Griechenland-Hilfen stehen auf der Kippe
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München (BoerseGo.de) - Die Auszahlung der restlichen Finanzhilfen aus dem zweiten Griechenland-Hilfspaket ist offenbar gefährdet. Nach Einschätzung der EU-Kommission und der europäischen Notenbanken existiert im griechischen Haushalt für die kommenden Jahre eine Finanzierungslücke von "rund 30 Milliarden Euro", wie die Süddeutsche Zeitung am Dienstag berichtet. Das Land könne voraussichtlich nicht wie geplant von 2015 an seinen Haushalt ohne zusätzliche Hilfen finanzieren, schreibt die Zeitung. Auch das Ziel einer vollständig eigenständigen Refinanzierung ab dem Jahr 2020 werde verfehlt. Griechenland benötige mindestens zwei Jahre zusätzlich Zeit.
Damit steht die Auszahlung weiterer Finanzhilfen auf der Kippe. Griechenland darf nur weitere Hilfen erhalten, wenn die Spar- und Reformauflagen eingehalten werden. Laut IWF-Statuten muss außerdem gewährleistet sein, dass die eigenständige Schuldentragfähigkeit Griechenlands spätestens 2020 wieder gegeben ist. Andernfalls darf sich der IWF nicht mehr an weiteren Finanzhilfen beteiligen.
Laut Bericht hat sich IWF-Chefin Christine Lagarde bei dem jüngsten Treffen der Euro-Finanzminister dafür ausgesprochen, dass Griechenland mehr Zeit für seine Reformen erhält und die Euro-Staaten die zusätzlichen Kosten übernehmen. Dies habe Deutschland aber abgelehnt. "Wir haben jetzt ein grundsätzliches Problem", sagte ein hoher EU-Diplomat laut Bericht. Der Verbleib Griechenlands in der Eurozone sei nach Einschätzung einer Zentralbank nur möglich, wenn die Regierungen zusätzlich 30 Milliarden Euro für Griechenland bereitstellen.
Verantwortlich für die Finanzierungslücke sei nach Ansicht europäischer Notenbanker unter anderem die Nichtumsetzung zahlreicher Spar- und Reformmaßnahmen. Weitere Gründe seien ein bereits zu Beginn des zweiten Hilfspakets bestehendes Loch von mehr als 10 Milliarden Euro und die Bitte von Premierminister Antonis Samaras um zwei Jahre mehr Zeit bei der Umsetzung der Auflagen.
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