÄFEN - Unternehmen bereiten sich auf einen Streik in drei Dutzend US-Häfen vor, der wenige Wochen vor dem Wahltag die Lieferketten durcheinander bringen und die Preise erhöhen könnte. Die International Longshoremen's Association kündigt an, dass ihre 25.000 Mitglieder die Arbeit niederlegen werden, wenn die Gewerkschaft nicht vor Ablauf ihres Vertrags am 30. September zu einer neuen Vereinbarung mit der US Maritime Alliance kommt, die Spediteure und Betreiber von Seeterminals vertritt. Der Vertrag gilt für alle Häfen zwischen Maine und Texas, einschließlich New York, Savannah, Houston, Miami und New Orleans. Auf diese Häfen entfallen 41 Prozent des Hafenvolumens des Landes, und ihre Schließung hätte "verheerende Auswirkungen" auf die US-Wirtschaft, warnte vergangene Woche eine Koalition von 177 Handelsgruppen. (Financial Times)

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