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10:15 Uhr, 26.04.2017

Großbritannien: Börsen von Neuwahlen überrascht

Fidelity-International-Rentenfondsmanager Ian Spreadbury geht davon aus, dass Theresa May eine genügend breite Mehrheit erringen wird, um sich eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber den EU-Staaten zu verschaffen.

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  • DAX
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    Kursstand: 12.462,32 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) - Eigentlich würden die nächsten Parlamentswahlen in Großbritannien erst 2020 stattfinden. Allerdings bestand immer die Möglichkeit, dass Premierministerin Theresa May vorgezogene Neuwahlen ausrufen würde. Der Zeitpunkt hat die Börsen jedoch überrascht. Die Renditen britischer Staatsanleihen (Gilts) zogen an und das Pfund gewann an Wert, nachdem der Markt zunächst schwächer eröffnet hatte, wie Ian Spreadbury, Rentenfondsmanager bei Fidelity International, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass Theresa May eine genügend breite Mehrheit erringen wird, um sich eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber den EU-Staaten zu verschaffen. In dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass May die Mehrheit verfehlt, verlöre sie vermutlich ihr Amt als Parteivorsitzende, und die britische Währung würde wohl sofort unter Druck geraten. Eine Flucht in Qualität auf breiter Front würde zu einem Rückgang der Gilt-Anleiherenditen führen – wie schon nach dem Referendum im vergangenen Jahr. Kurzfristige Unsicherheit sollte indessen dafür sorgen, dass die Bewegungen bei den Renditen relativ begrenzt bleiben“, so Spreadbury.

Die Bank of England habe ihre jüngsten Staatsanleihekäufe und zum größten Teil auch das Programm zum Ankauf von Unternehmensanleihen abgeschlossen. Es sei trotzdem davon auszugehen, dass sie die Marktbedingungen auch künftig nicht ignorieren und in dieser Phase an einer expansiven Politik festhalten werde. Ein mögliches Anwachsen der Renditeaufschläge bei Unternehmensanleihen würde dadurch gedämpft, heißt es weiter.

„Auch in der Positionierung der Marktteilnehmer spiegeln sich die erhöhten Risikoaufschläge für die globalen politischen Gefahren wider. Wir werden uns an den Kreditmärkten weiterhin vorsichtig verhalten und in erster Linie auf Papiere setzen, von deren Qualität wir besonders überzeugt sind, sowie auf weniger zyklische und Schuldverschreibungen”, so Spreadbury.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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