Gute Wachstumsaussichten für Schwellenländer
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London (GodmodeTrader.de) - Nach sechs Jahren Wachstumsschwäche nehmen die Emerging Markets in 2017 wieder an Fahrt auf. „Die Wachstumsbeschleunigung liegt dabei nicht nur an Russland und Brasilien, der Auftrieb umfasst rund 70 Prozent des Emerging Market Universums“, schreibt Erik Lueth, Global Emerging Market Economist bei Legal & General Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar. Der Experte ist davon überzeugt, dass Anlagen in Emerging Markets kurz- und mittelfristig interessante Investmentziele darstellen: „Die stabileren Wachstumsaussichten sollten die Vermögenswerte der Schwellenländer stützen.“
Der kurzfristige Ausblick für die Schwellenländer sei eng an Chinas Wachstumsaussichten gebunden – und die ständen für die nächsten zwei Jahre trotz des leichten Rückgangs gut. „Wir glauben, dass das Wachstum in China sich nur schrittweise von aktuell 7,0 auf 6,5 Prozent in 2018 und auf 6,0 Prozent in 2019 abschwächen wird“, erklärt Lueth. Chinas Schulden blieben zwar weiterhin ein Risikofaktor, doch die staatseigenen Banken und ausreichend finanzpolitischer Spielraum böten genügend Absicherung gegen eine Finanzkrise und eine rasante Verlangsamung des Wachstums.
Aber auch außerhalb Chinas hätten die Schwellenländer größere fiskalische und geldpolitische Spielräume, die Gutes für das kurzfristige Wachstum verhießen. „Die durchschnittliche staatliche Verschuldung liegt bei 45 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und damit erheblich niedriger im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten: in den frühen 2000er Jahren lag sie bei 55 Prozent, in den 80er Jahren sogar bei 65 Prozent. Die Werte der realen Leitzinsen sind immer noch weit davon entfernt, sich negativ auf das Wachstum auszuwirken, bieten jedoch einen ausreichenden Puffer gegen höhere Fed Leitzinsen“, so Lueth weiter.
Kurzfristig gesehen böte auch Schuldenabbau der Emerging Markets seit Beginn 2016 Grund zum Optimismus. „Die Kreditlücke schließt sich. Das bedeutet, dass es keine negativen Wachstumsimpulse mehr gibt, solange sich das Tempo des Schuldenabbaus nicht unnötig erhöht“, so Lueth. Auch mittelfristig spräche einiges für die Schwellenländer. Die Bonitätsbewertungen seien in 2017 erstmals seit 2014 wieder gestiegen und bewegten sich nach wie vor im Investment-Grade-Bereich. Zudem nehme die Globalisierung nach ihrer fünfjährigen Stagnation durch die globale Finanzkrise wieder an Fahrt auf. „Das sind gute Nachrichten für die Schwellenländer: Viele von ihnen sind Bestandteil der globalen Produktionskette und sind für ihre Weiterentwicklung von Exporten abhängig“, erklärt Lueth.
Die Herstellungskompetenzen der Emerging Markets – also der Treiber deren Industrialisierung - zeigten allerdings ein gemischtes Bild. „Während Südkorea, Mexiko oder Polen Marktanteile gewinnen, verlieren Nachzügler wie Brasilien, Südafrika oder die Phillippinen Marktaneile. Bleibt diese Tendenz bestehen, könnte sich das bei Letzteren negativ auf ihre Entwicklung zu fortgeschritteneren Volkswirtschaften auswirken“, so Lueth.
Zwar gebe es einige Risikoszenarien betreffend den Ausblick für die Schwellenländer und ein stärkerer US-Dollar könnte deutliche Auswirkungen auf die Erträge haben. „Aber die kurzfristigen Prognosen für das Wachstum der Schwellenländer sind so gut, wie lange nicht mehr. Die stabilen Wachstumssausichten dürften die Titel der Schwellenländer stärken“, schließt der Experte.
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