Griechenland: Nobelpreisträger empfiehlt Parallelwährung zum Euro
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach einem abermaligen Rekordhoch hat sich die Kauflust der Anleger im DAX etwas gelegt. Der Leitindex, der kurz nach Handelsstart noch auf einen Höchststand bei 11845 Punkten gesprungen war, gab bis zur Mittagszeit um 0,37 Prozent auf 11.756 Punkte nach. Die Rast kommt zur rechten Zeit: Seit Mitte Januar hat der DAX satte 22 Prozent zugelegt. Hauptimpulsgeber bleibt das massive Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank.
Charttechnik
Der DAX testete heute beide Rangegrenzen von gestern und steckt damit trotz neuem Allzeithoch immer noch in einer kleinen Konsolidierung. Nach dem Tief bei 11.744 Punkten bestünde jedoch die Chance, wieder Druck zu machen. Setzen sich die Käufer durch, wären Gewinne bis auf 11.900 Punkte möglich. Dafür sollte der DAX aber möglichst kein neues Tagestief mehr machen.
Thema des Tages
Griechenland könnte nach Ansicht des zyprischen Wirtschaftsnobelpreisträgers Christofer Pissarides eine Parallelwährung einführen, ohne aus der Eurozone austreten zu müssen. Damit könnte das Land seine gigantischen Geldprobleme in den Griff bekommen, sagte Pissarides im griechischen Fernsehen (NERIT). „Der Staat könnte eine bestimmte Art von Wertpapieren ausgeben, die der Anfang einer neuen (Parallel)-Währung werden könnte", sagte der Nobelpreisträger. Dies wäre „eine Notlösung“, für den Fall, dass der griechische Staat in nächster Zeit die Löhne und Renten nicht mehr in vollem Umfang zahlen könne.
Von einem „Grexit“ oder gar „Graccident“ war zuletzt wieder häufiger die Rede. Bundesfinanzminister Schäuble etwa ließ sich in einem Fernsehinterview des ORF zu der Aussage hinreißen: „Da ja die Verantwortung, die Möglichkeit, zu entscheiden was passiert, nur bei Griechenland liegt, und da wir nicht so genau wissen, was die Verantwortlichen in Griechenland tun, können wir es (Anm: den Grexit) nicht ausschließen“. Seine Sprecherin in Berlin bemühte sich aber zu betonen, Schäuble halte das Schuldenproblem für überwindbar und sehe Griechenland nicht als hoffnungslosen Fall. Auch der Ökonom Thomas Mayer, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank, hat sich für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone ausgesprochen, und zwar aus „politischen und ökonomischen“ Gründen, wie er betonte.
Griechenland ist im März in akute Finanzprobleme geraten. Die Bürger haben angesichts der unsicheren Lage in den vergangenen drei Monaten Schätzungen zufolge mehr als 22 Milliarden Euro von ihren Bankkonten abgehoben.
Aktien im Blick
Das Ende der Rechtsstreitigkeiten in den USA nach der Vergleichszahlung wird von den Commerzbank-Aktionären kräftig gefeiert. Die Aktie springt um 4,17 % an.
Evotec profitieren mit zuletzt +0,42 % davon, dass mit dem US-Unternehmen Second Genome eine weitere Firma als Forschungspartner gewonnen wurde.
Konjunktur
ZDF-Politbarometer: Nur noch 40% der Bundesbürger sind der Meinung, dass Griechenland im Euro bleiben sollte. Im Vormonat waren es noch 52%.
Die Wirtschaft Griechenlands ist im vergangenen Jahr real um 0,8 Prozent gewachsen, wie das Statistikamt am Freitag in Athen mitteilte.
Die Russische Zentralbank hat ihren Leitzins erwartungsgemäß um 100 Basispunkte auf 14 % gesenkt.
Währungen
Der US-Dollar hat zum Wochenschluss wieder die Nase vorn, wobei der Greenback weiterhin von der Aussicht auf bald steigende US-Leitzinsen profitiert, während den Euro das QE der EZB sowie die anhaltenden Griechenland-Sorgen belasten. Im Tief notierte EUR/USD bislang bei 1,0561. Das gestern erreichte frische Zwölfjahrestief liegt bei 1,0494.
GBP/USD hat nach schwachen Daten vom britischen Bau mit bislang 1,4841 im Tief den niedrigsten Stand seit Juli 2013 erreicht. USD/JPY notierte nach enttäuschenden Daten zur japanischen Industrieproduktion bislang bei 121,57 im Hoch. Das am 10. März erreichte Siebeneinhalbjahreshoch liegt bei 122,02.
Rohstoffe
Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI bewegt sich weiterhin im Bereich der Marke von 50 US-Dollar. An der Lage am Ölmarkt hat sich dpa zufolge wenig geändert. Einem hohen Angebot stehe eine nur moderat wachsende Nachfrage gegenüber.
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