Kommentar
00:00 Uhr, 18.08.2009

Green Shoots – auf der politischen Ebene?

Wer jetzt erwartet, dass ich über die positive wirtschaftliche Entwicklung der Volkswirtschaft und die tolle Entwicklung der Börse schreiben werden, den muss ich enttäuschen. Es wird bei beiden, über kurz oder lang, wieder nach unten gehen.

Ich überlege schon seit Wochen, ob ich einen Artikel zum Thema Konjunkturformationen (L, U, V, W usw.) schreiben soll. Habe mich dazu aber bisher nicht aufraffen können. Deshalb die Frage an meine Leserschaft, ob daran Interesse besteht; bitte um entsprechendes Feed-Back.

Die propagierte, wirtschaftliche Erholung möchte ich nur soweit kommentieren. Dass wahrscheinlich im Herbst einige Rückschläge kommen und dann die frischen Pflänzchen auch wieder schnell verwelken werden.

Als Beispiel zu den Finanzmärkten ein aktuelles Interview mit Mark Mobius von Templeton, der einen 30%igen Rückgang in den weltweiten Aktienmärkten befürchtet.

www.bloomberg.com/apps/news

Ein weiteres aktuelles Beispiel kommt von Norbert Walter, dem Chefökonom der Deutschen Bank

www.cnbc.com/id/32396144/

Der obige Artikel trägt den Namen: The World Is in Trouble und sagt eigentlich schon alles aus. Auch er scheint unverdächtig ein Dauerpessimist zu sein.

Mein heutiges Thema geht aber in eine andere Richtung, nämlich die politische Seite, wo ich doch einige kleine, positive Entwicklungen sehe:

1) Thorsten Polleit – Europäisches Parlament:

Thorsten Polleit (Chefvolkswirt bei Barclays-Capital) hat am 14.7.09 folgende Rede vor dem Europäischen Parlament in Strassburg gehalten:

mises.org/story/3595

Für mich ist dabei ein ganz wesentlicher Absatz enthalten:

Governments have caused the financial and economic debacle by suppressing the free market. And the recipe for ending the debacle reads as follows: Only the free market, and not the government, can end it.

Mich würde die Reaktion der Politiker darauf interessieren. Wahrscheinlich haben sie weder zugehört, noch verstanden, was er ihnen erklärt hat. (vielleicht täusche ich mich auch) Für mich ist jedenfalls wichtig, dass vernünftige Ökonomen zumindest vom EU-Parlament eingeladen und gehört werden. Für mich jedenfalls eine positive Entwicklung.

2) Daniel Hannan – Gordon Brown

Folgendes Video finde ich hochinteressant! Dabei kritisiert der englische Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Daniel Hannan, seinen Premierminister Gordon Brown. Er bringt in den knapp über drei Minuten die aktuelle Situation in GB auf den Punkt.

www.youtube.com/watch

Das besondere dabei ist für mich nicht, dass Fox-News Mr. Hannan als Hoffnungskandidat für das Premierministeramt sieht oder der Inhalt der Kritik an PM Brown. (für mich war da nichts wirklich neues dabei)

Das besondere für mich ist die Anzahl der Aufrufe bei Youtube. Es wurde bisher über 2,4 Mio. mal aufgerufen! Somit hat dieses Video den Mainstream erreicht, was absolut unüblich ist.

Wenn ich ein Video auf Youtube von Marc Faber, Peter Schiff, Gerald Celente, … aufrufe sind die Zugriffszahlen meist zwischen 1.000 – 20.000. Kaum eines erreicht den Wert von 100.000.

Aber das Hannan-Video wurde über 2,4 Mio. mal geöffnet. Das gibt mir große Hoffnung, dass die Menschen doch für Politik und Wirtschaft motiviert werden können.

In den USA wird das „Phänomen“ Hannan auf Fox-News (vor allem bei Freedom-Watch von Judge Napolitano) genau beobachtet und sehr positiv kommentiert. In deutschsprachigen Medien ist mir jedenfalls noch kein Kommentar dazu aufgefallen. Sehr schade.

3) Walter Eichelburg – Die politischen Folgen einer Depression

Mit dem Artikel „Es kommt nicht immer etwas besseres nach“ vom 22.7.09 hat Walter Eichelburg (endlich) die politische Diskussion auf Hartgeld.com eröffnet. Er zeigt dabei fünf mögliche Regimes:

1) Anarchie mit einem Marionettenstaat
2) Militärdiktatur
3) Oligarchie wie in Lateinamerika
4) Monarchie
5) Echte Republik – ein echter Glücksfall

Mir fehlt in der Aufzählung noch eine faschistische bzw. kommunistische Diktatur (wahrscheinlich unter Punkt 2) einzureihen), da sich viele Menschen nach einem Zusammenbruch der Gesellschaftsordnung nach einer „starken Hand“ sehnen werden. – Für mich jedenfalls keine erstrebenswerte Zukunft.

Genauso geht es mir mit den Punkten 1 – 4), wobei ich die Variante 4) als gar nicht so unwahrscheinlich einstufen würde, da der Adel große Agrarflächen besitzt.

Landwirtschaftliche Flächen werden nach einem Crash massiv an Bedeutung/Wert gewinnen, weshalb Bauern/Adeligen und auch die Kirche (besitzt ebenfalls große Landflächen) stark an Bedeutung gewinnen werden (vorausgesetzt natürlich sie können eventuell vorhandene Schulden ordnungsgemäß bedienen).

Eine weitere Gruppe von Gewinnern werden die Gold/Silberbesitzer sein.

Mein Ziel ist eine vernünftige Republik. Walter Eichelburg hat mit seiner Aussage dabei „ein echter Glücksfall“ vollkommen recht. Diese wird uns sicherlich nicht geschenkt.

Wir müssen dafür einiges Tun!

Wenn die Edelmetallgemeinschaft glaubt, dass es mit Gold/Silber alleine getan ist, der irrt. Die Spannbauerschen Artikel sind zum Beispiel gute Hilfen zum Thema Lebensmittelbevorratung usw.

Was machen wir aber auf der politischen Ebene? Wenn das System zusammenbricht, werden die etablierten Parteien entweder an Bedeutung massiv verlieren, oder wesentlich extremer als bisher werden.

Was nützen uns unsere EM-Vorräte in einem kommunistischen System? Wahrscheinlich wenig. Darum müssen wir auch auf der politischen Ebene aktiv werden, wobei ich hiermit die Diskussion für eröffnet erkläre.

Zum Nachdenken:

Erlauben Sie mir einen Nachsatz. Es wird überall der Goldpreis als Krisenbarometer angesehen, was prinzipiell richtig ist. Nur haben wir ein Problem mit der staatlichen Goldpreisdrückung. Ohne diese wäre der Goldpreis bereits wesentlich höher, was die Staaten natürlich nicht wollen. Für mich ist eines der möglichen Szenarien der plötzliche Zusammenbruch der Goldpreisdrückung, z.B. weil den Staaten das physische Gold ausgeht, die COMEX nicht mehr liefern kann und geschlossen werden muss...

Dann werden wir eine extreme Entwicklung beim Goldpreis sehen (eine Verdoppelung binnen weniger Tage) und es wird binnen Stunden keine physische Ware mehr geben (die Händler werden mit Verkäufen abwarten und Riesengewinne einfahren). Wer dann kaufen will, wird nur noch wenig bekommen und zu ganz anderen Preisen als jetzt.

Deshalb mein Rat, wenn Sie überlegen Gold zu kaufen: tun Sie es laufend und regelmäßig und warten Sie nicht auf das Überschreiten bestimmter Marken (z.B. 1.000). Denn es kann sein, dass wir jahrelang unter/um 1.000 herumkurven und dann explodiert das ganze binnen weniger Tagen, ohne dass man dabei wirklich einsteigen kann.

Genießen Sie den restlichen Sommer und die niedrigen Goldkurse (zum Kauf)!

Sie können mich unter der E-Mail-Adresse a.mostfee@gmx.at erreichen.

Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde zur Information der Leser zum besseren Verständnis der Materie verfasst. Die dargelegten Argumente spiegeln die Meinung des Autors wider und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte mit diesem Artikel keine professionelle Dienstleistung erbringen. Für eine professionelle Beratung sollten Sie sich an einen professionellen Berater wenden.

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