Analyse
18:13 Uhr, 31.05.2005

Goldindizes, GOLD, EUR/USD - "Seltsame" Schere tut sich auf

Anbei die Wochencharts (log) von Amex Gold BUGS Index, Gold und EUR/USD.

Tendenziell besteht folgende einfache Intermarketkorrelation.

Goldindizes laufen vor, GOLD und EUR/USD laufen im Gleichschritt. Fällt GOLD, zieht es EUR/USD mit sich. Fällt EUR/USD, zieht es GOLD mit sich.

AKTUELL: Seit 2 Wochen springen die Goldindizes wieder an. Rein charttechnisch sehen Goldindex und Amex Gold BUGS Index sehr gut aus. Auf Sicht mehrerer Wochen dürften die Notierungen ansteigen können. Anschließend sind sogar größere Ausbrüche möglich. GOLD selbst schwächelt weiter, der erstarkende US $ hängt wie Blei an dem Edelmetall. Bei 410 $ verläuft das große Zwischentief von Februar dieses Jahres, das als Unterstützung fungiert. Seit dem heutigen Tag zeigt sich die Chartlage von EUR/USD kurz-/mittelfristig katastrophal. Eine massive Kreuzunterstützung bei 1,2461 USD wurde gebrochen. Auch, wenn es zwischenzeitlich zu Gegenbewegungen kommen kann, dürfte EUR/USD auf 1,1960 und anschließend sogar in den 1,1700er USD Bereich abrutschen. Es sei denn, es entwickelt sich während des laufenden Abverkaufs ein "intensiv" bullisches Muster.

Das PROBLEM: Gold hängt seitens der Intermarketkorrelation an den Goldindizes und am US $. Zwischen Goldindizes und US $ hat sich bzgl. der Verlaufsrichtung eine Schere aufgetan. Holt der starke US $ die Goldindizes herunter oder ziehen die erstarkenden Goldindizes den US $ wieder herunter. Wie sollen Goldminenaktien den US $ abbremsen, wird sich ein Fundamentalanalyst fragen. Deshalb der Zusatz: Letzteres ist eine rein charttechnische Aussage.

Die vorliegende Situation ist ungewöhnlich. Es stellt sich die Frage einer temporären Entkopplung zwischen Gold und US $. Das wahrscheinlichere Scenario ist jenes, dass Gold die Kursbabschläge von EUR/USD nicht in dem Ausmaß nachvollziehen wird und leicht fallend bis stagnierend in Wartestellung verharrt.

Wir haben unsere Depots um Positionen aus dem Goldsektor bereinigt. EUR/USD wird derzeit nicht getradet.

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Über den Experten

Harald Weygand
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Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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