Goldener Oktober, auch auf dem Arbeitsmarkt<br />
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1. Der goldene Oktober macht seinem Namen auch auf dem Arbeitsmarkt alle Ehre. Mit dem für einen Oktober ungewöhnlich starken Rückgang um nichtsaisonbereinigt 94 Tausend Personen verringerte sich die Anzahl der Arbeitslosen auf 4,556 Millionen Personen. Daraus resultierte eine Abnahme der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit um 36 Tausend auf 4,801 Millionen Personen. Hauptgründe des Rückgangs sind die Herbstbelebung und die vermehrte Bereitstellung und Besetzung von Arbeitsgelegenheiten sowie der gegenüber dem Vorjahr deutliche Rückgang derer, die sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben. Dies sind gute Nachrichten, doch die bevorstehenden Wintermonate zeigen keinen Grund für eine Entwarnung. Mit der kommenden Kälte rechnen wir wieder mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl auf über 5 Millionen Personen (Januar/Februar 2006). Gleichwohl sind die allgemeinen Bedingungen nicht mehr so düster wie im Vorjahr. Der gestern veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe zeigte erstmals seit September letzten Jahres einen Anstieg der Beschäftigungskomponente in den Expansionsbereich von über 50 Punkten. Wichtig ist jetzt, dass politisch möglichst schnell eine handlungsfähige Koalition ihre Arbeit aufnimmt, um die weiteren Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt abzustecken und berechenbar zu machen.
2. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober saisonbereinigt mit 11,6 % um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im September. Nichsaisonbereinigt sank die Quote von 11,2 % auf 11,0 %. Die vom Statistischen Bundesamt auf Basis der Telefonbefragung ermittelte ILO-Arbeitslosenquote ging im September von 9,2 % auf 8,4 % (jeweils saisonbereinigt!) zurück.
3. Die heute vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Septemberdaten zur Erwerbstätigkeit in Deutschland zeigen einen nichtsaisonbereinigten Anstieg um 306 Tausend Personen gegenüber dem Vormonat auf 39,208 Millionen Erwerbstätige. Diese fulminante Zunahme resultiert zum einen aus der turnusmäßigen Anpassung der Vormonate, die vor allem im zweiten Quartal und in den beiden ersten Monaten des dritten Quartals einen ungünstigeren Verlauf nahmen, sodass die Ausgangsbasis niedriger war. Zum anderen kam sie aus der Ausweitung der Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs). Saisonbereinigt bedeutet das eine Ausweitung der Beschäftigung um 31 Tausend auf 38,9 Millionen Personen.
4. So erfreulich der Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung auch ist, der Blick auf die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bleibt sorgenvoll. Waren zum Anfang des Millenniums noch 27,95 Millionen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wurden im Juni dieses Jahres 26,16 Millionen Personen gemeldet, also knapp 1,8 Millionen weniger. Mittlerweile zeichnet sich eine Verlangsamung der Abwärtsbewegung ab. Eine nachhaltige Trendumkehr ist jedoch nur durch höheres Wirtschaftswachstum und durch langfristig festgelegte politische Rahmenbedingungen möglich, die den Unternehmen Planungssicherheit bieten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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