Gutachten: Telekom handelt beim Erwerb der Bundesliga-TV-Rechte unrechtmäßig
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Berlin/ Bonn (BoerseGo.de) – Einem Gutachten zufolge soll die Geschäftspraxis der Deutschen Telekom zum Erwerb der Bundesliga-TV-Rechte unrechtmäßig sein. Die Telekom will die Bundesligaspiele über den Partner Constantin Medien im Internet ausstrahlen. Der Wettbewerbs- und Medienrechtler Franz Jürgen Säcker von der Freien Universität Berlin kam zu dem Ergebnis, dass die geplante Praxis der Telekom "nicht rundfunkfähig" ist, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Montag berichtet. Die Studie sei bereits im vergangenen Jahr erstellt worden und liege nun den Landesmedienanstalten vor.
Säcker zufolge handelt es sich bei der Deutschen Telekom um ein vom deutschen Staat abhängiges Unternehmen - das Bundesfinanzministerium könne effektiv Einfluss auf die Geschäftsführung des Unternehmens ausüben. Zum Rundfunk zugelassen werden dürfe aber "nur derjenige, der in seiner Person unabhängig und frei von staatlichem Einfluss ist". Ist der Staat an einem Unternehmen beteiligt, so Säcker, "so schließt das die Erteilung einer Lizenz an den Bewerber aus".
Sollten die Medienanstalten der Einschätzung des Experten folgen, steht nicht nur die derzeitige Verwendung der Bundesligarechte zur Disposition, sondern auch die Teilnahme an der neuen Ausschreibung der Deutschen Fußball Liga für die Spielzeit ab 2012/13, für welche die Telekom mitbieten will.
Derzeit zeigt die Telekom über ihr IPTV-Angebot Entertain die Begegnungen der Bundesliga im Rahmen von "Liga Total", für das sich die Produktionsfirma Constantin Medien verantwortlich zeichnet. Der Einfluss der Telekom auf ihren Partner ist aber laut Säcker so groß, dass Constantin nicht eigenmächtig handeln könne. "Dass Constantin Medien im Rahmen der Programmgestaltung andere Interessen als die der Telekom berücksichtigt, erscheint höchst zweifelhaft und lebensfremd", schließt Säcker.
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