Vorbild Goldman Sachs: So verdienen Anleger 40% p.a. mit der Krise in Venezuela
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Venezuela steckt in einer schweren Staats- und Wirtschaftskrise. Bei Protesten gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro sind in den vergangenen zwei Monaten fast 60 Menschen ums Leben gekommen. Doch nun eilt ausgerechnet die US-Investmentbank Goldman Sachs der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro zuhilfe.
Goldman Sachs erwarb Anleihen des staatlichen Ölkonzerns Petróleos de Venezuela (PDVSA), wie das "Wall Street Journal" berichtete. Die Schuldscheine des Ölkonzerns wurden dabei indirekt der venezolanischen Notenbank abgekauft. Der Kaufpreis floss also zumindest mittelbar in die venzolanische Staatskasse.
Ethisch mag das Geschäft fragwürdig sein, weil die Machtposition von Präsident Maduro dadurch gefestigt werden könnte. Gleichzeitig könnte sich die Wette für Goldman Sachs auszahlen. Denn die US-Investmentbank erwarb Anleihen im Nennwert von 2,8 Milliarden Dollar und zahlte dafür nur 865 Millionen Dollar. Die Laufzeit der Papiere endet im Jahr 2022. In fünf Jahren winkt Goldman Sachs also eine Rückzahlung von 2,8 Milliarden Dollar, obwohl nur 865 Millionen Dollar investiert wurden. Zwischenzeitlich werden noch Zinszahlungen fällig. Insgesamt könnte Goldman Sachs bis 2022 einen jährlichen Gewinn von 40 Prozent mit der Position einstreichen - wenn der Ölkonzern PDVSA die Anleihen pflichtgemäß bis zum Ende der Laufzeit bedienen kann.
Ob der staatliche Ölkonzern seine Verbindlichkeiten tatsächlich erfüllt, ist natürlich sehr fragwürdig. Aus diesem Grund werden die Anleihen von PDVSA ebenso wie die Staatsanleihen Venezuelas aktuell mit einem deutlichen Abschlag zum Nennwert gehandelt. Goldman Sachs spekuliert offenbar darauf, dass die Tage der Regierung Maduros früher oder später gezählt sind und die nachfolgende Regierung mit einem Kurswechsel die Voraussetzungen dafür schafft, dass es nicht zu einer Staatspleite kommt und die Anleihen weiter bedient werden können.
Doch das könnte schief gehen: Die Opposition in Venezuela ist stinksauer, dass ausgerechnet Goldman Sachs durch den Kauf der Anleihen der Regierung dringend benötigtes Geld zuschießt. Er werde allen künftigen demokratischen Regierungen empfehlen, die Anleihen nicht anzuerkennen und nicht zurückzuzahlen, schrieb Oppositionsführer Julio Borges in einem offenen Brief an Goldman-Sachs-CEO Lloyd Blankfein.
Auch Privatanlegern in Deutschland winken hohe Renditen, wenn sie auf eine Besserung der Situation in Venezuela spekulieren. Anleihen des Ölkonzerns Petróleos de Venezuela werden zum Beispiel auch an der Börse Stuttgart gehandelt, natürlich ebenfalls mit einem deutlichen Abschlag zum Nennwert, der zu hohen Renditen im zweistelligen Prozentbereich führt. Eine im November 2017 fällige Anleihe verspricht zum Beispiel eine Rendite von 39,17 Prozent, wenn der Ölkonzern seine Schulden in voller Höhe bedienen kann.
Auch Staatsanleihen Venezuelas werden in Stuttgart gehandelt und versprechen teilweise Renditen von über 40 Prozent, wenn das südamerikanische Land eine Staatspleite noch abwenden kann.
Ethisch bedenklich sind Anleihekäufe auf dem Sekundärmarkt eher nicht. Denn der Kaufpreis für die Anleihen fließt bei diesen Transaktionen ja an den bisherigen Besitzer des Schuldscheins und nicht an die venezolanische Regierung oder den staatlichen Ölkonzern.
Ob Anleihen Venezuelas ein gutes Geschäft sind, ist natürlich eine andere Frage. Es winken hohe Renditen, die aber auch mit einem hohen Risiko verbunden sind. Profi-Investoren wie Hedgefonds-Manager Paul Singer haben in den vergangenen Jahrzehnten viel Geld mit Anleihen verdient, die deutlich unter dem Nennwert aufgekauft wurden und dann doch (zumindest teilweise) zurückgezahlt wurden.
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wird wohl eher so laufen:
Goldmansucks wird ihren Kunden diesen CCCminus Kram (=Ramschanleihe) verkaufen und sich gemütlich an ihren eigenen Kunden bereichern, wie GS das schon oft in der Vergangenheit getan hat.
somit ist es GS im Endeffekt schnutzegal, ob die Anleihen zurückgezahlt werden können!
Die Goldmänner machen es wie es sich in einer westlichen "Werte-Demokratie" gehört.
Sie fallen beiden Seiten in den Rücken und spielen Sie über die Zeit gegeninander aus.
Der einzige Wert ist Geld und Macht.
Weil sich die Meisten Objekite dieses Verhalten sich in ihrer kleinen Welt zum Vorbild nehmen wird es auch noch einige Zeit gutgehen, aber es ist vorbei wenn es nichts mehr auszubeuten gibt und die treuen Schafe merken wohin sie der bedingungslose Gehorsam gegenüber denen mit etwas weniger Skrupeln und Empathie gebracht hat.
Wer in diesem Zusammenhang das Wort Moral unabhängig in welchem Zusammenhang verwendet, zeigt deutlich wes Geistes Kind er ist.
Sie dürfen sich angesprochen fühlen Herr Baron. Investieren Sie einfach aber legen Sie es nicht anderen nahe, die etwas weniger Skrupel haben. Es ist Feigheit nicht Moral was Sie davon abhält.