Gute Gründe für aktives Aktienmanagement
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München (BoerseGo.de) - Oft fällt es professionellen Anlegern schwer, der Versuchung kostengünstiger passiver Aktienanlagen zu widerstehen. Dabei spricht gerade jetzt sehr viel dafür, im Portfoliomanagement auf einen aktiven Ansatz zu setzen. Die globalen Finanzmärkte sind heute voller Risiken, die sich mit einem benchmarknahen Konzept nur schwer umgehen lassen – und voller Chancen, die man mit einem passiven Portfolio verpasst, wie Sharon Fay, Head of Equities bei AB (AllianceBernstein), in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Ein aktiver Manager könne teure Sektoren meiden, indem er genau überlegt, ob er in eine Aktie mit einem – auf Basis ihrer erwarteten Gewinne – sehr hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) investiert. Zudem könnten aktive Manager auf steigende Zinsen reagieren, indem sie ihre Portfolios entsprechend anpassen und politische Risiken managen. Kein passiv gemanagter Fonds könne auf eine politische Krise reagieren, egal ob diese in Europa, Asien oder im Nahen Osten ausbreche, heißt es weiter.
Positiv sei bei einem aktiven Management auch, dass man auf Strukturveränderungen reagieren könne. Der technische Fortschritt schreite unaufhaltsam voran. Manche Unternehmen fege das hinweg, sie versänken in Bedeutungslosigkeit. Die Benchmark könne das nicht erahnen, der aktive Fondsmanager schon. Auch preisblasen könnten gemieden werden. Sie seien möglicherweise die wichtigste Schwachstelle aller Benchmarks. Aufgabe aktiver Investoren sei es, Preisblasen zu erkennen und Konsequenzen zu ziehen, so Fay.
Ein aktiv gemanagter Fonds könne auch am technischen Fortschritt partizipieren, indem lukrative Börsentrends erkannt würden, während aktive Manager eines Länderfonds auf eine Konjunkturerholung reagieren könnten, indem sie in Wertpapiere umschichteten, die vom regionalen Aufschwung am stärksten profitierten, heißt es weiter.
Darüber hinaus könne ein Indexfonds nicht gezielt auf Unternehmen setzen, deren Gewinne auch in schwierigen Marktphasen Steigerungs-Potenzial aufwiesen, während ein aktives Management auch von Chancen außerhalb der Benchmark profitieren könne. Abseits der Indizes ließen sich immer wieder gute Investmentchancen finden. „Kleinere und mittlere Unternehmen sind ein gutes Revier für aktive Manager, weil sie in der Regel von weniger Analysten beobachtet werden. Hier gibt es unzählige spannende Unternehmen mit viel Ertragspotenzial, die man in keiner Benchmark findet“, so Fay.
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