Gute Lagerdaten drücken den Ölpreis weiter nach unten
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1. Erneut brachten die am Mittwoch veröffentlichen US-Lagerdaten zu Öl und Benzin positive Überraschungen. Die Vorräte an Rohöl wurden in der vergangenen Woche kräftig um 3,4 Mio. Barrels aufgestockt. Die Märkte hatten hingegen mit einem Lagerabbau gerechnet (Bloomberg-Median: -1,1 Mio. Barrels). Die Benzinlagerbestände verzeichneten ebenfalls ein Plus, das mit 1,2 Mio. Barrels von den von Bloomberg befragten Analysten richtig prognostiziert wurde. Nach den starken Anstiegen in der letzten Zeit wurden die Heizöl- und Diesellagerbestände zuletzt nur leicht, um 0,2 Mio. Barrels aufgebaut (Bloomberg-Median: 1,5 Mio. Barrels). Die Gesamtsituation bei den Lagerbeständen ist weiterhin als sehr günstig einzuschätzen. Einzig die Entwicklung bei der Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien ist ernüchternd. Sie ging um 2,5 Prozentpunkte auf 89,9 % zurück. Dies liegt deutlich unter dem saisonüblichen langjährigen Durchschnitt.
2. Der Ölpreis bleibt volatil. Dies hat er letzte Woche erneut unter Beweis gestellt. Ende vergangener Woche kletterte der Preis für die Sorte WTI auf 64 US-Dollar, als bekannt wurde, dass zwei OPEC-Länder ihre Förderquoten reduzieren werden. Mit Wirkung vom 1. Oktober fördert Venezuela, der viert größte OPECProduzent, täglich 50.000 Barrels weniger. Nigeria, der sechst größte OPEC-Produzent, reduziert seinen täglichen Output sogar um 120.000 Barrels. Nachdem die Märkte den ersten Schreck verdaut hatten und klar wurde, dass die Auswirkungen dieser Einschränkungen relativ gering sein werden, setzte der Ölpreis seinen Sinkflug fort und notiert inzwischen unter 60 US-Dollar. Die guten Lagerdaten taten heute ihr Übriges dazu und drückten den Ölpreis zwischenzeitlich sogar unter 58 US-Dollar. Wir sehen jedoch weiterhin keine Änderung in der fundamentalen Situation und beurteilen das derzeitige Ölpreisniveau als weitgehend durch fundamentale Faktoren gerechtfertigt. Deswegen erwarten wir unverändert, dass der Ölpreis nicht langfristig und nachhaltig unter der 60 US-Dollar-Marke bleiben wird. Zumal dieses Niveau für den Ölmarkteinstieg für Investoren recht attraktiv sein dürfte.
3. Der Einfluss von Spekulation auf den Ölpreis hat sich in der vergangenen Woche weiter verringert. Die nicht-kommerziellen Händler reduzierten ihre Netto-Long-Positionierung an der New York Mercantile Exchange erneut recht kräftig.
Die Anzahl der Kontrakte, in denen auf steigende Ölpreise gewettet wird, überwiegt die Anzahl der Kontrakte, in denen auf fallende Notierungen spekuliert wird, nur noch in sehr geringem Ausmaß. Damit ist die Verzerrung des Ölpreises durch Spekulation im Moment sehr klein. Angesichts der Preisentwicklung in den letzten Tagen dürften die Spekulanten nun dazu übergehen, mehrheitlich auf sinkende Notierungen zu wetten und damit zu einer Untertreibung des Ölpreisniveaus beizutragen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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