Kommentar
17:32 Uhr, 07.07.2015

Gold & Silber im Big Picture - Das sieht gar nicht gut aus

Die technischen Tendenzen beider Metalle trüben sich mehr und mehr ein. Neue Mehrjahrestiefs könnten folglich bevorstehen. Doch was sagt die Saisonalität?

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • Silber
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Heute ist es wieder einmal an der Zeit den großen Blick auf die beiden Edelmetalle in Form des Goldes und Silber zu werfen. Zuletzt ist es recht ruhig um eben diese geworden, was überdies sehr anschaulich in der mehr und mehr abnehmenden Volatilität zu vernehmen war. Doch auch die Monatskerzen in den nachfolgenden Charts weisen eine geringe Spanne auf. Dies dürfte jedoch mit Sicherheit kein Dauerzustand bleiben und so wollen wir nach einem kleinen Rückblick eine Vorausschau wagen.

Beginnen wir mit dem Goldpreis. In Euro berechnet scheint sich der Preis je Unze über der Marke von 1.000 EUR festigen zu wollen, doch ist dies nicht der heutige Schwerpunkt. Denn dieses Niveau hat der Goldpreis in US-Dollar berechnet (die Rohstoffwährung schlechthin) noch vor sich. So wie es augenblicklich scheint stehen die Chancen eines solchen Rücklaufs günstig. Doch beginnen wir von vorn und schauen auf das Big Picture vom Goldpreis anhand des Monatscharts während der vergangenen 18 Jahre. Vom Start der Rally im Jahr 2001 ausgehend, korrigierte Gold bislang mehr als 23,60 % aufgrund der Aufgabe dieses Fibonacci-Levels im Bereich rund um die Marke von 1.200,00 USD. Mit den heutigen Verlusten unterstreicht Gold die Möglichkeit einer weiteren Talfahrt bis zum Unterstützungsniveau von 1.035,00 USD. Der Sprung oder kurze Spike bis unter die Marke von 1.000,00 USD je Unze wäre dann ja auch nur noch einen Steinwurf entfernt. Sollte es gar zu einer weiteren Verschlechterung der Stimmung am Goldmarkt kommen, wäre im Ausdehnungsfall und unter rein technischer Betrachtung ein Rücklauf bis zum Preislevel von 875,00 USD möglich. Dort befindet sich das 38,20 %-Fibonacci-Level und könnte mitsamt der ebenfalls dort verlaufenden Horizontalunterstützung durchaus Halt bieten.

Positives wäre demgegenüber erst wieder bei einem Anstieg über die Marke von 1.290,00 USD zu vermelden. Ein Ausbruch über die sekundäre Abwärtstrendlinie seit dem Frühjahr 2014 könnte zumindest wieder Spielraum in Richtung Norden eröffnen. Doch scheint das edle Metall selbst noch nicht bereit dafür. Rein Saisonal erwartet einem eh erst zur Mitte des August eine freundlichere Tendenz.

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Monthly-Chart - Created Using Tradesignalonline & FXBull

Bevor wir zum Silberpreis wechseln noch ein kleiner Hinweis. Kurzfristigere Einschätzungen zu Gold und anderen Märkten erhalten Sie hier und exklusiv auf dem JFD Desktop. Dort stand Gold bereits seit einigen Tagen auf der „Short-List“ und kippte heute, wie auch die Indizes, stark zurück.

Somit kommen wir nunmehr zum kleinen Bruder des Goldes in Form des Silberpreises. Bekanntermaßen erfuhr Silber bisher eine wesentlich stärkere Korrektur und so befindet sich der Preis bereits längst auf den Niveaus rund um die Finanzkrise des Jahres 2008. Doch auch hier scheint das finale Tief noch nicht gefunden und somit muss man durchaus nochmals mit einem Test der Unterstützung bei 14,45 USD rechnen. Wird in diesem Zusammenhang das Tief vom Dezember 2014 bei 14,12 USD unterschritten, könnten gar weitere Abgaben bis zum Niveau von 11,30 USD drohen. Letzteres Niveau erscheint als Worst-Case-Variante und doch liefert einem der Preischart dieses Niveau. Idealerweise – doch was ist das schon – taucht der Silberpreis nicht nachhaltig unter das Niveau von 14,00 USD je Unze zurück. Doch dies ist kaum vorstellbar, sofern Gold weiter in Richtung von 1.000,00 USD tendieren sollte.

Für Optimismus bleibt derzeit wenig Raum und so ist auch hier beim Silberpreis erst deutlich höher mit einer tatsächlichen Entspannung zu rechnen. Eine Rückkehr über die Marke von 20,00 USD wäre jedenfalls ein Hinweis auf die Verbesserung der bislang noch immer unveränderten bärischen Gesamtsituation.

Handeln Sie überdies Gold oder auch Silber eigentlich mit voller Transparenz? Neben der Möglichkeit des Handels von Mini-Lots beider Metalle liefert JFD Brokers volle Fairness mit der sogenannten Post-Trade-Transparenz? Dies bedeutet schlicht und ergreifend, dass auf Kundenwunsch alle Details des Orderverlaufs sichtbar gemacht werden. Just Fair and Direct eben hier bei JFD Brokers.

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Monthly-Chart - Created Using Tradesignalonline & FXBull

Christian Kämmerer

Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany

JFD Brokers – Just FAIR and DIRECT

www.jfdbrokers.com

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.

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  • Elvis436
    Elvis436

    Heute konzentriere ich mich erstens auf die beiden Edelmetalle einschließlich deren Aktien und zweitens auf die Psychoanalyse aller Anleger, die allmählich glauben, mit ihnen in Schieflage geraten zu sein. Einige denken sogar ans Verkaufen.

    Letzteren rate ich schon mal vorab: Tun Sie es auf keinen Fall! Und zwar ganz egal, ob Sie Barren, Anlage- oder Sammlermünzen, Edelmetallaktien oder -fonds besitzen. Denn Sie befinden sich in einer für Anleger typischen Psychofalle: Angesichts des Preisrückgangs haben Sie es umso mehr mit der Angst zu tun bekommen, je tiefer er ging. Das ist allzu menschlich, aber eben eine Falle.

    Aus ihr kann man sich rein rational am besten mit der folgenden Überlegung befreien: Eigentlich müsste ich umso mehr Angst haben, je höher die Preise steigen (aber nicht, je tiefer sie fallen), weil ich dann viel zu verlieren habe. Doch gerade in einer solchen Situation werde ich hochemotional, also immer gieriger. Zu Ende gedacht, bedeutet das: Rein rational müsste ich jetzt Edelmetalle und ihre Aktien umso mehr kaufen, je tiefer die Preise fallen; schließlich habe ich ja weniger zu verlieren als bei hohen Preisen.

    Dem steht allerdings zweierlei entgegen: Zum einen sind Menschen keine reinen Denkwesen, sondern voller Emotionen, und diese sind nachgewiesenermaßen im Zweifel immer stärker als die Ratio; das gilt auch und gerade, wenn es um die Börse geht. Und zum anderen haben die meisten - um nicht zu sagen fast alle - für Gold und Silber positiv gestimmten Anleger sich bereits längst so hoch mit den Edelmetallen eingedeckt, dass ihnen jetzt für Nachkäufe das Geld fehlt.

    Diese Anleger möchte ich gleich trösten: Wie die Börsengeschichte der vergangenen hundert Jahre zeigt, ist der letzte Preisgipfel von Edelmetallen, aber auch von gängigen Aktien - hier meine ich die aus Dax, Dow Jones usw. - in einem langjährigen Zyklus immer höher als der vorletzte. Das heißt, voll in Edelmetallen engagierte Anleger erhalten, falls sie noch nicht ganz alt sind, die Chance, sich beim nächsten Gold- und Silber-Preisgipfel mit Gewinn von ihren Engagements zu trennen. Hoffentlich werden sie dann nicht zu gierig.

    Nun konkret zu einigen Aktien und einem ersten Fazit, das sich aus ihrem Kursverlauf ergibt. Vorab: Der Goldpreis könnte über die vergangenen Monate eine W-Formation gebildet haben und noch weiter bilden, falls der letzte W-Schenkel aufwärts zustande käme. Der erste W-Tiefpunkt, wie international üblich in US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) gemessen, war Anfang Juli, der zweite ist jetzt erreicht. Zwar lassen nur wenige Gold- und Silberaktien einen Kursverlauf erkennen, dessen Formation genau in das W-Schema passt, aber dem W ähnliche Formationen sind mehrfach zu finden. Ich habe entdeckt, dass der zweite W-Tiefpunkt bei einer beachtlichen Zahl von Aktien höher liegt als der erste. Das heißt, sie - darunter Schwergewichte aus den Edelmetallindizes XAU und HUI, wie Barrick oder Freeport McMoRan - lassen im Vergleich zum Goldpreis relative Stärke erkennen; Messlatte ist wieder der US-Dollar. Im Folgenden finden Sie zehn relativ starke Aktien in der linken Spalte, dagegen relativ schwache, das heißt solche mit dem aktuellen zweiten W-Tiefpunkt unter dem ersten, in der rechten Spalte. Die Reihenfolge richtet sich im Großen und Ganzen nach den Kriterien Börsenwert, Umsatz, Goldreserven und -ressourcen.

    Barrick Newmont
    Freeport McMoRan Anglogold
    Silver Wheaton Goldcorp
    Agnico Eagle Gold Fields
    NovaGold Harmony Gold
    Franco-Nevada Pan American Silver
    Royal Gold Yamana
    McEwen DRDGold
    First Majestic Eldorado
    Guyana Goldfields Detour

    Die Kurse der links stehenden Aktien haben also schon nach oben gedreht, die Kurse der rechts stehenden noch nicht. Die Ursachen sind von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei Freeport McMoRan auf der linken Seite ist es neben der hohen Dividendenrendite sicher die Tatsache, dass der Konzern wegen seines zweiten großen Standbeins Kupfer nicht allein vom Gold abhängt. Die Royalty- bzw. Streaming-Unternehmen Silver Wheaton, Franco-Nevada und Royal Gold haben aufgrund ihres Geschäftsmodells (Durchhandeln von Edelmetallen aus fremder Produktion) extrem niedrige Kosten. Und McEwen ist derart diversifiziert, dass allein dadurch schon ein Risikoausgleich besteht.

    Warum hinken die rechts stehenden Aktien hinterher? Mit den Antworten könnte man ein ganzes Buch füllen. Doch auf einen Nenner gebracht, gilt für einen Großteil der genannten Aktien bzw. Unternehmen: Hohe Gesamtkosten, die dazu führen, dass sich das Goldgeschäft auf dem aktuellen Preisniveau nur noch bedingt lohnt. Hier und da spielen Sonderfaktoren eine Rolle. In den Fällen Anglogold, Gold Fields und Harmony ist es der Faktor Südafrika (die schwache Währung Rand treibt die Kosten für Treibstoff und Gerät zusätzlich nach oben, Streiks und Unglücke führen zu Produktionsausfällen). Bei Gold Fields kommt der vor Kurzem angekündigte Ausfall der Dividende erschwerend hinzu.

    Man kann sich natürlich auch fragen, warum von den beiden weltweit führenden Goldkonzernen der eine - Barrick - links steht, aber der andere - Newmont - rechts. Das hat viel damit zu tun, dass Barrick die Kosten besser in den Griff bekommt. Dazu gehört aus jüngster Zeit unter anderem eine geschickte Umfinanzierung, außerdem die Verkleinerung des Topmanagements; das haben Börsianer mit zuletzt leicht steigenden Kursen honoriert. Bei Newmont warten sie noch ab, was der Konzern ihnen in einer Konferenzschaltung Ende Januar zu bieten haben wird.

    Fällt der Goldpreis im Verhältnis zu den Gesamtkosten so tief, dass Minen nicht mehr rentabel arbeiten können, haben Konzerne bisher entweder mit der Verlagerung der Produktion auf ihre noch rentablen Minen reagiert (was Augenwischerei ist und sich jetzt rächt), oder sie haben Minen geschlossen (was allerdings viel Weitsicht erfordert und nicht allzu häufig vorgekommen ist). Für Anleger, die mit Gold und Silber liebäugeln, bedeutet das: Erstens, dass immer mehr Edelmetallaktien mittlerweile wie Optionen zu beurteilen sind. Und zweitens, dass irgendwann die Zeit gekommen sein wird, in der die Goldnachfrage wegen zu vieler unrentabler und deshalb stillgelegter Minen nicht mehr befriedigt werden kann. Die Folge: Der Goldpreis - und mit ihm nach allen bisherigen Erfahrungen auch der Silberpreis nebst Edelmetallaktien - wird ziemlich kräftig steigen. Wann? Irgendwann in den nächsten drei Jahren. Diese Entwicklung kann von heute auf morgen oder später einsetzen, sie kann langsam oder plötzlich kommen. Auf jeden Fall sollten Sie unbedingt mit ihr rechnen, Ihre Engagements durchziehen und im Zweifel sogar noch aufstocken, wenn die Preise wieder einmal ein Zwischentief erreicht haben.

    In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein besinnliches, durch keinerlei Anlageängste getrübtes Weihnachtsfest und viel Erfolg im nächsten Jahr!

    © Manfred Gburek
    www.gburek.eu

    Gold-Rallye 2011
    Die großen multiplen Zuwächse kommen erst noch
    Von Erwin J. Frasl
    „Nur wer den ganzen Zyklus drinbleibt, wird am Ende richtig verdienen.“ Der Investor und Betreiber von hartgeld.com Walter K. Eichelburg über Chancen und Fehler in der aktuellen Goldrallye - und darüber hinaus.

    Dipl.Ing. Walter K. Eichelburg setzt voll auf Edelmetalle
    Biallo.at: Sie betreiben seit vielen Jahren die Website hartgeld.com für den langfristigen Edelmetall-Investor. Wie langfristig muss ein Investor aus Ihrer Erfahrung in Edelmetalle investieren, um erfolgreich zu sein?

    Walter K. Eichelburg: Ein Investor sollte möglichst den gesamten Zyklus einer Asset-Klasse drinnen bleiben, um die großen Multiplen zu erreichen. Bei Aktien war das von 1982 bis 2000, von 1990 bis 2000 hat aber auch gereicht. Jetzt gibt es dort nur mehr kleine Bear-Market-Ralleys. Bei Gold/Silber begann der Zyklus ab 2000, aber man kann auch jetzt noch einsteigen, die großen multiplen Zuwächse (etwa das 30- bis 50-fache gegenüber Aktien) kommen noch. Bis zum Ende des Zyklus etwa 2015 bis maximal 2020.

    Biallo.at: Hat die Finanzkrise das Interesse der Anleger aus Ihrer Sicht nachhaltig verändert?

    Eichelburg: Eine richtige Finanzkrise haben wir noch nicht gesehen, bei Aktien nur Mini-Crashes, bei Bonds noch kaum welche. Die richtigen Crashes kommen noch, aber nicht unbedingt gegenüber Euro oder Dollar, sondern gegenüber Gold. Erst dann werden die Leute aufwachen und alles Papier für lange Zeit verdammen.

    Biallo.at: Was sind Ihrer Einschätzung nach die gröbsten Fehler die Anleger bei ihren Investments in Edelmetalle machen?

    Eichelburg: Die Investoren, die heute in Edelmetalle gehen, gehören zum "Smart Money" und die werden richtig verdienen, wenn sie den ganzen Zyklus drinbleiben. Die Masse macht immer den gleichen Fehler: Sie geht am Höhepunkt in eine Asset-Klasse hinein, dann fährt diese runter. Wie um 1999 bei Aktien, bei Gold wird es genauso sein. Vor 5.000 Dollar bis 10.000 Dollar pro Unze wird die Masse nicht in Gold gehen. Der nächste Fehler ist Kauf auf Kredit. Beim geringsten Kurseinbruch verkaufen sie dann in Panik. Verluste sind hier unausweichlich.

    Biallo.at: Was hat Ihr besonderes Interesse an Edelmetallen geweckt?

    Eichelburg: Ich bin seit über 25 Jahren Investor und habe immer erkannt, welche Asset-Klasse "billig" ist und vermutlich steigen wird. Nach dem Ende der Aktienbubble in 2000, wo ich großteils ausgestiegen bin, war ich auf der Suche nach einem neuen zukunftsträchtigen Investment. Man muss dazu natürlich viele Quellen lesen.

    Biallo.at: Werden Investments in Edelmetalle Ihrer Erfahrung nach eher von jungen oder älteren Menschen bzw. von Frauen oder Männern bevorzugt? Oder gibt es da gar keine erkennbaren Unterschiede?

    Eichelburg: Aus den Zuschriften zu meiner Website ist zu entnehmen, dass es meist Männer sind, das Alter dürfte bunt gemischt sein. Wesentlich ist, ob jemand über den Tellerrand hinausblickt und erkennt, was kommt. Das sind leider immer noch recht wenige.
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    Biallo.at: Wie schätzen Sie die Entwicklung der Preise bei einzelnen Edelmetallen wie Gold und Silber in den nächsten zwei Jahren ein?

    Eichelburg: Die Preise für Gold und Silber werden seit längerer Zeit von den Zentralbanken künstlich gedrückt, da diese die wichtigste Konkurrenz zu deren Papiergeldern darstellen. So entspricht etwa der damalige Preis aus der Dollarkrise von 1979/80 vom Januar 1980 mit 850 Dollar/oz heute unter Einbeziehung der realen Preissteigerungen (nicht der gefälschten Inflationsstatistiken) etwa 7.500 Dollar/oz. Es ist also noch ein weiter Weg von den heutigen 1140 Dollar/oz - 850 Euro/oz nach oben.

    Nachdem der Euro in absehbarer Zeit zerfallen wird und der Dollar genauso marode ist, wird den Investoren nichts übrigbleiben, als das Finanzsystem zu verlassen und Realwerte zu kaufen. Daher steigen auch die Rohstoffpreise bereits. Die beste Lösung wird das alte Geld Gold/Silber sein, dass dann auch wieder das neue Geld werden wird. Also eine Untergrenze beim Goldpreis von 50.000 Dollar/oz als Höhepunkt kann man annehmen. Nach oben gibt es keine Grenze. Ob das schon in zwei Jahren geschieht, kann man nicht sagen, aber wahrscheinlich ist es.

    Biallo.at: Lebt die Beliebtheit von Edelmetallen von der Angst der Anleger vor Papiergeld?

    Eichelburg: Ja. Wir sind in einem Investitons-Zyklus der von Papierwerten weg wieder zu Realwerten geht. Das geht immer hin und her, etwa alle zehn bis 20 Jahre. Dieses Mal wird nicht nur wie üblich die Gier die Leute in die Edelmetalle treiben, als viel mehr die Angst vor crashenden Währungen. Die beste Investment-Kombination, die man sich vorstellen kann.
    Dipl.Ing. Walter K. Eichelburg
    ... ist Informatiker und Investor in Wien. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Investment- und Geldfragen. Er ist Autor zahlreicher Artikel auf dem Finanz- und IT-Sektor.

    20:09 Uhr, 07.07.2015
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