Kommentar
09:00 Uhr, 16.06.2015

Griechenland: Varoufakis droht mit "Grexit"

Nach Ansicht von Gianis Varoufakis führen die von der Troika geforderten Sparmaßnahmen zu einer Auflösung Europas.

Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis schließt einen Austritt des Landes aus der Eurozone offenbar nicht mehr aus. Die von den Gläubigern geforderten Sparmaßnahmen böten keine Lösung der Finanzkrise, sondern seien eine Erniedrigung der Griechen, sagte er während einer Rede auf der Insel Kreta. Die Gläubiger forderten diejenigen Bürger finanziell zu belasten, die bereits schwer von der Krise getroffen seien.

Varoufakis kündigte an, weiterhin "logische Gegenvorschläge" zu machen. Aber wenn es drauf ankomme, dürfe Athen einen Bruch nicht ausschließen. "Wenn sie (die Gläubiger) unsere Erniedrigung wollen, dann werden sie die Auflösung Europas ertragen müssen", sagte Varoufakis.

Die Partner in Europa und vor allem der IWF bestehen vor allem auf Rentenkürzungen und eine höhere Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, Strom und Wasser. Das seien Maßnahmen, die Griechenland nicht durchführen wolle, könne und werde, sagte auch Theodoros Paraskevopoulos, ein Wirtschaftsberater der Linkspartei Syriza und ergänzte: "Das ist unverhandelbar".

15 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Löwe30
    Löwe30

    Varoufakis ist ein genialer Spieltheoretiker, der Merkel und Schäuble glatt in die Tasche stecken kann. Warum? - Siehe hier: http://freiraum-magazin.com/2015/06/12/tsiprasvaro...

    18:49 Uhr, 16.06.2015
    1 Antwort anzeigen
  • kingkong007
    kingkong007

    Heute abend trifft sich mal wieder das komplette pure Elend Europas.

    Die Kontrollfreaks unter sich.

    Denen ist nichts heilig und auch nichts peinlich.

    Das griechische Volk interessiert die herzlich wenig.

    Aber die Banken machen richtig Druck.

    Wenn die griechischen Banken schließen müssen,

    werden bei vielen anderen EU Banken die Lichter ausgehen.

    Dann war 2008 dagegen eine frische Brise.

    Wer weiß wieviel die Banken an Abfindung bezahlen,

    wenn sie vor dem Abstieg gerettet werden.

    In der Bundesliga ist das so.

    Gianisix Varoufakisix und Tsiprasix sind meine Lieblingsgallier.

    Holt die Keule raus und jagt sie aus dem Tempel.

    12:18 Uhr, 16.06.2015
  • fehu001
    fehu001

    Unser Geld (85 mrd. Euro) ist verloren, das weiß jeder. Aber Frau Merkel belügt uns mal wieder und tut so, als wenn es noch etwas zu retten gibt. Ohne die Lügen von Frau Merkel, hätten wir schon lange den Grexit und damit viel Geld gespart.

    Wieder einmal glänzt Frau Merkel durch Lüge und Verrat an unseren deutschen Interessen.

    Grexit und MEXIT (Merkel-Exit) sollte zeitnah eingeleitet werden, damit wir wieder zu Ruhe, Ethik und Ordnung kommen.

    10:54 Uhr, 16.06.2015
    1 Antwort anzeigen
  • watuffli
    watuffli

    Das große Palaver!

    Derzeit veranstalten Politik und Medien ein Riesenpalaver über die griechischen Angelegenheiten: Entsprechen die Vorschläge der griechischen Regierung den Erwartungen der Kreditgeber? Verhandeln Tsipras und Varoufakis seriös? Was wären die Folgen eines Grexit? Welche mglw. dramatischen Folgen hätte ein Grexit für die Einheit und Stabilität der EURO-Zone? ...
    Diese Themen werden wieder und wieder verPLASBERGt, durchgeJAUCHt, beILLNERt, verPRESSECLUBt, geMAISCHBERGERt, verWILLt, beBECKMANNt … Im Parlament ist „Griechenland“ seit den vor fünf Jahren vom Bundestag abgesegneten „alternativlosen“ finanziellen Hilfen geradezu omnipräsent.
    Anfang dieses Jahres betraten Syriza, Tsipras und Varoufakis die politische Bühne und mit ihnen die Vorzeige-Verantwortlichen für schleppende Verhandlungen und Kriseneskalation. Hiesige Fehler und Versäumnisse im Griechenlandkonflikt (Konkursverschleppung) gerieten etwas aus dem Fokus.
    Ich wette: Bei allen theatralischen Auftritten und Querelen, dem ermüdenden Hin und Her wird es letztendlich zu einer "kreativen" Vereinbarung kommen, die ein weiteres Durchwursteln ermöglichen wird. Getreu dem Motto von Wilhelm Busch - "Man liebt den Käse, indes man deckt ihn zu" - wird ein Kompromiss designed, der verschleiert, dass ein weiterer Schuldenschnitt für Griechenland letztendlich unumgänglich sein wird und dass die Kosten hierfür Europas Steuerzahler zu schultern haben. Schließlich wird dieser Kompromiss so verfasst, dass einer der wesentlichsten Gründe für die Beibehaltung des Status quo, nämlich die Stabilität der Süd-Ost-Flanke der NATO, nicht expressis verbis erwähnt werden muss.

    Mich wundert es nicht, dass Frau Kanzlerin vehement für den Verbleib Griechenlands im EURO insistiert. Sie hat den EURO aus den Zwängen kühl rationaler Erwägungen in transzendende Sphären erhoben, idealisiert und zum Garanten und Leitstern der europäischen Idee erklärt. Die Causa Griechenland tangiert folglich ihre politische Reputation. Daraus erklärt sich ihre Aufmunterung an alle Verhandlungspartner: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. (Übrigens, die Sackgasse ist auch ein Weg ;-)

    10:12 Uhr, 16.06.2015
  • Talon
    Talon

    Die ziehen das wirklich durch! Passt man auf, wir werden schon weich! Eine Lösung wird da kommen und dann noch ohne den IWF! 16 Mrd. die dann auch noch an uns hängen bleiben...... Super!

    10:05 Uhr, 16.06.2015
  • P_44
    P_44

    Was für eine Labertasche. Hoffentlich kommt der Grexit bald!

    09:56 Uhr, 16.06.2015

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten