Griechische Anleihen werden knapp
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Griechische Anleihen mit bis zu einem Jahr Laufzeit haben bereits negative Renditen. Bleibt der aktuelle Trend bestehen, werden weitere Laufzeiten folgen. Anleihen mit 5 Jahren Laufzeit haben noch eine Rendite von 0,16 %. Immerhin sind die 10-jährigen noch bei knapp 0,8 %. Das war offensichtlich nicht immer so. 2010 und 2011 drohte der Staatsbankrott. Die Renditen lagen bei zeitweise mehr als 40 %. Böse Erinnerungen an die Eurokrise wurden im Jahr 2015 wach. Der damalige Finanzminister Yanis Varoufakis schien den Bankrott erzwingen zu wollen. Seither herrscht eine gewisse Ruhe. Griechenland profitiert dabei nicht einmal von QE. Die EZB hat sich Regeln auferlegt, die es ihr nur erlauben Anleihen von Ländern zu erwerben, die ein Investment Grade Rating haben. Griechenland gehört eindeutig nicht dazu. Die Regeln wurden für das PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) außer Kraft gesetzt. Die EZB kauft unter dem Programm Anleihen von allen Staaten. Bei Griechenland hat die EZB inzwischen 13 Mrd. an Schulden erworben. Bei insgesamt über 330 Mrd. an Schulden ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es sind lediglich 4 % der Schulden.
Trotzdem zahlt Griechenland inzwischen so wenig für seine Schulden wie Kanada, Australien oder die USA. Die Rendite ist so stark gesunken, dass sie inzwischen fast mit der italienischen gleichzieht. Italien ist auch hoch verschuldet, allerdings immer noch um ein Viertel weniger als Griechenland.
Anleger scheinen jegliches Gefühl für Risiko verloren zu haben. Auf den ersten Blick ist das verwunderlich. Die Notenbank hält 20 % der italienischen Anleihen, aber nur 4 % der griechischen (Grafik 2). Wie kann es da sein, dass Griechenland bei schlechterem Rating so gefragt ist?
Dafür gibt es zwei Erklärungen. 2010 und in den Folgejahren wurden mehrere Hilfsprogramme aufgelegt. Diese Hilfsprogramme haben den Markt mehr oder minder ersetzt. Der Internationale Währungsfonds und der Europäische Stabilitätsmechanismus halten über zwei Drittel der Staatsschulden.
Zusammen mit den Käufen der Notenbank sind nur noch 20 % der Schulden auf dem Markt frei verfügbar. Damit sind griechische Anleihen fast so knapp wie deutsche. Knappheit erklärt natürlich nicht, weshalb Anleger das Risiko nicht mehr wahrnehmen. Hier kommt der Spekulationsgedanke.
Nun kauft auch noch die EZB griechische Anleihen. Dabei sind diese schon knapp. Die Nachfrage durch das PEPP Programm lässt hoffen, dass man die Anleihen zu einem höheren Preis an die Notenbank verkaufen kann. Das PEPP ist ja noch lange nicht am Ende und wird vermutlich im Dezember ausgeweitet. Mit dieser Sicherheit lässt sich auf Kursgewinne spekulieren. So wird das Risiko der Anleihen bei weitem nicht mehr in der Rendite reflektiert.
Clemens Schmale
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Befürcht da ist jemandem das klopapier ausgegangen ;)
Wahnsinn