Gold im Fokus - Was darf man die nächsten Wochen (Jahre) erwarten
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Während der letzten Woche bebte die Erde aller Edelmetallfans aufgrund der starken Rücksetzer beim Gold wie auch Silber. Die charttechnische Situation hat sich in Folge dessen schlagartig eingetrübt und doch setzten sich die Abgaben in dieser Größenordnung während der aktuellen und bald endenden Handelswoche nicht weiter fort.
Der vorhin veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht übte zunächst keinen großen Einfluss aus, doch seit wenigen Minuten knickt der Goldpreis wieder ein, so dass man sich durchaus die getitelte Frage in Sachen weiterer Preisentwicklung stellen darf. Die Sommermonate liegen voraus und neben einer durchaus zu erwartenden Lethargie weist auch die Saisonale Tendenz der letzten rund 15 Jahre auf eine ebensolches Tauziehen zwischen Bullen und Bären im Hinblick der kommenden 60 Handelstage hin. Wie ist hierbei eigentlich Ihre Einschätzung? Diskutieren Sie rund um den Devisen- und Edelmetallhandel hier im Guidants-FX-Live-Stream mit.
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Man könnte nunmehr meinen, dass das Schlimmste überstanden sei. Doch unter der charttechnischen Brille betrachtet fehlt beim Gold ein klarer Boden und auch die Stabilisierungsversuche von Silber um 18,90 USD können nicht wirklich überzeugen. Ist die übergeordnete Edelmetall-Rally nunmehr vorbei? Zweifelsfrei können weitere Verluste nicht ausgeschlossen werden und so wollen wir uns heute dem Big Picture Chart des Goldpreises auf Monatsbasis seit Beginn der Rally zum Millennium widmen. Vorab jedoch noch ein paar Fakten am Rande. Das China nicht mehr zu den Emerging Markets zählt dürfte wohl nunmehr auch dem letzten Investor klar geworden sein. Interessant dabei die Tatsache, dass im Anschluss des Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping vor ein paar Wochen in Deutschland, die Absicht der Eröffnung einer Clearing Stelle für den Handel mit der chinesischen Währung Yuan bekanntgegeben wurde – EUR/CNY (Euro-Renminbi Yuan-Kurs). Sofern es dazu kommt, wäre Deutschland einer der zentralen Handelsplätze in der Eurozone. Zwar ist der Yuan noch nicht frei konvertibel, doch lässt sich eine zunehmende Absicht nicht bestreiten. Doch was hat dies eigentlich mit dem Goldpreis zu tun? Die Öffnung Chinas im Sinne währungspolitischer Maßnahmen hat natürlich indirekte Auswirkungen auf den Goldpreis. Denn faktisch stehen rund 30 % der Währungsreserven der Welt unter chinesischer Kontrolle und die Umverteilung dieser, gerade auch in Bezug zum Goldpreis selbst steht hier im Fokus. Zudem dürfte sich das langfristige Ziel den Yuan zu einer Leitwährung zu machen und auch durch eine Art Golddeckung – zumindest zu teilen – stabiler als die übrigen Währungen der Welt erscheinen zu lassen, nur positiv auswirken. Die Aussagen der Zentralbank offiziell kein Gold nachzufragen erscheint hierbei eine Art Taktik zu sein, um letztlich doch „unter der Hand“ fleißig einzukaufen.
Der stete Ausbau der Goldreserven ist längst kein Geheimnis mehr und auch das China mittlerweile Indien in Sachen Nachfrage überholt hat. Der Aufruf des Staatsfernsehens im Jahr 2009, das Volk zum Edelmetalleinkauf zu motivieren, unterstreicht diese Annahme des Ausbaus nicht minder. Faktisch ist Gold allein unter diesen Umständen auf der Südseite vor einer Umkehr des übergeordneten Aufwärtsimpulses geschützt. Die nachfolgende Grafik von Zero Hedge verdeutlicht dabei den Hunger Chinas, da die heimische Produktion für die hohe Nachfrage längst nicht ausreicht. So sind vom September 2011 bis Oktober 2013 allein 2.380 Tonnen(!) Gold über Hong Kong nach China eingeführt worden.
Doch was bedeutet dies nun im Kontext für den Anleger. Betrachten wir daher den bereits angekündigten Langfrischart des Goldpreises. Anmerkung am Rande. In der kommenden Woche wird hier an dieser Stelle das goldgelbe Edelmetall in verschiedenen Währungen charttechnisch ausgewertet werden. Doch heute gehört dem Goldpreis je Unze in U.S. Dollar die Bühne.
Nachfolgender Montatschart zeigt hier in der logarithmischen Skalierung den klaren und noch immer intakten Aufwärtstrend seit dem Jahr 2001. Die hierbei primäre Trendlinie verläuft knapp unter dem Bereich des 23,60 %-Fibonacci-Retracements der zehnjährigen Aufwärtsbewegung von 2001 bis 2011. Dieses Level befindet sich um 1.192,00 USD und genau dort drehte der Goldpreis bereits zweimal auf Monatsbasis wieder nach oben. Ein dritter und durchaus wahrscheinlicher Test dieses Levels könnte uns nach einer kleinen Erholung bis maximal 1.300,00 USD bevorstehen. Die kommenden Wochen dürften also turbulent bleiben und doch besitzt Gold im Anschluss an einen dritten Test dieses bereits zweimal erfolgreich getesteten Unterstützungslevels, in Verbindung des Touchs der langfristigen Aufwärtstrendlinie, die Chance einen stabilen Dreifachboden zu vollenden. Sollte es im Anschluss noch zum Ausbruch über die sekundäre und seit Ende 2012 ausgebildete Abwärtstrendlinie kommen, so wäre bei Preisen über 1.300,00 USD eine nachfolgende Aufwärtsbewegung bis rund 1.550,00 USD keine Überraschung, bevor im Anschluss bei einem Ausbruch über 1.550,00 USD die Abwärtstrendlinie seit dem Rekordhoch von 1.920,94 USD unter Beschuss stehen dürfte.
Eine gegenteilige Entwicklung dürfte sich hingegen bei einer Fortführung der Schwäche und einem dementsprechenden Ausbruch unter 1.179,00 USD per Monatsschluss manifestieren. In diesem Fall müsste man durchaus einen Test der runden Marke von 1.000,00 USD je Unze einplanen. Der Chart hätte in diesem Fall deutliche Schlagseite zu verzeichnen und ein zäher Kampf der Bullen und Bären um diese psychologisch runde Preismarke herum dürfte die kommende Zeit prägen. Ob hierbei die erhöhte Nachfrage aus Fernost den Sieg der Bullen herbeiführen kann, bleibt bis dato abzuwarten.
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