Kommentar
09:46 Uhr, 28.01.2013

Gold, Silber und Öl in der Seitwärtsfalle

Die Notierungen der Edelmetalle und des schwarzen Schmierstoffs laufen seit geraumer Zeit seitwärts. Einige Argumente sprechen dafür, dass dieser Trend anhalten wird. Drei höchst attraktive Inline Optionsscheine.

Im vergangenen Jahr konnte der Goldpreis zum zwölften Mal in Folge zulegen – wenn auch nur knapp: Während die meisten Aktienmärkte der Welt nach oben geschossen sind, hat eine Feinunze in USD gerechnet gerade einmal ein Plus von 7,0 % hervorgebracht. In den drei Jahren davor ging es mit 23,9 %, 29,8 % und 10,2 % wesentlich stärker nach oben. Beim Blick auf den Chart fällt auf, dass der Goldpreis schon seit geraumer Zeit seitwärts läuft. Seit Herbst 2011 kam der Goldpreis nicht mehr nennenswert über die Marke von 1.800 USD hinaus. Auf der Unterseite hat sich der Bereich um 1.525 USD als massive Unterstützung erwiesen.

Das grundsätzliche Szenario für einen weiter steigenden Goldpreis ist zwar intakt. Denn die Regierungen und Zentralbanken schwächen die Kaufkraft ihrer Währungen massiv, indem sie Unmengen an billigem Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen. Doch überwiegt an den Märkten die Meinung, das Schlimmste in Sachen Schuldenkrise sei überstanden. Demnach rücken andere Vermögenswerte, in erster Linie Aktien, wieder verstärkt in den Vordergrund. Gold als Anlageinstrument gerät – zumindest vorübergehend – ins Hintertreffen. Ein neuer Höhenflug des Edelmetalls ist daher vorerst nicht zu erwarten. Doch auch ein Einbruch ist nicht in Sicht. Denn noch immer stehen vor allem die Notenbanken auf der Käuferseite und unterstützen die Notiz. Das dürfte sich auch so schnell nicht ändern.

Unter Berücksichtigung aller Faktoren ist das Seitwärtsszenario weiterhin intakt. Anleger können dieses hervorragend mittels Inline Optionsscheinen ausnutzen. Die Papiere spielen ihre volle Stärke aus, wenn der zugrunde liegende Basiswert während der gesamten Laufzeit innerhalb einer vorgegebenen Spanne bleibt. Doch Vorsicht: Sollte der Basiswert auch nur ein einziges Mal aus der Range ausbrechen, entsteht ein Totalverlust. Daher sollten Anleger auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Barrieren achten. Ein Gold-Inliner von der Société Générale mit den KO-Levels 1.350 USD und 2.100 USD lässt 19,2 % Luft nach unten. Nach oben sind es sogar 25,6 %. Bleibt der Goldpreis bis Dezember 2013 stets innerhalb der Spanne, generiert der Schein einen Ertrag von 23,9 %

Ähnlich wie bei Gold sieht es beim Silberpreis aus. Seit Ende September 2011 bewegt sich die Notierung in einer Spanne von 26 bis 36 USD. Anders als Gold hängt die Notierung des Edelmetalls wesentlich stärker an der Entwicklung der Konjunktur. Denn Silber ist ein Industriemetall, welches zum Beispiel in der Elektronikbranche eingesetzt wird. Aufgrund dieser Eigenschaften ist die Volatilität des Silberpreises auch um einiges höher. Dieser Umstand schlägt sich in großen Renditechanchen bei Inline Optionsscheinen nieder.

Bei einem Papier mit Laufzeit Dezember 2013 sind die KO-Levels bei 22 USD und bei 42 USD platziert. Auf Basis des aktuellen Silberpreises von 31,70 USD sind nach oben und unten rund 10 USD Platz. In Prozent ausgedrückt: Der Abstand zum unteren KO-Level beträgt 30,6 %, nach oben ist sogar 32,5 % Platz. Trotz der im Vergleich zum Gold-Inliner wesentlich größeren Sicherheitsabstände sind die Renditechancen um einiges höher: Sofern der Silberpreis bis zum Laufzeitende innerhalb der vorgegebenen Spanne bleibt, kann mit dem exotischen Optionsschein eine Rendite von 46,0 % erzielt werden.

Noch weitaus stärker von der Konjunktur abhängig ist Öl. Der schwarze Schmierstoff wird in beinahe allen Bereichen des Wirtschaftslebens eingesetzt. Aufgrund der großen Unsicherheiten bezüglich der weiteren Konjunkturentwicklung zeigte sich die Notiz in den vergangenen Jahren äußerst volatil. Derzeit überwiegt wieder der Optimismus: Öl der Sorte Brent bewegt sich mit rund 113 USD je Fass allmählich wieder auf dem Weg nach oben. Bis zur oberen Begrenzung der langjährigen Seitwärtsspanne von 126 USD ist es allerdings noch ein weiter Weg. Noch weitaus mehr Platz nach oben lässt ein Inliner mit dem oberen KO-Level 140 USD. Bleibt der Ölpreis bis Dezember 2013 stets unterhalb dieser Marke und touchiert der Preis zudem den unteren KO-Level von 85 USD nicht, generiert das Papier eine Rendite von satten 68,9 %. Aufgrund des hohen Risikos sollten Investments in einem der Inliner nicht über den Status einer Depotbeimischung hinausgehen.

Inline-Optionsscheine auf Gold, Silber und Öl

ISIN / Basiswert

Emittent

Laufzeit

unteres/oberes KO-Level

Briefkurs aktuell

Maximale Rendite

DE000SG3MX99 / Gold

Société Générale

13.12.2013

1.350,00 / 2.100,00 USD

8,07 EUR

23,9 % (26,4 % p.a.)

DE000SG3MYL7 / Silber

Société Générale

13.12.2013

22,00 / 42,00 USD

6,85 Euro

46,0 % (51,3 % p.a.)

DE000SG3P484 / Brent-Öl

Société Générale

13.12.2013

85,00 / 140,00 USD

5,92 EUR

68,9 % (77,5 % p.a.)

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."

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