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10:27 Uhr, 06.01.2022

Gold: Talfahrt nach Fed-Protokoll

Das Sitzungsprotokoll des Dezember-Treffens des geldpolitischen Ausschusses der Federal Reserve Bank (Fed) ist unerwartet hawkisch ausgefallen. Einige Mitglieder sprachen sich dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen.

Washington (GodmodeTrader.de) – Gold weitet am Donnerstagvormittag seine gestrigen Verluste im Umfeld eines auf breiter Basis zulegenden US-Dollars aus. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1.794,00 US-Dollar je Feinunze.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll des Dezember-Treffens des geldpolitischen Ausschusses der Federal Reserve Bank (Fed) ist unerwartet hawkisch ausgefallen und signalisiert ein zunehmendes Unbehagen der Mitglieder über die hohe Inflation. Betont wurde, dass sowohl die Wirtschafts- als auch die Inflationsentwicklung für einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik sprächen.

„Die Teilnehmer stellten allgemein fest, dass es angesichts ihrer individuellen Aussichten für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Inflation gerechtfertigt sein könnte, den Leitzins früher oder schneller zu erhöhen, als sie zuvor erwartet hatten", heißt es wörtlich. Zudem sprachen sich einige Mitglieder dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen.

Bei der Sitzung im Dezember hatte die Fed die beschleunigte Rückführung ihres in der Corona-Pandemie zur Stützung der Wirtschaft aufgelegten Wertpapierkaufprogramms beschlossen. Die Käufe sollen Ende März 2022 auslaufen. Zudem wurde bekannt, dass die FOMC-Mitglieder 2022 im Schnitt mit drei Zinsanhebungen um je 25 Basispunkte rechnen.

Der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich derweil robust. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten ADP-Report ist die Zahl der Beschäftigten im US-Privatsektor im Dezember um 807.000 gestiegen und lag damit deutlich über den Erwartungen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 405.000 gerechnet, nach 534.000 im November. Den nächsten Hinweis auf die Verfassung des US-Arbeitsmarktes gibt der am Donnerstagnachmittag anstehende Challenger-Report mit den Stellenstreichungen im Dezember, bevor dann am Freitag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember ansteht.

Gegen 10:20 Uhr MEZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,74 Prozent bei 1.795,78 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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