Gold und USD Future Index im big picture - Ziele und Bewegungsabläufe

Ich werde immer wieder gefragt, wie es mit Gold weiter geht. Dies ist nicht so leicht zu beantworten, da Gold extrem vom USD Future Index abhängig ist und in direkt umgekehrten Richtungsverhältnis zu ihm steht.

Den Großshort von 1306$ anzusagen und zu handeln sowie den long-Einstieg im Gold im Dezember Tag- und Kurs-genau anzusagen und zu handeln, war leichter und im Positionstrader haben wir das sowohl im Gold als auch im Goldminenbereich gut umgesetzt.

Nun aber nach den erfolgten Rückläufen von 1123$ stehts in der Schwebe und sowohl der USD als auch Gold sind in Seitwärtsbewegungen gefangen.

Im Gesamtbild über Wochen und Monate gesehen ist der USD in einem Longtrend und somit Gold in einem Abwärtstrend. Während der USD zwei Zwischen-Longtrends gebrochen hat und in Richtung seines Ausbruchsniveaus konsolidiert, schiebt sich Gold in Richtung seines Abwärtstrends.

Der USD steckt nach einer ersten Verkaufswelle, die auch den Boden seiner letzten Flagge vom Dezember 2016 unterschritt, nun in einer Gegenbewegung. Im Moment steht er nach Bruch des 2. Aufwärtstrends noch unterhalb seines gebrochenen Bodenniveaus in einer noch bärischen Flagge und Gold demzufolge in einer noch als bullish einzustufenden Seitwärtsbewegung, auch wenn bei Gold bereits der zweite Aufwärtstrend seit Dezember 2016 gebrochen wurde. Die aktuellen Doji=Unsicherheitskerzen spiegeln die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer wider.

Jeder weiß, dass sich eine bärische Flagge beim USD zunächst noch ein wenig nach oben ausdehnen kann und Gold damit noch einmal zum 50er Retracemet seiner Gesamtbewegung 1209$ schicken kann. Auf der anderen Seite bestehen gute Chancen, dass die bärische Flagge beim USD in Kürze nach unten aufgelöst wird und er seinen großen Aufwärtstrend (blaue linie) testet.

Das würde Gold einen Schub zu seinem Abwärtstrend verleihen. Der Boden der ersten großen Verkaufswelle bei 1244 $ wurde schon einmal angetestet und wenn der USD fällt, ist man schnell bei den nächsten Zielen "Kampf um das 62er Retracement" 1248 und dem Abwärtstrend bei 1268 bis 1275$.

Longpositionen von 1123 sind oberhalb von 1181$ zunächst ungefährdet. Ganz kurzfristige Positionen von 1226 bzw. oder 1216$ aus dagegen nicht. Wir sehen 2 rote Dojikerzen bei diesen Punkten und ganz enge stops sollten unter deren Tiefs sitzen. Eine starke Tageskerze long beim USD reicht aus, um diese abzuholen. Eine starke Tagesverkaufskerze beim USD reicht jedoch auch, um Gold sofort 20-30$ nach oben zum Widerstandsbereich zu katapultieren.

Somit bleibt nur übrig die Entscheidungen der nächsten Tage abzuwarten. Sich ggf. mit Longstop bewehrten Positionen oberhalb von 1216$ bzw. 1181$ auf die Lauer zu legen oder erst nach einem Ausbruch über die kleine Flagge 1243$mit Stop unter 1216$ in den Markt zu springen, um das Potential bis zum Abwärtstrend zu nutzen.

Sollte der USD hingegen die noch bärische Flagge long auflösen und Gold 1225$ mit einem oder mehreren Tages-Kerzenkörpern unterschreiten, bestehen sehr gute Chancen sich für eine Abwärtsstrecke bis zunächst 1209, darunter bis zum Test der letzten Flagge im Bereich 1195 bis 1189$ mit einem Short-Schein zu bewaffnen. Dort bei positivem Testausgang, kann ein erneuter Angriff auf den Gold Abwärtstrend starten.

Bei einem nachhaltigen Bruch dieses Testbereiches mit Tageskerzenkörpern hingegegen, ständen bis Sommer 2017 die Retracementmarken 1171 bis 1123$ zur Zieldebatte. Das gleiche gälte für den Fall, dass der USD nur kurz auf seinen großen Aufwärtstrend auftippt, Gold zu seinem Abwärtstrend läuft, beide dort verharren, um dann Ihre Ursprungsbewegungen fortzusetzen.

Die fundamentale Lage als Hintergrund für einen USD Verlauf einzuschätzen ist noch schwieriger, da die Aussagen diesbezüglich unklar sind und weder Herr Trump noch Frau Yellen bislang konkret äusserten, was genau sie vorhaben.

Herr Trump meinte zwar im Wahlkampf, er will den USD wieder stark machen. Wirtschaftlich ergäbe dies jedoch wenig Sinn, da dies die US-Exporte verteuert. Gleichzeitig wettert er deswegen, dass die EZB Ihren Euro absichtlich schwäche, um genau das zu erreichen. Wir dürfen gespannt sein, in welche Richtung die Märkte seine Maßnahmen zur Stärkung . bzw. Schwächung des USD dirigieren. Bislang zeigen die Marktbewegungen, dass der Markt die Trump`sche Zins- und Währungslinie noch nicht einordnen kann.

Den Gold- und Minentradern dürften somit spannende Wochen bevorstehen.

Ich persönlich präferiere einen Longausbruch des Goldes zum Abwärtstrend. Dort muss man sehen, wieviel Kraft die Bullen aufbringen können, bzw. ob der USD seinen bisherigen großen longtrend halten kann.