Günstige Zeiten für risikobehaftete Wertpapiere
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Frankfurt (BoerseGo.de)- 2012 sind die meisten risikobehafteten Assetklassen kräftig gestiegen. Mit Aktien verdiente man insgesamt etwa 15 Prozent, aber auch Anleihen haben die Erwartungen deutlich übertroffen. Dabei legten Unternehmensanleihen und Emerging-Market-Anleihen fast so stark zu wie Aktien, und mit internationalen Hochzinsanleihen erzielte man 2012 sogar ein Plus von 19 Prozent. Hat die für 2013 prognostizierte Erholung also bereits begonnen? Welche Assetklassen sind die interessantesten? Oder sind die Bewertungen angesichts der noch immer unsicheren Konjunkturerholung und der politischen Risiken vielleicht schon zu hoch?
Das Wirtschaftswachstum dürfte 2013 anziehen. Dexia AM rechnet mit etwa zwei Prozent Wachstum in den USA, einer stärkeren Konjunktur in den Emerging Markets und einer Stabilisierung in Europa, das seinen Tiefpunkt in diesem Jahr hinter sich lassen dürfte. „Die Daten aus dem vierten Quartal schaffen neues Vertrauen, und China dürfte die Wende zum Besseren gelingen. Die Zwischenlösung im amerikanischen Haushaltsstreit schafft hingegen keine wirkliche Klarheit über den US-Konjunkturausblick. Unterdessen ist Europa die Region, an der die Investoren am stärksten zweifeln“, meint Koen Maes, Leiter Asset Allocation bei Dexia AM. „Wir sollten aber berücksichtigen, dass die Fiskalpolitik mehr Spielraum haben wird als 2012. Außerdem verbessert sich die Finanzlage, und auch die Weltwirtschaft macht Fortschritte. Dies sind keine schlechten Voraussetzungen für eine allmähliche Erholung Europas im Jahr 2013.“
Diese noch immer nicht guten, aber doch wieder besseren Rahmenbedingungen gehen mit der Erwartung einher, dass die Inflation unter Kontrolle bleibt und die Notenbanken die Konjunktur auch in Zukunft vorbehaltlos stützen. Die Fed wird ihre Bilanz im ersten Halbjahr 2013 noch stärker ausweiten, und die EZB wird, wenn immer nötig, intervenieren. Auch Japan, die größte Überraschung vom Jahresende 2012, dürfte mit seiner noch intensiveren Reflationierungspolitik einen Beitrag zur Versorgung der Wirtschaft mit Liquidität leisten.
Schließlich sorgen die nachlassenden politischen Risiken auch für niedrigere Risikoprämien. Nach einigen wichtigen Entscheidungen im ersten Quartal 2013 (Neuverhandlung der amerikanischen Schuldenobergrenze bis Ende Februar, Ernennung neuer Gouverneure der japanischen Notenbank Ende März/Anfang April) dürfte in den USA, in China und in Japan mehr Klarheit herrschen als 2012. In Europa hat die EZB der Politik eine Atempause verschafft, und auch die Bundestageswahlen im Herbst dürften dafür sorgen, dass die politischen Kontroversen weniger werden.
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