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22:31 Uhr, 19.11.2004

Greenspan verpasst US-Markt herben Dämpfer

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Nach der überwiegend hoffnungsvollen Entwicklung der letzten Wochen erhielt der US-Markt heute einen kräftigen Dämpfer. Am Morgen hatte Notenbankchef in ungewohnter Deutlichkeit das gleichzeitige Haushalts- und Handelsbilanzdefizit als Gefahr für die US-Volkswirtschaft bezeichnet und bezweifelt, dass ausländische Investoren auf Dauer amerikanische Anleihen kaufen werden, um die Defizite zu finanzieren. Daneben kam es bei den Ölnotierungen zur Abwechslung wieder zu einem plötzlichen und deutlichen Anstieg, da Bedenken über die US-Reserven für den Winter und die weitere Politik der OPEC wieder virulent wurden.

Auf dem Technologiesektor lastete ein skeptischer Kommentar von Goldman Sachs für die gesamte Chipbranche, im Zuge dessen es auch zu zahlreichen Downgrades kam. Pharmaaktien gerieten wiederum unter Druck, nachdem ein hochrangiger FDA-Mitarbeiter einige Blockbuster-Medikamente aufgezählt hat, die es seiner Meinung nach wegen ihrer gesundheitlichen Risiken gar nicht geben dürfte.

Der Dow Jones Index schrammte heute um 1,09 Prozent nach unten auf 10.456 Punkte. Der S&P 500 gab 1,12 Prozent auf 1170 Zähler ab, der Nasdaq Composite verlor 1,6 Prozent auf 2070 Stellen.

Zu den seltenen Gewinnern gehörte die Aktie von Walt Disney, die nach ihrem gestrigen Zahlenwerk gefragt war und sich um 1,1 Prozent auf 26,66 Dollar verbessern konnte. Unter Druck gerieten hingegen McDonald´s, die wegen ein möglichen BSE-Falls in den USA um 2,17 Prozent auf 29,30 Dollar abrutschten. Micron Technology, die von Goldman Sachs auf "underperform" abgestuft worden waren, gaben 3,86 Prozent auf 11,70 Dollar ab. Im Pharmabereich verloren wegen der Debatte um Gesundheitsbedenken von Top-Seller-Medikamenten Pfizer 1,94 Prozent auf 27,23 Dollar und Abbott Laboratories 1,43 Prozent auf 42,75 Dollar.

Der Euro stieg heute um weitere 0,59 Prozent auf 1,3022 Dollar. Der Dezember-Rohöl-Future sprang um stolze 2,22 Dollar nach oben auf 48,44 Dollar pro Barrel, Dezember-Gold legte um 4,10 auf 447 Dollar pro Unze zu.

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