Gute Perspektiven für amerikanische Hochzinsanleihen
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Grundsätzlich ist das Umfeld für Anleihen derzeit gut: In den Industrienationen befeuert eine alternde Bevölkerung die Nachfrage nach festverzinslichen Anlagen. Allerdings hat das makroökonomische Umfeld dazu geführt, dass weltweit Anleihen im Wert von Billionen Dollar negative Renditen aufweisen, und das wird aller Voraussicht nach auch eine längere Zeit so bleiben, denn es wird in absehbarer Zeit keine Zinserhöhung geben.
Meist ist es kein gutes Zeichen, wenn Unternehmen massiv Schulden anhäufen. Im aktuellen Umfeld sieht es jedoch anders aus: Niedrige Finanzierungskosten ermöglichen tendenziell eine gesicherte preiswerte Verschuldung und die Laufzeiten sind verlängert. Zudem achten Unternehmen stärker auf ihre Bilanzen als in früheren Jahren und waren daher bei der Kreditaufnahme weniger aggressiv.
Der Markt für US-Hochzinsanleihen schrumpft, schon seit Mitte 2016 sinkt das Volumen ausstehender Anleihen kontinuierlich. 2018 brachte das niedrigste Emissionsniveau seit mindestens fünf Jahren, und im laufenden Jahr erwarten wir einen weiteren Rückgang.
Das Interesse an Unternehmensanleihen – insbesondere an Hochzinsemissionen mit schwächeren B- und C-Ratings – hat bedingt durch die Finanzkrise und die folgenden Marktturbulenzen stark nachgelassen. Darüber hinaus haben Private Equity-Firmen ihre Käufe nicht mehr so stark über den Kapitalmarkt durch Anleihen finanziert.
Deutlich gestiegen ist das Volumen der verbriefter Kredite (syndicated loans), also von Anleihen, deren Zins und Tilgung mit Unternehmenskrediten besichert sind. Im vergangenen gab es in den USA mit 128 Milliarden Dollar einen neuen Rekord bei der Emission verbriefter Kredite. Wir denken, dass diese Summe 2019 noch einmal übertroffen wird.
Europäische Investoren müssen sich entscheiden zwischen negativen Renditen von Bundesanleihen und Währungsrisiken. Mit gut diversifizierten Unternehmensanleihen, die Renditeaufschläge gegenüber Staatsanleihen bieten, lassen sich immer noch Werte schaffen.
Autor: Clint Comeaux, Portfoliomanager bei Muzinich & Co
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